idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/16/2024 11:28

Podiumsdiskussion: It’s a Shame. Sichtbarkeit und ihre Grenzen

Miriam Wienhold Pressestelle
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)

    Mittwoch, 15. Januar 2025, 18:30 Uhr
    Online (Zoom) & Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
    Goethestr. 31, 45128 Essen

    Wer sich schämt, verliert sein Gesicht, möchte im Erdboden versinken oder zumindest den Augen anderer entfliehen. Dabei geht Scham immer aufs Ganze, sie ahndet die kleine Taktlosigkeit ebenso wie schwere Verfehlungen, partizipiert am urältesten Gefühlsbestand und ist gleichzeitig eine Reaktion subtilster Art. Wenn „Scham der große Stillmacher“ ist, wie die Autorin Lea Schneider schreibt, überrascht es nicht, dass sie sich dem Bild angedient hat. Weil bei ihr kaum von einer visuellen Bloßstellung zu abstrahieren ist, muss sie immer – mindestens in der Einbildung – mit einem Publikum rechnen, vor dessen Augen sie sich zeigt.

    Dieser Aufführungscharakter der Scham schreibt eine lange Geschichte der Schand- und Schmähbilder, die sich noch heute in den Beschämungsdynamiken der sozialen Medien artikuliert oder sogar Teil künstlerischer Strategien werden kann: Als Nan Goldin 2019 im Guggenheim Museum gegen den Opioid-Hersteller Sackler demonstrierte, trug sie ein Banner mit dem Schriftzug: „Shame on Sackler“.

    Wo solche Formen der außergerichtlichen Strafinstanz immer einen „Moment der Verdinglichung” einschließen, weil man „seiner Handlungs- und Deutungshoheit beraubt” und zum „Objekt der Blicke der anderen” wird, wie die Journalistin Anette Köhler schreibt, wird gleichzeitig auch die Forderung laut, sich den zurichtenden Blicken von außen zu entziehen.

    Das Podium diskutiert Beispiele wie die fotografische Arbeit „Soziale Gerechtigkeit 1: Schule“ von Susanne Keichel und fragt, wie das Wechselverhältnis von Scham und Sichtbarkeit künstlerisch-aktivistisch verstanden werden kann, wo Scham geschützt oder überwunden werden muss und wer sich das Recht auf Deutungshoheit nimmt. Wann werden Bilder zu Schauplätzen der Entehrung und Anklage? Wie verbinden sich mit Linda Hentschel „Schaulust, Schauangst und Schauverbot“? Und kann Verletzbarkeit eine Waffe sein?

    DISKUTANT:INNEN
    Linda Hentschel, Kunsthochschule Mainz
    Susanne Keichel, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
    Lea Schneider, FU Berlin

    KONZEPTION & MODERATION
    Mona Leinung, KWI & Folkwang Universität der Künste
    Anja Schürmann, KWI

    TEILNAHME VOR ORT
    Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.

    TEILNAHME VIA ZOOM
    Für die Online-Teilnahme folgen Sie beizeiten dem auf der Homepage veröffentlichten Link.

    VERANSTALTER
    Eine Veranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) in Zusammenarbeit mit der Folkwang Universität der Künste.


    Contact for scientific information:

    Anja Schürmann, KWI
    Mona Leinung, KWI


    More information:

    https://www.kulturwissenschaften.de/veranstaltung/its-a-shame/ - Veranstaltung auf der KWI-Homepage


    Images

    Its a Shame
    Its a Shame


    Attachment
    attachment icon PM Its a Shame

    Criteria of this press release:
    Scientists and scholars, all interested persons
    Art / design, Cultural sciences, Language / literature, Media and communication sciences, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Its a Shame


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).