idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/25/2024 10:33

Produktion mit RauPE: Extrazelluläre Vesikel aus Stammzellen gewinnen

Dr. Milena Hänisch Referat für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Essen

    Extrazelluläre Vesikel (EVs) sind winzige membranumhüllte Partikel mit denen DNA, RNA, Lipide und Proteine von Zelle zu Zelle weitergegeben werden können. Sie spielen bedeutende Rollen in der Kommunikation zwischen Zellen und können abhängig von ihrem Ursprung beachtliche therapeutische Effekte erzielen. Als Pioniere auf dem Gebiet zeigten Essener Forscher, dass EVs von mesenchymalen Stromazellen (MSCs) starke Entzündungsreaktionen unterdrücken können, wie sie u.a. nach Schlaganfall oder nach Sauerstoffunterversorgung bei Neugeborenen vorkommen. Um solche extrazellulären Vesikel (EVs) als Medikament einsetzen zu können, müssen sie in gleichbleibender Qualität produziert werden.

    Technische Erfordernisse hierfür will ein Konsortium entwickeln, an dem das RWTH Aachen Spin-Off BioThrust GmbH, die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bernd Giebel am Institut für Transfusionsmedizin der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und das Aachener Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) beteiligt sind. Das gemeinsame Projekt RauPE* wird in den nächsten drei Jahren vom Land NRW sowie aus EU-Mitteln gefördert (EFRE.NRW). Dem Universitätsklinikum ist eine Förderung von knapp 530.000 Euro zugesagt worden.

    Gemeinsam soll eine Plattform entwickelt werden, auf der die EV-produzierenden Zellen in großem Maßstab vermehrt werden können. Konkret sollen MSCs in einem Bioreaktor gezüchtet werden, der dafür im Rahmen des Projekts technisch weiter angepasst werden soll. Aus den Kulturmedien werden dann frei gesetzte EVs aufgereinigt und umfassend charakterisiert. Mit dem optimierten Prozess sollen dann mittelfristig klinisch einsetzbaren Präparate hergestellt werden.

    Der Konsortialführer BioThrust entwickelt spezielle Membranreaktorkartuschen, die dank einer integrierten blasenfreien Begasungstechnologie („künstliche Lunge“) eine effizientere und skalierbarere Produktion der EV-abgebenden MSCs ermöglichen sollen. Um große Produktionschargen ermöglichen zu können, wurden im Vorfeld des Projektes MSCs am Universitätsklinikum Essen generiert, die durch gezielte genetische Veränderung unsterblich gemacht worden sind. „Die Immortalisierung der MSCs ist eine essenzielle Voraussetzung für das Projekt, indem wir nun die Bedingungen ausloten werden, wie sich therapeutische MSC-EV Präparate am besten produzieren lassen“, so Giebel Leiter der AG für Translationale EV-Forschung am UK Essen.

    Um den Herstellungsprozess therapeutisch einsetzbarer MSC-EVs effizient, skalierbar und robust zu gestalten, wird er inklusive der entwickelten Membranreaktorkartuschen und der optimierten Präparationsverfahren in die automatisierte AUTOSTEM-Plattform des Fraunhofer IPT integriert. Die AUTOSTEM-Plattform arbeitet wie ein vollautomatisierter Labor-Container oder eine Mini-Pharma-Industrie-Anlage, in der alle Prozessschritte von der Anzucht der MSCs bis zur Ernte und Aufreinigung der EVs vorgenommen werden können, mit minimalen manuellen Eingriffen.

    „Das RauPE-Projekt ermöglicht uns drei wichtige Entwicklungsschritte auf einmal“, so Dr. Patrick Bongartz, CEO und Mitgründer von BioThrust. „Zunächst die Translation unseres bionischen Bioreaktors mit seiner einzigartigen Begasungstechnologie in die pharmakologische Produktion. Dann die Erprobung des Systems mit einem führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der EV-Produktion und schließlich die Integration unseres Systems in eine vollautomatisierte Produktionsanlage.“

    *RauPE: Robuste automatisierte Produktion therapeutisch einsetzbarer EVs


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Bernd Giebel, Transfusionsmedizin


    More information:

    https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1629


    Images

    Prof. Dr. Bernd Giebel, Transfusionsmedizin
    Prof. Dr. Bernd Giebel, Transfusionsmedizin

    UDE/UK Essen


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Prof. Dr. Bernd Giebel, Transfusionsmedizin


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).