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01/17/2025 17:30

Ausstellung „RETHINKING PHYSICS. 100 Jahre Quantenmechanik: Zeit für eine weibliche Perspektive!“ in Würzburg eröffnet

Katja Lesser Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Würzburg-Dresdner Exzellenzcluster ct.qmat

    Vorbilder für die nächste Physikerinnen-Generation: Zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie der Vereinten Nationen Quantum2025 präsentiert das Würzburg-Dresdner Exzellenzcluster ct.qmat die Ausstellung „RETHINKING PHYSICS. 100 Jahre Quantenmechanik: Zeit für eine weibliche Perspektive!“ im Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg. Im Mittelpunkt stehen Porträts etablierter und angehender Forscherinnen. Diese berichten zudem von ihrer Begeisterung und Faszination für die wissenschaftliche Arbeit und zeigen, dass die Geschichte der Quantenphysik auch von Frauen fortgeschrieben wird. Die parallel in Dresden eröffnete Ausstellung geht 2025 weltweit auf Tour.

    Das Exzellenzcluster ct.qmat – Complexity and Topology in Quantum Matter der Universitäten Würzburg und Dresden rückt in der Wanderausstellung RETHINKING PHYSICS die eindrucksvollen Porträts etablierter und angehender Physikerinnen ins Zentrum, die für eine Wissenschaft frei von gesellschaftlichen Zuschreibungen, Konstruktionen und Stereotypen stehen.

    Zugang auf Augenhöhe
    „Mit RETHINKING PHYSICS stellt das Exzellenzcluster ct.qmat der Universitäten Würzburg und Dresden im Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie der Vereinten Nationen die Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft in den Fokus. Die Porträts zeigen Forscherinnen mit Leidenschaft für die Physik. Sie sind damit Vorbilder für die nächste Generation junger Menschen und helfen, einen Zugang ‚auf Augenhöhe‘ zu den Naturwissenschaften zu finden“, sagte Professorin Anja Schlömerkemper, Vizepräsidentin der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg und verantwortlich für den Bereich „Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit“, anlässlich der Eröffnung im Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg. „Die Ausstellung fördert den Austausch über die Rolle von Frauen und zur Chancengleichheit in der Wissenschaft – für die JMU eine Herzensangelegenheit.“

    Ansteckende Power
    „Die Begeisterung und die Power, welche die Porträts der Ausstellung RETHINKING PHYSICS ausstrahlen, sind ansteckend! Hier wird nicht nur Quantum2025 gefeiert, sondern die Teilhabe an der Wissenschaft, die sich Frauen erkämpft haben und für die Namen wie Marie Curie, Lise Meitner oder Grete Hermann stehen. Wir profitieren heute von deutlich besseren Rahmenbedingungen beispielweise bei gleichberechtigtem Zugang zu Bildung und Forschung, aber ebenso bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Trotzdem gibt es noch Luft nach oben, damit noch viel mehr Mädchen und junge Frauen ihre Leidenschaft für Physik und Quantenwissenschaft entdecken“, betonte Adriana Pálffy-Buß, Professorin für Theoretische Quanteninformation und Quantenoptik an der JMU Würzburg, eine Expertin auf dem jungen Forschungsfeld der Röntgenquantenoptik.

    Geschichte fortschreiben
    „Vor 100 Jahren wurde die Quantenmechanik formuliert. An diesen Meilenstein erinnert Quantum2025 und unterstreicht die Bedeutung der Quantenwissenschaft als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Unsere Ausstellung zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie der Vereinten Nationen stellt etablierte und angehende Forscherinnen in den Mittelpunkt, die die Geschichte dieser Wissenschaft fortschreiben. Zugleich möchten wir zur Diskussion über Vielfalt in der Physik anregen – denn Wissenschaft ist für alle da! Herzlichen Dank an die Frauen, die sich für RETHINKING PHYSICS porträtieren ließen, um ihre Begeisterung für Physik zu teilen und vor allem Mädchen und junge Frauen für eine Karriere in diesem Fach zu inspirieren“, erklärten die beiden Sprecher des Exzellenzclusters ct.qmat, Ralph Claessen, Professor für Experimentelle Physik an der JMU Würzburg, sowie Matthias Vojta, Professor für Theoretische Festkörperphysik an der Technischen Universität (TU) Dresden, anlässlich der parallelen Eröffnung der Ausstellung an beiden ct.qmat-Standorten.

