Gefördertes HZI-Projekt „PROTON“ entwickelt Technologie gegen Infektionen mit Staphylococcus aureus
Gestern hat das Leuchtturmprojekt des Landes Niedersachsen seinen neuesten Meilenstein erreicht: Bei der zweiten Portfolio-Konferenz des Institute for Biomedical Translation (IBT) Lower Saxony hat eine hochkarätig besetzte Jury Projekte des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung und der Medizinischen Hochschule Hannover ausgewählt, die eine Finanzierung von über 1,6 Millionen Euro erhalten. Insgesamt stehen dem IBT Lower Saxony 25 Millionen Euro bis 2028 zur Verfügung, um den Transfer von Spitzenforschung in den Lebenswissenschaften in Niedersachsen zu beschleunigen und in Form von Startups und unternehmerischen Ideen in die Welt zu tragen.
Neue Startup-Ideen werden mit über 1,6 Millionen Euro angeschoben
Jeweils drei Projekte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig haben ihre vielversprechenden Ideen mit Aussicht auf Skalierung und Kommerzialisierung im Rahmen des gestrigen Events präsentiert. Die Teams von Prof. Mark Brönstrup (HZI – Projekt ‘PROTON’) und Dr. Verena Scheper (MHH – Projekt ‘Bacta Implants’) dürfen sich nun als Gewinner freuen: Das Projekt PROTON erhält eine Förderung von ca. 890.000 Euro und entwickelt eine Technologie, die die Verhinderung von gefährlichen Infektionen ermöglicht. Im Fokus der Forschung steht der Pathobiont Staphylococcus aureus, der die Haut und Schleimhäute von etwa 20 % der Bevölkerung besiedelt. S. aureus kann Immunreaktionen unterdrücken, Gewebe zerstören und Komplikationen wie Haut-, Lungen- und Blutbahninfektionen verursachen. Das Projekt Bacta Implants erhält eine Förderung von ca. 770.000 Euro und entwickelt Implantate für menschliche Langzeittherapie. Diese Implantate, die speziell an die individuelle Anatomie des Patienten angepasst sind, ermöglichen die gezielte Abgabe von Wirkstoffen in schwer zugängliche Bereiche, um Hörstürze effektiv zu behandeln.
"Mit dem IBT Lower Saxony haben wir eine Plattform geschaffen, die zur idealen Zeit gestartet ist. Hier treffen unterschiedliche Expertisen aufeinander, um gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln und diese zügig zur Marktreife zu bringen", sagt Prof. Thomas Sommer, Geschäftsführer des IBT Lower Saxony.
Die neun vorgestellten Projekte decken eine große Bandbreite von biomedizinischen Innovationen in den Bereichen Gentherapie, Immunologie, Infektionsforschung, Neurowissenschaften, Wirkstoffentwicklung und Zellbiologie ab. Eine hochkarätige Jury mit führenden Vertreter:innen der Forschung und Industrie, unter anderem Dr. Matthias Evers (Chief Business Officer, Evotec), Prof. Peter Hammann (Consultant Antibiotics/Natural Products Research), Prof. Stefan Meuer (Former Executive Director, Institute of Immunology, University Hospital Heidelberg), Prof. Helga Rübsamen-Schaeff (Founder and Member of the Supervisory Board of AiCuris AG), Dr. Sven Wagner (Head of Business Development, Sartorius) hat das Gewinner-Projekt ausgewählt.
Den neu geförderten IBT-Projekten steht eine Förderung von über 1,6 Millionen Euro für eine Laufzeit von zwei Jahren zur Verfügung. In der ersten Phase der Förderung durch das IBT erfolgt die zügige wissenschaftliche und marktorientierte Weiterentwicklung, damit aus einer Forschungsidee eine Geschäftsidee wird und mit einem fundierten Businessplan zeitnah eine Unternehmensgründung erfolgen kann. Danach liegt der Fokus auf der Aufnahme der Geschäftstätigkeit sowie darauf, weitere externe Finanzierung zu ermöglichen.
