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07/22/2004 13:52

Empirische Forschung unter den Bedingungen kultureller Fremdheit

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    Um die Überprüfung der Frage, ob die üblichen Methoden der empirischen Sozialforschung auch bei der Untersuchung anderer Kulturen greifen, geht es bei einem heute beginnenden zweitägigen Workshop an der Uni Bayreuth "Empirische Forschung unter den Bedingungen kultureller Fremdheit".

    Bayreuth (UBT). Um die Überprüfung der Frage, ob die üblichen Methoden der empirischen Sozialforschung auch bei der Untersuchung anderer Kulturen greifen, geht es bei einem heute beginnenden (14.00 Uhr, IWALEWA-Haus, Münzgasse 9) zweitägigen Workshop "Empirische Forschung unter den Bedingungen kultureller Fremdheit". Die von dem Soziologen Dr. Gabriele Cappai und dem Religionswissenschaftler Professor Dr. Christoph Bochinger organisierte Tagung will z. B. der Frage nachgehen, ob unter der Bedingung kultureller Differenz gültiges Wissen erzeugt wird, wenn beispielsweise in westlichen Gesellschaften entwickelt und vielfach erprobte Methoden der Datengenerierung, wie sie das biographische bzw. erzählende Interview, dass Gruppendiskussionsverfahren oder die Beobachtung darstellen, angewandt werden.
    Wird die "Variable" Kultur in der empirischen Sozialforschung eingeführt, dann taucht die Frage auf, ob die eingesetzten Techniken im Stande sind, der Besonderheit des Forschungsgegenstandes Rechnung zu tragen. Ist beispielsweise das biographische Interview ein angemessenes Verfahren um biographische Prozesse eines südostasiatischen Bauern zu rekonstruieren? Die Frage stellt sich insofern, als die Technik des biographischen Interviews einen Begriff vom "Selbst" voraussetzt, der auf westliche, hochindividualisierte Kulturen zugeschnitten ist.
    Ähnlich verhält es sich auch mit der Technik der Beobachtung: Sind bestimmte handbuchkonforme Beobachtungstechniken geeignete Verfahren, um bestimmte Prozesse in einem westafrikanischen Dorf nachzuzeichnen? Wie ist es, wenn der Beobachter nicht allein als Wissenschaftler, sondern auch als Angehöriger einer fremden Gruppe den zu Untersuchenden gegenüber steht?
    Insgesamt sind bei dem Workshop elf Vorträge vorgesehen. Themen sind u.a. ob Reisen in fremde Länder eine Forschungsmethode ist? (Gerd Spittler, Bayreuth), wie anhand von Photographie und Malerei in Kamerun "afrikanisch" sehen und "europäisch" erkennen untersucht wird (Till Förster, Basel) oder die Beschreibung fallrekonstruktive Forschung in Bauernfamilien und in Familien psychisch Kranker (Bruno Hildenbrand, Jena).


    More information:

    http://www.uni-bayreuth.de/sfbs/sfb-fk560/-sub/workshop.cappai.html


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    Criteria of this press release:
    Language / literature, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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