Mit dem digitalen Datentool zur Berufsausbildung sowie zu den Studiengängen in den Bereichen MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und Gesundheit/Soziales bietet das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (kompetenzz) belastbares und differenziertes Zahlenmaterial für detaillierte Analysen im Bildungsbereich. Erstmals lassen sich jetzt schulische und betriebliche Ausbildungsberufe direkt in einem Tool miteinander vergleichen, so dass Analysen über die komplette Breite der Ausbildungslandschaft möglich sind.
Egal, ob in der Bildungspolitik, als Arbeitgeber*in oder in einer Bildungsinstitution: Zahlen liefern klare Beweise dafür, wie sich bestimmte Entwicklungen verhalten und ob Maßnahmen erfolgreich sind oder nicht. Daten zur Studienfachwahl sowie zur beruflichen und schulischen Ausbildung sind daher unerlässlich, um Projekte gezielt zu planen, die Qualität der Ausbildung zu verbessern oder Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel zu entwickeln.
Sowohl das Datentool Ausbildung als auch das Datentool Studium gliedern sich in drei Module mit umfangreichen Filter- und Sortierfunktionen: Zeitreihen, Ranglisten und eine Karte. Das Modul Zeitreihen zeigt die Entwicklung der Gesamtzahl der Auszubildenden und Studierenden oder die Entwicklung in einzelnen Berufen bzw. Studienbereichen, getrennt nach Geschlecht und nach Frauen- und Männeranteil. Im Modul Ranglisten können die Ausbildungsberufe nach verschiedenen Kriterien sortiert werden, so dass die Top 10, Top 20 oder Top 30 der Ausbildungsberufe nach Gesamtzahl oder Anteil der Frauen und Männer ermittelt werden können. Im Bereich Studium zeigt das Modul, welche Studiengänge aus den Bereichen MINT und Gesundheits- und Sozialwesen die meisten Studierenden haben und wie hoch der jeweilige Frauen- und Männeranteil ist. Ergänzend ermöglicht das Modul Karte einen visuellen Vergleich der Frauenanteile in den einzelnen Bundesländern.
Betriebliche und schulische Ausbildung: erweiterte Funktionen und neue Vergleichsmöglichkeiten
Das aktualisierte Datentool für den Bereich Ausbildung integriert nun betriebliche und schulische Ausbildung in einem gemeinsamen Tool. Damit können erstmals alle Ausbildungsberufe unabhängig vom Ausbildungssystem direkt miteinander verglichen werden. Dies ermöglicht tiefere Einblicke und umfassendere Analysen über das gesamte Spektrum der beruflichen Bildung hinweg.
Insgesamt zeigen die Zeitreihen einen Rückgang der Auszubildendenzahlen, der bei den Frauen besonders deutlich ausfällt. Während im Schuljahr 2014/2015 noch 912.655 Frauen eine Ausbildung absolvierten, sind es im Schuljahr 2022/2023 nur noch 795.524, also 117.131 weniger. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der männlichen Auszubildenden um 61.068 (von 1.068.540 auf 1.007.472). Die Daten zeigen auch, dass sich die Ausbildungswege von Frauen und Männern deutlich unterscheiden: Der Frauenanteil in der betrieblichen Ausbildung liegt aktuell (Schuljahr 2022/2023) bei 34,6 Prozent, in der schulischen Ausbildung im gleichen Schuljahr bei 66,7 Prozent. Hier spielen nach wie vor Rollenerwartungen und Stereotype eine Rolle. Frauen tendieren eher zu Berufen im Gesundheits- und Sozialwesen, die überwiegend schulisch angeboten werden. In diesem Bereich liegt der Frauenanteil bei 77,6 Prozent. Männer hingegen entscheiden sich häufiger für einen MINT-Beruf - der Männeranteil liegt hier bei 86,4 Prozent.
Entwicklungen in den Studiengängen MINT und Gesundheit/Soziales
Im Bereich der MINT-Studiengänge ist die Zahl der Studienanfängerinnen im 1. Fachsemester im Vergleich zum Vorjahr leicht von 34,5 Prozent auf 35,1 Prozent gestiegen. Besonders deutlich wird der Anstieg im Vergleich zum Jahr 2012: Die absolute Zahl der Studienanfängerinnen im 1. Fachsemester in den MINT-Fächern stieg in diesem Zeitraum von 93.831 (2012) auf 106.976 (2022). Der Frauenanteil unter den Erstsemestern stieg damit von 30,8 auf 35,1 Prozent. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung in der Informatik. Im Jahr 2022 stieg die Zahl der Studienanfängerinnen auf 18.015 gegenüber 17.446 im Jahr 2021. Im Vergleich zum Jahr 2012 ist der Zuwachs noch beeindruckender: Damals lag die Zahl der Studienanfängerinnen in der Informatik bei 12.048, was einer Steigerung um das 1,5-fache in den letzten zehn Jahren entspricht. Der Frauenanteil an den Studienanfänger*innen stieg in diesem Zeitraum von 22,1 Prozent auf 24,9 Prozent.
Ein Blick auf den Männeranteil unter den Studierenden im 1. Fachsemester im Bereich Gesundheits- und Soziale Studienfächer zeigt, dass dieser nur in der Zahnmedizin, der Humanmedizin und im Sozialwesen leicht gestiegen ist. Ansonsten stagniert der Männeranteil im Bereich Gesundheit und Soziales oder ist sogar rückläufig – insbesondere, wenn die Zahlen von vor 10 Jahren als Vergleich herangezogen werden.
Für weitere Informationen und zur Nutzung des Datentools besuchen Sie bitte: https://www.kompetenzz.de/service/datentool/
Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (kompetenzz)
kompetenzz ist Deutschlands wichtigster Zusammenschluss zur Förderung von Chancengleichheit und Vielfalt in Wirtschaft, Gesellschaft und technologischer Entwicklung. kompetenzz bringt Menschen zusammen und initiiert richtungsweisende bundes-, landesweite und regionale Projekte und Dialogprozesse. Für die Arbeit von kompetenzz stehen die bundesweiten Projekte Girls'Day – Mädchen-Zukunftstag, Boys'Day – Jungen-Zukunftstag, die Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel (ZWK), die Initiative Klischeefrei sowie das Metavorhaben "Innovative Frauen im Fokus" (meta-IFiF) und die Plattform #InnovativeFrauen. Die Projekte und Kampagnen wirken auch international als Vorbild, so gibt es den Girls'Day oder ähnliche Aktionen mittlerweile in 30 Ländern innerhalb und außerhalb Europas.
Pressekontakt:
Ines Großkopf
Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. | Öffentlichkeitsarbeit
grosskopf@kompetenzz.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Information technology, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Science policy
German
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