Zwar ist das Januar-Hochwasser 2025 an Rhein und Mosel gesunken. Dennoch werden die Hochwasser-Ereignisse zunehmen, wie Prof. Dr. Klaus Fischer vom Institut für Integrierte Naturwissenschaften der Universität Koblenz erklärt.
Auch das Risiko extremer Hochwässer steige, betont Fischer. Dies ist eine Konsequenz des Klimawandels. Denn die Variabilität der Niederschlagsverteilung wird höher, d. h. die Niederschläge werden zunehmend ungleichmäßiger über das Jahr verteilt. Wochenlange Trockenphasen werden – jeweils schwer vorhersehbar - mit Starkregenereignissen wechseln. Hierfür sind verschiedene Ursachen verantwortlich: Zum einen führt die Klimaerwärmung zu einer stärkeren Verdunstung von Wasser. Die wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen, sie lädt sich daher stärker mit mehr Energie auf. Dadurch werden Regenfälle intensiver, es gibt häufiger Starkregen. Zum anderen führen veränderte Meeres- und Lufttemperaturen sowie das Schmelzen der Eiskappen an den Polen zu einer Veränderung der Meeresströmungen sowie der Zugwege und Position von Hoch- und Tiefdruckgebieten.
„So haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder - mit Ausnahme des Jahres 2024 - erlebt, dass sich im Sommerhalbjahr Hochdruckgebiete über lange Zeiträume über Deutschland festgesetzt haben, was eigentlich für den Mittelmeerraum typisch ist. Die Kehrseite dieser Entwicklung ist, dass es nach diesen Trockenphasen auch immer wieder Starkregen geben wird, wobei in kurzer Zeit und räumlich begrenzt sehr viel Niederschlag fallen kann“, erklärt Fischer.
Diese Veränderungen des Klimasystems werden zu einer Häufung extremer Wetterereignisse führen. Allerdings sollte nicht von singulären Ereignisses ausgehend verallgemeinert werden: „Die Flutkatastrophe im Ahrtal beispielsweise war ein Ausnahme-Ereignis und kann damit nicht direkt in Zusammenhang mit dem Klimawandel gesetzt werden. Denn aus einem Einzelereignis kann man nicht folgern, dass dieses durch den Klimawandel verursacht wurde. Klar ist allerdings, dass solche extremen Ereignisse in Zukunft häufiger vorkommen können“, erläutert Fischer.
Dies wird auch erhebliche Konsequenzen für die Wirtschaft sowie für einzelne Haushalte haben, die weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen wurden für das Jahr 2024 auf 320 Milliarden US Dollar geschätzt. Ein besonderes Risiko für Tier- und Pflanzenarten, die entlang von Flüssen und Bächen vorkommen, ergeben sich jedoch aus häufigerem Hochwasser eher nicht. Diese Arten sind in der Regel sehr gut an periodische Überschwemmungen angepasst.
Viel problematischer ist hier das lange Ausbleiben von Niederschlägen. Viele Arten, im Wasser und an Land, leiden besonders während der Hitzeperioden. Dies kann für Wasserorganismen infolge von hohen Temperaturen und Sauerstoffmangel bedrohlich werden, und bei landlebenden Arten vor allem in Folge von Trockenheit.
Prof. Dr. Klaus Fischer
Universität Koblenz
Universitätsstraße 1
56070 Koblenz
Tel.: 0261 287 2238
E-Mail: klausfischer@uni-koblenz.de
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Biology, Environment / ecology
transregional, national
Research results
German
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