idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/29/2025 11:39

Globale Biodiversitätsziele: Forschende plädieren für systematische Erhaltungsplanung

Dr. Katrin Schiedung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

    In einer aktuellen Studie des EU-Horizon Europe-Projekts MarinePlan, das vom Thünen-Institut für Seefischerei koordiniert wird, unterstreichen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass vor allem die Systematische Erhaltungsplanung (SCP) den Verlust der biologischen Vielfalt stoppen kann.

    Bremerhaven (22. Januar 2025). Weltweit bemühen sich Engagierte, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen und die Ökosysteme wiederherzustellen, wie es die Weltgemeinschaft im Global Biodiversity Framework (GBF) von Kunming und Montreal vereinbart hat. Eine jetzt in Trends in Ecology and Evolution erschienene Studie des Horizon Europe-Projekts MarinePlan, das vom Thünen-Institut für Seefischerei in Bremerhaven koordiniert wird, zeigt: Um die im GBF vereinbarten Ziele wie den Schutz von 30 Prozent der Erdfläche und die Wiederherstellung von 30 Prozent der geschädigten Ökosysteme zu erreichen, sollten Entscheider*innen die Systematische Erhaltungsplanung (Systematic Conservation Planning, SCP) anwenden.

    Für ihre Studie haben die Forschenden um Dr. Sylvaine Giakoumi vom Sicily Marine Center in Palermo die Anwendung des Planungstools genauer angesehen, qualitative Reviews und Expert*innenwissen zusammengetragen und ausgewertet. Das Ergebnis: Ihrer Einschätzung nach hat sich SCP in den vergangenen 30 Jahren zu einer Schlüsselstrategie bei der Investitions- und Raumplanung im Naturschutzsektor entwickelt. Moderne Algorithmen und andere wissenschaftliche Instrumente unterstützen Anwender*innen dabei, Entscheidungen zu treffen, die den Erhalt der Biodiversität am besten fördern und dabei möglichst kosteneffizient sind. SCP ist so nach Einschätzung der Forschenden ein wissenschaftsbasierter Prozess, mit dessen Hilfe Entscheider*innen gezielt und flexibel an der Umsetzung der GBF-Ziele arbeiten können. „Entscheidungen, die im nächsten Jahrzehnt getroffen werden, haben tiefgreifende und dauerhafte Auswirkungen auf die Ökosysteme an Land, im Wasser und im Meer“, sagt Co-Autorin Dr. Vanessa Stelzenmüller vom Thünen-Institut für Seefischerei. „Sie müssen deshalb auf einer wirksamen, soliden und transparenten Raumplanung beruhen.“

    Die Forschenden empfehlen dennoch eine Reihe von Verbesserungen, die die flächendeckende Umsetzung von SCP befördern könnte:
    1. Planungsunsicherheiten sollten standardisiert kommuniziert werden. Das schafft Vertrauen in den Ansatz.
    2. Schulungsprogramme unterstützen bei der praktischen Umsetzung.
    3. Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Interessenvertretungen sollten eng kooperieren, um den Naturschutz mit anderen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedürfnissen abzustimmen.
    4. Mit weiterer Forschung können adaptive Lösungen entwickelt und Kompromisse zwischen konkurrierenden Zielen geschlossen werden.

    Wird das Prinzip weiterentwickelt, bietet SCP aus Sicht der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein hohes Potenzial, um die aus dem GBF resultierenden Herausforderungen im Sinne von Natur und Gesellschaft dauerhaft zu lösen.


    Contact for scientific information:

    Dr. Vanessa Stelzenmüller
    Thünen-Institut für Seefischerei, Bremerhaven
    E-Mail: vanessa.stelzenmueller@thuenen.de


    Original publication:

    Sylvaine Giakoumi, et al. Advances in systematic conservation planning to meet global biodiversity goals, Trends in Ecology & Evolution, 2025, https://doi.org/10.1016/j.tree.2024.12.002.


    More information:

    https://www.marineplan.eu/ Projekthomepage


    Images

    Windpark in der Nordsee
    Windpark in der Nordsee

    Thünen-Institut/Kay Panten

    Ein Seehund am Strand
    Ein Seehund am Strand

    Thünen-Institut/Birgit Suer


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Environment / ecology
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Windpark in der Nordsee


    For download

    x

    Ein Seehund am Strand


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).