Der "Deutsche Sprachpreis" der Henning-Kaufmann-Stiftung wird in diesem Jahr an den Schweizer Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Peter von Matt verliehen. Die Stiftung würdigt damit die Sprachkraft von Matts, mit der er viele Leser für Literatur begeistert.
Der Stiftungsvorsitzende Professor Dr. Ulrich Knoop begründete die Entscheidung: "Peter von Matt hat unsere beste Sprache, nämlich die unserer Schriftsteller, in guter Sprache wieder vermittelt und so in unser Leben hereingeholt. Das ist ein guter Gebrauch unserer deutschen Sprache und deshalb würdigt die Kaufmann-Stiftung Peter von Matt mit ihrem Deutschen Sprachpreis". Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird seit 1984 jährlich vergeben.
Über die literarischen Kunstwerke hat der Preisträger geschrieben, dass sie die Welt verwandeln und dann einer Antwort bedürfen. Solche Antworten hat er in vielfacher Weise gegeben: belustigt, ernsthaft, hintergründig. "Es ist von Matt gelungen, die Begeisterung für die großen Sprachtexte und unseren Sprachschatz zu vermitteln, so dass seine Leser sich von seiner Sprache führen lassen und den Texten dieser 'Luftgeister' zuwenden", so Knoop weiter in Anspielung auf von Matts 2003 erschienenes Buch "Öffentliche Verehrung der Luftgeister".
Peter von Matt wurde am 20. Mai 1937 als Sohn eines Buch- und Schreibwarenhändlers in Luzern geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte und promovierte 1964 mit einer Arbeit über Grillparzers Bühnenkunst zum Dr. phil. Peter von Matt habilitierte sich 1971 über E.T. A. Hoffmann und wurde Assistenz-Professor an der Universität Zürich. 1976 erfolgte die Wahl zum Ordinarius für Neuere Deutsche Literatur. Peter von Matt ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, der Akademie der Wissenschaften Berlin und der Sächsischen Akademie der Künste. Er lebt in Zürich.
Die "Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache" wurde 1978 von dem Gymnasiallehrer und Namenforscher Henning Kaufmann (1897 - 1980) unter dem Dach des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft in Essen gegründet. Durch ihren Preis will die Stiftung auf einen sorgfältigen Sprachgebrauch, ein gutes und vor allem verständliches Deutsch hinwirken. Sprachpreis-Träger der letzten Jahre waren: Das "Streiflicht" der Süddeutschen Zeitung (2003), Karl Heinz Bohrer (2002), Theodor Ickler (2001), Peter von Polenz (2000), Walter Krämer (1999).
Der Deutsche Sprachpreis wird am 24. September 2004 in Weimar an Peter von Matt überreicht.
Ansprechpartner zum Deutschen Sprachpreis:
Prof. Dr. Ulrich Knoop,
Deutsches Seminar I der Universität Freiburg
Tel.: (07 61) 203-32 50 oder (0 64 21) 12 76 7
ulrich.knoop@germanistik.uni-freiburg.de
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