    Die Wanderausstellung RETHINKING PHYSICS ist bis 2. Februar 2025 im Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg (Residenzplatz 2, Tor A, 97070 Würzburg) zu sehen. Zudem wird sie 2025 an rund 50 Orten weltweit zu Gast sein, zum Beispiel in Australien, Deutschland, Österreich und den USA.

    Hintergrund RETHINKING PHYSICS
    Vor über 100 Jahren begann die Quantenrevolution. Zuerst stellte der deutsche Physiker Max Planck seine Quantenhypothese vor. Mit der Entdeckung des Quantensprungs warf er die Vorstellungen der klassischen Physik radikal über den Haufen. 1925 wurde die Quantenmechanik mathematisch formuliert. Die moderne Physik war geboren, als Fundament für ein neues Weltverständnis und Basis für Hightech wie Laser, Computerchips und Solarmodule. An ihrer Wiege standen vor allem Männer. Für Frauen waren die Hürden auf dem Weg in die Wissenschaft damals erheblich. Sie mussten lange und hart um ihre Anerkennung kämpfen.

    Erst ab 1900 durften sich Frauen an deutschen Universitäten regulär immatrikulieren, waren nicht mehr nur Zaungäste der Bildung. Noch nahezu zwei Jahrzehnte vergingen, bis in Deutschland die ersten Wissenschaftlerinnen zur Habilitation zugelassen wurden und die Lehrbefugnis für Hochschulen erhielten.

    Die Ahnengalerie der Physik verzeichnet deshalb bislang nur wenige „große Frauen“ – wie die zweifache Nobelpreisträgerin Marie Curie oder Lise Meitner, erste Professorin für Physik in Deutschland. Fast in Vergessenheit geraten wären zum Beispiel die brillanten Beiträge zur Quantenphysik der Mathematikerin, Physikerin und Philosophin Grete Hermann. Ihre Arbeiten zu den Grundlagen und der Interpretation der Quantenmechanik aus den 1930er-Jahren sind noch heute wegweisend, blieben in der Wissenschaftscommunity aber weitgehend unbekannt. Ein nordirischer Physiker kam rund 30 Jahre später zu ähnlichen Schlussfolgerungen und entwickelte daraus die Bellsche Ungleichung. Das zeigt, wie weit Grete Hermann ihrer Zeit voraus war. Erst seit einigen Jahren wird sie wiederentdeckt. Inzwischen trägt ein internationales Forscherinnen-Netzwerk ihren Namen, das am Exzellenzcluster ct.qmat angesiedelt ist.

    Exzellenzcluster ct.qmat
    Das Exzellenzcluster ct.qmat – Complexity and Topology in Quantum Matter (Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien) wird seit 2019 gemeinsam von der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg und der Technischen Universität (TU) Dresden getragen. Mehr als 300 Wissenschaftler:innen aus über 30 Ländern und von vier Kontinenten erforschen topologische Quantenmaterialien, die unter extremen Bedingungen wie ultratiefen Temperaturen, hohem Druck oder starken Magnetfeldern überraschende Phänomene offenbaren. Das Exzellenzcluster wird im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert – als einziges bundeslandübergreifendes Cluster in Deutschland.


    Contact for scientific information:

    Katja Lesser, Pressesprecherin, Exzellenzcluster ct.qmat
    Tel: +49 (0)351 463 33496
    Email: katja.lesser@tu-dresden.de


    More information:

    https://datashare.tu-dresden.de/s/jyRq6wNMi6e6NcK Download Bildmaterial


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    Wanderausstellung 2025 an 50 Orten weltweit zu Gast
    Wanderausstellung 2025 an 50 Orten weltweit zu Gast
    Tobias Ritz


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Information technology, Materials sciences, Physics / astronomy, Social studies
    transregional, national
    Schools and science, Science policy
    German


     

    Wanderausstellung 2025 an 50 Orten weltweit zu Gast


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