Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Heidi Hein-Kircher die neue Direktorin an der Martin-Opitz-Bibliothek (MOB) in Herne, einem An-Institut der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Sie tritt damit die Nachfolge von Dr. Hans-Jakob Tebarth an, der Ende 2021 in den Ruhestand ging. Zwischenzeitlich leitete Dr. Arkadiusz Danszczyk als kommissarischer Direktor die Einrichtung.
Prof. Dr. Heidi Hein-Kircher übernimmt die Leitung der Martin-Opitz-Bibliothek und tritt, als direkte Folge der Anerkennung der MOB als An-Institut der RUB, als erste Direktorin gleichzeitig eine W3-Professur für deutsche Kultur und Geschichte im östlichen Europa an der Ruhr-Universität Bochum an. Ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Arbeit der Martin-Opitz-Bibliothek wird die enge Zusammenarbeit mit der Universität sein, insbesondere mit der Fakultät für Geschichtswissenschaften und dem Historischen Institut.
Die Martin-Opitz-Bibliothek bleibt ihrer Aufgabe als öffentlich zugängliche Spezialbibliothek selbstverständlich weiterhin treu. Sie widmet sich der Sammlung, Erschließung, Bewahrung und Erforschung der textlichen und bildlichen Überlieferungen der historischen deutschen Ost- und Siedlungsgebiete in einem europäischen Kontext. Diese Aufgaben werden durch die Professur in Forschung und Lehre vertieft.
Durch die Forschungsarbeit des An-Instituts wird die Reflexion über erinnerungskulturelle Entwicklungen gestärkt. Sie trägt zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit im Kontext der ehemaligen deutschen Siedlungsgebiete im östlichen Europa bei. Zudem überträgt sie die Erforschung historischer Auswirkungen von Flucht- und Vertreibung aus der Vergangenheit in die Gegenwart.
Die Professur stärkt die wissenschaftliche Rolle und Bedeutung der Martin-Opitz-Bibliothek als An-Institut der RUB. Ziel ist es, die wissenschaftliche Erforschung und Lehre zur deutschen Kulturgeschichte im östlichen Europa in Nordrhein-Westfalen dauerhaft zu etablieren und vorhandene Synergien zu nutzen.
Die Martin-Opitz-Bibliothek wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, von der Stadt Herne und vom Land Nordrhein-Westfalen.
Vita Prof. Dr. Heidi Hein-Kircher:
Heidi Hein-Kircher war zuvor mehr als 20 Jahre am Marburger Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, einem Institut der Leibniz-Gemeinschaft, beschäftigt. Hier hat sie unter anderem die Abteilung Wissenschaftsforum geleitet und zahlreiche Forschungsprojekte eingeworben und geleitet. Als Abteilungsleiterin war sie verantwortlich für die wissenschaftlichen Veranstaltungen wie internationale Tagungen und die Sommerakademie sowie die Veröffentlichungen des Instituts in den Reihen Studien, Tagungen und Quellen. Sie bleibt Mitherausgeberin der renommierten Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung / Journal of East Central European Studies sowie der Berghahn Books Series New Perspectives on Central and Eastern European Studies. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive“ (2014-2025) hat Heidi Hein-Kircher 2018 ihre Habilitation „Lemberg sichern. Kommunalpolitische Praktiken, Strategien und Visionen in einer multiethnischen Stadt der Habsburgermonarchie“ an der Philipps-Universität Marburg eingereicht, wo sie seit 2004 Lehrbeauftragte ist. Anschließend hat sie sich im Forschungsnetzwerk „Geschlecht Macht Staat“ mit dem Thema „Statusverlust und Revolution: Auswirkungen des Zusammenbruchs des Russländischen Reiches auf das Selbstverständnis und die sozio-kulturelle Rolle deutsch-baltischer adliger Eliten“ engagiert und das Projekt „Subjectivities of Owning Land: Land Redistribution and the Nation State in the Baltics Across the 20th Century“ eingeworben.
Zwei Vertretungsprofessuren führten sie 2018 und 2019 an die Bergische Universität Wuppertal. Vor ihrer Tätigkeit in Marburg, wo sie auch die Online-Quellenedition für die universitäre Lehre „Dokumente und Materialien zur ostmitteleuropäischen Geschichte“ konzipierte und realisierte, war Heidi Hein-Kircher an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Dort hat sie 2000 promoviert zum Thema „Der Piłsudski-Kult und seine Bedeutung für den polnischen Staat 1926-1939“ und seit 1989 Osteuropäischen Geschichte, Neuere Geschichte, Jiddistik und Politikwissenschaft studiert. Ihre Forschungen und zahlreiche Publikationen beschäftigen sich mit Genderfragen im Zusammenhang mit Familienplanung im östlichen Europa (BMBF-Projekt), der Geschichte Ostmitteleuropas, insbesondere Polens und Lembergs im 19. und 20. Jahrhundert, speziell der Sicherheits- und Konfliktgeschichte im östlichen Europa in Bezug auf nationale und regionale Identitäten und Politische Kulte, wie den Piłsudski-Kult, Mythen und Erinnerungskulturen.
Der Direktor des Herder-Instituts Prof. Dr. Peter Haslinger gratuliert Prof. Dr. Heidi Hein-Kircher sehr herzlich zum Antritt der neuen Position in Herne und freut sich ganz besonders auf die weitere Vertiefung der bisher sehr guten Kooperation der Martin-Opitz-Bibliothek in Herne mit dem Marburger Institut.
Prof. Dr. Peter Haslinger
https://www.herder-institut.de/event/prof-dr-heidi-hein-kircher-wird-neue-direkt...
Prof. Dr. Heidi Hein-Kircher
Claudia Junghänel
Herder-Institut
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Cultural sciences, History / archaeology, Language / literature, Social studies
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German
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