Die mehrfach ausgezeichnete Filmemacherin unterrichtet regelmäßig an der Münchner Filmhochschule und betreut Kurzfilmprojekte von Nachwuchs-Filmemacher*innen
Die Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München hat Marie Noëlle zur Honorarprofessorin ernannt. Sie wurde für ihre filmischen Arbeiten, bei denen sie teilweise in Personalunion Regie, Drehbuch und Produktion verantwortete, mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der Deutsche und der Bayerische Filmpreis sowie der Bernhard Wicki Friedenspreis des Deutschen Films DIE BRÜCKE.
Marie Noëlle unterrichtet regelmäßig in der Abteilung Regie Kino- und Fernsehfilm. Deren Leiter*innen Professorin Julia von Heinz, Professor Marcus H. Rosenmüller und Professor Nicolas Wackerbarth haben sie für die Ernennung zur Honorarprofessorin vorgeschlagen: „Marie Noëlle leistet als Lehrende einen wichtigen Beitrag in unserer Abteilung und darüber hinaus. Ihre eigene künstlerische Kraft als Regisseurin gibt sie in wunderbarer Weise an unsere Studierenden weiter. Bereits seit vier Jahren prägt sie die komplette Betreuung der zweiten Übungsfilme, die Studierende im Rahmen ihres Studiums an der HFF München erstellen – das reicht von der ersten Stoffentwicklung bis zum Dreh und zur Postproduktion und umfasst nicht nur die enge Zusammenarbeit mit den Regie-Studierenden, sondern mit Studierenden aller Gewerke wie auch Kamera oder Produktion. Ihr außerordentliches Engagement spiegelt sich im Erfolg der so entstehenden Kurzfilme wieder: Sie laufen erfolgreich weltweit auf Festivals wie zuletzt dem Max Ophüls Preis in Saarbrücken oder werden ausgewählt für das Short Tiger Nachwuchsprogramm, mit dem German Films den deutschen Nachwuchs international u.a. beim Filmfestival in Cannes präsentiert. Mit der Ernennung zur Honorarprofessorin soll unserer besonderen Wertschätzung für Marie Noëlle Ausdruck verliehen werden – zugleich möchten wir die Zusammenarbeit mit ihr dadurch noch fester an der HFF München verankern.“
Marie Noëlles künstlerische Laufbahn beginnt bereits im Alter von vier Jahren mit Tanz und setzt sich fort, bis sie aufs Internat geschickt wird – zunächst eine Vollbremsung für ihre künstlerischen Ambitionen. Marie Noëlle studiert erst Mathematik und macht dann einen MBA an der renommierten ESCP Europe. Als sie beim Studium in Oxford einen deutschen Doktoranten der Biophysik trifft, der nebenbei Kurzfilme dreht, beginnt sie bereits zu ahnen, was ihre wahre Berufung sein könnte. 1982 entscheidet sie sich dann auch, diese Berufung zu leben. Seitdem ist sie als Drehbuchautorin, Schriftstellerin und Filmemacherin tätig: Anfangs in Zusammenarbeit mit Peter Sehr, mit dem sie 1988 die P‘Artisan Filmproduktion GmbH gründet. Nach ihrem ersten Roman „Das Gähnen des Nilpferdes“ erscheint 1992 in Frankreich „Arwagar“ mit Zeichnungen von Herbert Achternbusch, dessen Filmarbeit sie als Stichwortgeberin, Produktions- und Herstellungsleiterin unterstützt. Es folgen Kurzgeschichten sowie zwei Theaterstücke. Ihr Debüt-Film „Ich erzähle mir einen Mann“ wird 1995 für den Max Ophüls Preis nominiert. Nach weiteren Regiearbeiten für BR/ARTE wird ihr nächster Spielfilm „Die Frau des Anarchisten“ zum Sundance Filmfestival eingeladen, erhält den „Friedenspreis des Deutschen Films – DIE BRÜCKE“ sowie zahlreiche internationale Auszeichnungen. 2017 gewinnt Marie den Bayerischen Filmpreis in der Kategorie Regie für ihren Spielfilm „Marie Curie“, der Premiere auf dem Toronto International Filmfestival feierte. Als viersprachige Europäische Filmemacherin setzt sich Marie Noëlle für die Förderung der Verbindung zwischen Kunst und Kino ein, leitet mit Freunden das Münchner ARRI Kino, gründet 2005 den Verein „Treffpunkt Filmkultur“ und gibt seit 2008 ihre Leidenschaft für Film als Gastdozentin u.a. an der HFF München und der Filmakademie Baden-Württemberg an Studierende weiter.
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