Nürnberg. Professor Dr. Gernot Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen, hat zu Beginn des Jahres 2025 das Amt des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) übernommen. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Benedikt Pannen an, der die Präsidentschaft in den Jahren 2023 und 2024 innehatte und turnusgemäß aus dem Amt scheidet. In den kommenden zwei Jahren wird Marx die rund 15.000 Mitglieder zählende Fachgesellschaft leiten.
Der Amtsantritt von Prof. Marx fällt in eine Zeit tiefgreifender Umbrüche im Gesundheitswesen. In seiner Antrittsrede hob er daher die Schlüsselrolle der Anästhesiologie als systemrelevantes Fach hervor, das jährlich über zehn Millionen Patientinnen und Patienten versorgt. „Wir stehen vor großen Herausforderungen, insbesondere durch die Krankenhausreform, die zunehmende Ambulantisierung und die demografischen Veränderungen“, erklärte Prof. Marx. Gleichzeitig betonte er, dass die DGAI ihren Mitgliedern weiterhin wissenschaftlich, politisch und kollegial zur Seite stehen werde. „Gemeinsam mit dem Präsidium werde ich alles daransetzen, Lösungen zu entwickeln und die Zukunft der Anästhesiologie aktiv mitzugestalten.“
Digitalisierung in der Medizin als Schwerpunkt
Ein zentraler Schwerpunkt seiner Amtszeit wird die Förderung der Digitalisierung in der Anästhesiologie sein. Technologien wie maschinelles Lernen, Telemedizin und Digital Twins bieten aus seiner Sicht enormes Potenzial, um Innovationen voranzutreiben. „Die Digitalisierung wird nicht nur unsere Arbeitsprozesse transformieren, sondern auch neue Wege für die Forschung und eine personalisierte Patientenversorgung eröffnen“, so Marx.
Darüber hinaus plant Prof. Marx, die Rolle der DGAI als führende Fachgesellschaft weiter auszubauen. Besonders am Herzen liegt ihm dabei die interprofessionelle Zusammenarbeit, die mit der neuen Satzung von 2022 bereits angestoßen wurde. Das eröffnet die Möglichkeit, Mitglieder aus den Gesundheitsfachberufen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stärker in die Strukturen der DGAI einzubinden.
Der gebürtige Hannoveraner bringt umfangreiche Erfahrung in das Amt ein. 2008 nahm Marx den Ruf auf den bundesweit ersten Lehrstuhl für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin und Intermediate Care an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen an, wo er seither als Direktor die Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care leitet. Zuvor war er in verschiedenen Positionen tätig, unter anderem als stellvertretender Direktor der Abteilung für Anästhesiologie am University Hospital of Liverpool und als C3-Professor und leitender Oberarzt für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Mit mehr als 300 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und umfangreicher Lehr- sowie Gutachtertätigkeit zählt Prof. Marx zu den führenden Experten im Bereich der Anästhesiologie und Intensivmedizin. Seit 1996 ist er in der DGAI aktiv, war unter anderem mehr als zehn Jahre Sprecher des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Intensivmedizin und Mitglied des Präsidiums. Während der Covid-19-Pandemie übernahm er im Januar 2021 die Präsidentschaft der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. In dieser herausfordernden Zeit baute er telemedizinische Netzwerke auf, um die intensivmedizinischen Ressourcen optimal nutzbar zu machen. Dies war ein wichtiger Schritt für die G-BA-Entscheidung Ende 2023 zur Etablierung von Intensivzentren in Deutschland.
Dank an Prof. Pannen für Engagement und Weitblick
Prof. Marx dankte seinem Vorgänger Prof. Dr. Benedikt Pannen, der in den vergangenen zwei Jahren entscheidende Weichen für die Zukunft der Fachgesellschaft gestellt hat. „Prof. Pannen hat die DGAI mit viel Engagement und Weitblick durch eine gesundheitspolitisch anspruchsvolle Phase begleitet und sich besonders für die Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie die Entwicklung innovativer Formate stark gemacht“, würdigte Marx seine Verdienste. Pannen selbst betonte: „Die vergangenen zwei Jahre waren geprägt von großen Herausforderungen und Veränderungen, aber auch von der Möglichkeit, die Zukunft unserer Fachgesellschaft aktiv mitzugestalten. Es war mir eine Ehre, die DGAI auf diesem Weg zu begleiten.“
Ein besonderes Beispiel für Prof. Pannens erfolgreiche Arbeit ist die Konzeption und Einführung des DGAI-Jahreskongresses 2024, der sich als zentrales Ereignis der Anästhesiologie in Deutschland etabliert hat. Darüber hinaus wurde mit dem DGAI2TORIAL zusätzlich ein innovatives und interaktives Weiterbildungsformat für angehende Fachärztinnen und Fachärzte der Anästhesiologie geschaffen, das bei seiner Premiere große Begeisterung auslöste. „Ich freue mich, in die Fußstapfen von Prof. Pannen zu treten und die von ihm initiierten Projekte weiterzuführen“, erklärte Prof. Marx.
Im ersten Jahr seiner Präsidentschaft wird Prof. Marx auch als Kongresspräsident des DGAI-Jahreskongresses fungieren, der vom 17. bis 19. September 2025 im Kongress Palais Kassel unter dem Motto „Innovation wagen – Zukunft gestalten“ stattfindet. „Als Kongresspräsident freue ich mich darauf, diese Plattform für den Austausch neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und praxisrelevanter Themen weiter auszubauen und den Kongress als herausragendes Ereignis der Anästhesiologie in Deutschland zu stärken“, so Marx.
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Prof. Dr. Gernot Marx übernimmt die Präsidentschaft der DGAI in der Amtszeit 2025/26
Mike Auerbach
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Prof. Dr. Benedikt Pannen hat die DGAI in den vergangenen zwei Jahren mit viel Engagement und Weitbl ...
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
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