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12/17/2024 09:43

LinkedOut statt LinkedIn - Diskriminierung auf Karriereplattform

Bastian Thüne Presse und Redaktion
ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

    Kontaktanfragen schwarzer Menschen werden auf der Karriereplattform LinkedIn im Vergleich zu Anfragen weißer Menschen häufiger abgelehnt. Sobald jedoch Anfragen einmal angenommen sind und diese Kontakte Teil des eigenen Netzwerks werden, verschwindet die Diskriminierung. Stellen schwarze Menschen Fragen zu Karrieretipps an ihr persönliches Netzwerk, bekommen sie genauso viele und qualitativ gleichwertige Antworten wie weiße Menschen. Das zeigen Wissenschaftler/innen von ZEW Mannheim und Universität Mannheim in einer groß angelegten Studie anhand von 400 Profilen weißer und schwarzer US-Amerikaner.

    „Die jeweiligen LinkedIn-Netzwerke funktionieren wie ein Klub. Schwarze Menschen haben es schwerer, reinzukommen. Im Schnitt werden ihre Kontaktanfragen 13 Prozent weniger als bei weißen Menschen angenommen. Sobald sie aber den ‚Klub‘ betreten, gibt es keine Hinweise mehr auf diskriminierendes Verhalten. Daher kann man diese Form der Diskriminierung auch als eine Art Türstehereffekt bezeichnen“, sagt Ko-Autorin Yulia Evsyukova, Wissenschaftlerin im Forschungsbereich „Marktdesign“ am ZEW. „Wir schätzen, dass die Ergebnisse auch auf Deutschland übertragbar sind, etwa bei Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund.“

    Wladislaw Mill, Wissenschaftler an der Universität Mannheim und Ko-Autor ergänzt: „Die Ergebnisse überraschten uns in zweierlei Hinsicht. Wir vermuteten, dass sich die Diskriminierung auch dann noch zeigt, wenn Kontakte um etwas bitten, zum Beispiel Ratschläge zur Karrierefragen. Das war nicht der Fall. Uns überraschte aber auch, dass weiße Frauen und junge Nutzer schwarze Männer am stärksten diskriminierten.“

    Studie dank KI-Bilder möglich

    Das Feldexperiment konnte dank KI-generierten Profilbildern verwirklicht werden, erklärt Mills Kollege und Ko-Autor Felix Rusche: „Mithilfe von künstlicher Intelligenz konnten wir Merkmale wie die Hautfarbe variieren, die einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zugeschrieben werden. Dabei achteten wir sehr darauf, dass die Bilder darüber hinaus als ‚in hohem Maße vergleichbar‘ eingestuft wurden. Anschließend erstellten wir mehr als 400 fiktive LinkedIn-Profile von jungen, männlichen Berufstätigen und schickten Kontaktanfragen an 20.000 US-Amerikaner/innen.“


    Contact for scientific information:

    Yulia Evsyukova
    Wissenschaftlerin im ZEW-Forschungsbereich „Marktdesign“
    Tel.: +49 (0) 621/1235-358
    E-Mail: melanie.arntz@zew.de


    Original publication:

    https://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp24069.pdf


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    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Economics / business administration, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

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