Nach der zweiten erfolgreichen Veranstaltung blickt das IBT bereits voraus: Das nächste öffentliche Startup-Ideen-Event findet am 27. November 2024 in Göttingen statt. Weitere Informationen zur ersten niedersachsenweiten Ausschreibung, die noch bis zum 2. September läuft, können der Webseite der Initiative entnommen werden.
Diese Pressemitteilung, Bilder zum Download und Informationen zu allen Finalisten finden Sie auch auf unserer Homepage unter dem Link https://www.helmholtz-hzi.de/media-center/newsroom/news-detailseite/ibt-lower-sa...
Über IBT Lower Saxony
Niedersachsen zählt zu Deutschlands führenden Standorten für biomedizinische Forschung. Trotz der international anerkannten Forschungsstärke des Landes finden die gewonnenen Erkenntnisse jedoch noch zu selten oder zu langsam ihren Weg in die medizinische Anwendung. Deshalb wurde das IBT Lower Saxony als Leuchtturmprojekt des Landes Niedersachsen ins Leben gerufen. Es unterstützt die Gründung neuer Startups im Bereich der biomedizinischen Forschung, zieht erfolgreiche Unternehmen und Investoren an und stärkt die regionale Wirtschaft und macht sie international sichtbar.
Mit dem IBT Lower Saxony wird ein Fast Track für die Biomedizin in Niedersachsen geschaffen: Innovative Ideen erhalten im IBT nicht nur attraktive Finanzierungsoptionen, sondern Zugang zur gesamten erstklassigen Infrastruktur und Expertise unseres gemeinsamen Ökosystems. Kernziel ist die möglichst schnelle Überführung von Forschungsergebnissen in neue präventive, diagnostische und therapeutische Verfahren.
Die Kooperation wurde von drei führenden wissenschaftlichen Einrichtungen der Region initiiert: Gründungspartner sind die Medizinische Hochschule Hannover, die Universitätsmedizin Göttingen und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Die Startfinanzierung von 25 Millionen Euro zwischen 2023 und 2028 wird vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung zur Verfügung gestellt.
In der Pilotphase des IBT Lower Saxony wurden im Rahmen von zwei Ausschreibungen bereits die Mechanismen des ambitionierten Inkubators erprobt und optimiert. Die vorgestellten Projekte der drei Gründungseinrichtungen decken eine große Bandbreite von Innovationen in den Bereichen Gentherapie, Immunologie, Infektionsforschung, Neurowissenschaften, Wirkstoffentwicklung und Zellbiologie ab. Das Pilotprojekt des IBT mit Fokus auf die Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen wurde im Juni 2023 mit einer Finanzierung von 1,5 Millionen Euro gestartet.
Weitere Informationen über das IBT Lower Saxony finden Sie auf unserer Webseite: http://www.ibt-ls.de
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Wissenschaftler:innen am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen in Braunschweig und an anderen Standorten in Deutschland bakterielle und virale Infektionen sowie die Abwehrmechanismen des Körpers. Sie verfügen über fundiertes Fachwissen in der Naturstoffforschung und deren Nutzung als wertvolle Quelle für neuartige Antiinfektiva. Als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) betreibt das HZI translationale Forschung, um die Grundlagen für die Entwicklung neuartiger Therapien und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten zu schaffen. https://www.helmholtz-hzi.de
Ihre Ansprechpersonen am HZI:
Susanne Thiele, Pressesprecherin
susanne.thiele@helmholtz-hzi.de
Dr. Charlotte Schwenner, Wissenschaftsredakteurin
charlotte.schwenner@helmholtz-hzi.de
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH
Presse und Kommunikation
Inhoffenstraße 7
D-38124 Braunschweig
Tel.: 0531 6181-1400; -1406
Das HZI-Projekt PROTON unter der Leitung von Prof. Mark Brönstrup erhält eine Förderung von ca. 890. ...
Marek Kruszewski
IBT/Marek Kruszewski
Die ausgezeichneten Projekte Bacta Implants (MHH) und PROTON (HZI) mit Prof. Peter Hammann, Vorsitze ...
Marek Kruszewski
IBT/Marek Kruszewski
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Biology, Chemistry, Medicine
transregional, national
Science policy, Transfer of Science or Research
German
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