Wie können Stadtwerke ihr Portfolio sowohl an den Zielen der Energiewende als auch an der Entwicklung des energiewirtschaftlichen Umfelds ausrichten? Mit dieser Frage haben sich das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und die Stadtwerke Düsseldorf im Projekt »SW.Developer« befasst. Ergebnisse: eine Steckbrief-Sammlung für Technologien, Energieversorgungskonzepte und Fördermittel, ein Bewertungstool für lokale, integrale Versorgungslösungen und ein Online-Veranstaltungsformat.
»Unser zukünftiges Energiesystem wird geprägt sein durch eine starke Dezentralität verbunden mit hoher Komplexität und Dynamik. In dieser Umgebung müssen sich auch Stadtwerke neu ausrichten«, lautet die Einschätzung von Jana Schneeloch von Fraunhofer UMSICHT. Gefragt seien vor allem neue Geschäftsfelder, neue Partnerschaften und auch neue interne Strukturen. Die Schwierigkeit: »Häufig fehlt Stadtwerken der Überblick über Themen, die bislang nicht direkt mit bisherigen Geschäftsbereichen verbunden waren«, so Florian Winkler von den Stadtwerken Düsseldorf. Auch Ressourcen und geeignete Werkzeuge, um sich mit einer fundierten Analyse und Weiterentwicklung auseinanderzusetzen, seien in der Regel Mangelware.
Hier hat das Projekt »SW.Developer« – gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – angesetzt. Ziel war es, eine Entwicklungsumgebung zu erarbeiten, die Stadtwerke dabei unterstützt, sich den Herausforderungen der Energiewende zu stellen. Entstanden sind eine Steckbrief-Sammlung, ein Bewertungstool und ein Online-Veranstaltungsformat.
Das SW.Wiki ist frei verfügbar und bietet Stadtwerken Unterstützung bei der Umsetzung lokaler Energieversorgungssysteme. In 120 Steckbriefen sind Informationen zu Technologien, Konzepten und Fördermitteln aufbereitet. Eine Verlinkung erlaubt, sich mit verschiedenen Lösungsoptionen zu befassen und auch verwandte Varianten in Betracht zu ziehen. Die technischen Daten können zudem in einer Vergleichstabelle nebeneinandergestellt werden.
Bewertungstool für lokale, integrale Versorgungslösungen
Mit Hilfe des SW.Evaluator können Stadtwerke einzelne Technologiekonzepte und auch Portfolios bewerten. Bei der Konzeptbewertung geht es um Konzepte für Strom- und Wärmeversorgung sowie E-Mobilitätseinbindung in Typgebäuden und -quartieren, die zuvor mittels mathematischer Optimierung nach Kosten optimiert wurden. Auch Gesamtkosten und direkte CO2-Emissionen sind als relevante Kennzahlen darstellbar. Im Fokus der Portfoliobewertung stehen Verkauf und Contracting der jeweiligen Technologiekonzepte als Produktlösungen.
Die Online-Veranstaltungsreihe SW.aktiv ist im Mai 2021 gestartet. Sie bietet ca. fünf Mal im Jahr der Stadtwerke-Community Gelegenheit, sich zu Themen wie Wärme, Wasserstoff, Digitalisierung, Wärmeplanung und Infrastruktur auszutauschen. Der Aufbau: Zunächst stellen sowohl Vertreterinnen und Vertreter von Stadtwerken als auch Forschende erfolgreiche Technologien und Lösungsansätze vor, die anschließend gemeinsam mit allen Teilnehmenden diskutiert werden. Der nächste Termin findet am 3. Dezember 2024 statt.
Die kompletten Projektergebnisse stehen im Abschlussbericht zur Verfügung. Darüber hinaus ist mit »Roadmap.SW« bereits ein Folgeprojekt gestartet. Zielsetzung: Stadtwerke bei Dekarbonisierung und Digitalisierung zu unterstützen. Neben Fraunhofer UMSICHT als Konsortialführer sind die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW), das FIR e. V. an der RWTH Aachen sowie die Ideenstadtwerke aus Neustadt am Rübenberge Projektpartner.
https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2024/stadt...
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists
Energy
transregional, national
Research results
German
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