Die Bucerius Law School und ihre Projektpartnerin, die Universität Rostock, erhalten für das gemeinsame Projekt ReproGerecht, das gesellschaftliche und rechtliche Aspekte von Familie und sozialer Gerechtigkeit beleuchtet, den Norddeutschen Wissenschaftspreis 2024 mit einem Preisgeld von 80.000 Euro.
Das Forschungsnetzwerk ReproGerecht widmet sich aktuellen Fragen der reproduktiven Gerechtigkeit. Im Mittelpunkt stehen dabei Themen wie die Legalisierung der Eizellspende und Leihmutterschaft.
Geleitet wird das Projekt an der Universität Rostock von Prof.in Dr. Anne-Kristin Kuhnt und Prof.in Dr. Dana-Sophia Valentiner sowie an der Bucerius Law School in Hamburg von Prof.in Dr. Henrike von Scheliha. Das Netzwerk bringt Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen zusammen, um die gesellschaftlichen und rechtlichen Dimensionen reproduktiver Gerechtigkeit zu analysieren und neue Lösungsansätze zu entwickeln.
„Mit unserer Forschung wollen wir zu einer fundierten interdisziplinären Diskussion über reproduktive Gerechtigkeit beitragen und neue Perspektiven auf Fragen sozialer Ungerechtigkeit entwickeln“, erklärt Prof.in Dr. Anne-Kristin Kuhnt.
Prof.in Dr. Dana Valentiner ergänzt: „In zahlreichen Bereichen, wie den Regelungen zu Schwangerschaftsabbrüchen oder dem Verbot der Eizellspende, besteht erheblicher politischer Handlungsbedarf. Wir wollen die politischen Diskussionen fundiert und wissenschaftlich begleiten.“
„Mit unserem Projekt möchten wir Impulse geben und konsistente rechtliche Regelungsvorschläge machen. Dafür sollen Inhalte, Möglichkeiten und Grenzen reproduktiver Rechte interdisziplinär im Kontext Familie, Recht und Gesellschaft mit Fragen der sozialen Ungleichheit zusammengedacht werden.“, führt Prof.in Dr. Henrike von Scheliha aus.
„Die Auszeichnung von ReproGerecht mit dem norddeutschen Wissenschaftspreis im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften ist eine große Ehre für die Bucerius Law School als Hochschule der Rechtswissenschaft. Der Preis zeigt die herausragende wissenschaftliche Qualität und die Stärke der interdisziplinären Zusammenarbeit auch im Bereich des Rechts“, betont der Präsident der Bucerius Law School, Prof. Dr. Michael Grünberger, LL.M. „Das Projekt steht für unser Ziel, die juristische Forschung mit gesellschaftlicher Relevanz gerade auch im Rahmen regionaler und internationaler Kooperationen zu stärken. Dass die Arbeiten der drei Nachwuchswissenschaftlerinnen nun auf so eindrucksvolle Weise gewürdigt werden, ist Ansporn für unsere weitere wissenschaftliche Arbeit.“
Die Preisverleihung des Norddeutschen Wissenschaftspreises 2024 fand am 4. Dezember 2024 in Hannover statt. In einer feierlichen Zeremonie kürte die Fachjury der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen (WKN) die drei unter den 15 Bewerbungen ausgewählten Preisträger:innen.
Über den Norddeutschen Wissenschaftspreis
Der Norddeutsche Wissenschaftspreis zeichnet innovative, länderübergreifende Kooperationsprojekte aus, die gesellschaftlich relevante Themen adressieren, und ist mit 250.000 Euro dotiert. Er wird alle zwei Jahre von den Wissenschaftsministerien der Länder Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein verliehen. An den Verbundprojekten müssen wissenschaftliche Einrichtungen aus mindestens zwei norddeutschen Bundesländern beteiligt sein, darunter mindestens eine staatliche Hochschule. In diesem Jahr wurde der Norddeutsche Wissenschaftspreis für Kooperationen im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben.
Informationen zu den ausgezeichneten Projekten und zur Veranstaltung sind unter www.norddeutscher-wissenschaftspreis.de abrufbar.
Prof.in Dr. Anne-Kristin Kuhnt, Prof.in Dr. Dana-Sophia Valentiner, Prof.in Dr. Henrike von Scheliha
http://www.norddeutscher-wissenschaftspreis.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Law, Medicine
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
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