Förderung von Forschung und Lehre ist wichtiges Anliegen der Stiftung Hochschulmedizin. |
Auszeichnung für hervorragende Dissertationen und wissenschaftliche Publikationen. | Fokus liegt auf modernen, individuellen Therapien und zukunftsgewandten Erkenntnissen für die Diagnostik.
Krebsmedizin, Strahlentherapie und Molekulargenetik – für ihre herausragenden Forschungsarbeiten und Publikationen zu diesen Themen erhalten sieben junge Forscherinnen und Forscher der Hochschulmedizin Dresden am 28. Januar den Carl-Gustav-Carus-Förderpreis 2024. Absolventinnen und Absolventen, die eine Promotion mit dem Prädikat „summa cum laude“ oder „magna cum laude“ abgeschlossen haben, können sich für den „Förderpreis für hervorragende Promotionen“ bewerben. Die Promotionspreise werden seit 1998 und der Publikationspreis seit 2003 vergeben. Zu den sieben Preisträgerinnen und Preisträgern in diesem Jahr gehören Forschende aus dem klinischen, dem experimentell-theoretischen und dem experimentell-naturwissenschaftlichen Bereich.
„Innovativ, neugierig und fleißig – die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Campus der Hochschulmedizin Dresden haben alles, was es braucht, um erfolgreiche Forschung zu betreiben. Sie sind in der Themenwahl gleichermaßen vielfältig wie fokussiert“, sagt Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.
„Jedes Jahr zeigen die angehenden Medizinerinnen und Mediziner aus Dresden aufs Neue, wie engagiert sie offenen Forschungsfragen nachgehen. Die Ergebnisse haben einen wesentlichen Einfluss auf die moderne Diagnostik und Therapie“, ergänzt Prof. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum Dresden.
So untersuchte Maximilian Werner im klinischen Bereich, ob und inwiefern beim sogenannten CUP-Syndrom personalisierte Therapieversuche der klassischen, Leitlinien basierten Therapie überlegen sind. Das CUP-Syndrom bezeichnet Tumore, bei denen Metastasierungen, aber kein Primärtumor gefunden werden kann. Die Todesrate ist bislang sehr hoch.
Zwei Auszeichnungen zu sehr unterschiedlich gelagerten Fragen gehen in diesem Jahr in den experimentell-theoretischen Bereich.
Inaki Schniewind analysierte in einer Studie die Auswirkungen der Protonentherapie. Zu den untersuchten Parametern gehörten die Überlebensrate der Tumorstammzellen, Dauer und Umfang der DNA-Schädigung sowie eine Charakterisierung der epigenetischen Wirkungen. Hintergrund ist, dass bei einer Radiotherapie mit Protonen gegenüber Photonen eine präzisere Dosisapplikation möglich ist, die biologischen Effekte bisher jedoch kaum untersucht wurden.
Jan Fischer beschäftigte sich mit der Entwicklung eines Experiments, mit dem sich die Bedeutung eines Gens für die Vergrößerung und Faltung der Großhirnrinde bei Primaten nachweisen lässt. Aus naheliegenden ethischen Gründen musste hier ein besonders schonendes Prozedere entwickelt werden.
Im Fokus der Promotion von Julia Helene Grundmann steht eine zeitgemäße Diagnostik und Therapie bei Karieserkrankungen. Für das passende therapeutische Vorgehen ist eine differenzierte Beurteilung der Läsion essenziell. Grundmann prüfte verschiedene optische Verfahren daraufhin, ob sie die Differenzierung von verborgener Karies erlauben und somit eine wichtige Entscheidungshilfe bieten können.
Im experimentell-naturwissenschaftlichen Bereich erhält Milica Jelicic eine Auszeichnung für ihre Arbeit zur Anwendung von ortsspezifischen Rekombinasen. Die von ihr entwickelte Strategie der zielgerichteten Evolution erweitert den molekularen Werkzeugkasten, reduziert die Zytotoxizität des Eingriffs und hilft bei der Entwicklung präziserer Vorgehensweisen in der Genom-Chirurgie.
Die Publikationspreise gehen an Felix Broghammer für seine Forschung zu neuen möglichen Behandlungsansätzen bei Plattenepithel-Karzinomen im Kopf- und Halsbereich, und Sarah Rösing, die erstmals den detaillierten Krankheitsverlauf bei Myotoner Dystrophie, der häufigsten Form der Muskeldystrophie, aufzeigen konnte.
„Herausragende Forschung muss gefördert werden. Wir freuen uns, als Stiftung Hochschulmedizin auch in diesem Jahr einen Beitrag dazu leisten und die ausgezeichneten Dissertationen und wissenschaftlichen Publikationen auf diese Weise würdigen zu können. Unser Dank geht vor allem an unseren langjährigen Partner, die Ostsächsische Sparkasse Dresden, die dieses Anliegen mit uns gemeinsam trägt und unterstützt“, sagt Prof. Andreas Deußen, Vorstandsmitglied der Stiftung Hochschulmedizin.
Bei der Feierstunde wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von Vertreterinnen und Vertretern der Stiftung, dem Universitätsklinikum Dresden und der Medizinischen Fakultät der TU Dresden sowie der Ostsächsischen Sparkasse, die die Preisgelder stiftet, geehrt. Der Publikationspreis sowie die Förderpreise für eine hervorragende Promotion sind jeweils mit bis zu 1.000 Euro dotiert.
In Sachsen haben 2023 mehr als 1.200 Personen ihre Promotion erfolgreich abgeschlossen. Über 12.700 Menschen befanden sich in einem laufenden Promotionsverfahren. Ein knappes Drittel aller Promovierenden strebt einen Doktorgrad im Bereich der Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften an, der Frauenanteil liegt bei über 63 Prozent. An der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden gab es 2023 insgesamt 281 abgeschlossene Promotionsverfahren. Der Frauenanteil liegt hier sogar bei knapp 67 Prozent.
Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick:
Dr. med. Maximilian Werner: „Untersuchung genetischer und epigenetischer Alterationen sowie daraus abgeleiteter personalisierter Therapievorschläge beim CUP-Syndrom“
Dr. med. Inaki Schneidewind: „Cellular Plasticity Upon Proton Irradiation Determines Tumor Cell Radiosensitivity“
Dr. med. Jan Fischer: „Exploring the function of human-specific ARHGAP11B in chimpanzee and human brain organoids“
Dr. med. dent. Julia Helene Grundmann: „Polarimetric examination of carious lesions – Visualization and characterization of occlusal carious lesions using optical imaging techniques in-vitro“
Dr. Milica Jelicic: „Discovery and Evolution of Cre-Type Site-Specific Recombinases for Advanced Genome Engineering“
Felix Broghammer: „Resistance of HNSCC cell models to pan-FGFR inhibition depends on the EMT phenotype associating with clinical outcome“
Sarah Rösing: „Chronic endoplasmic reticulum stress in myotonic dystrophy type 2 promotes autoimmunity via mitochondrial DNA release”
Die Stiftung Hochschulmedizin Dresden
Die Stiftung Hochschulmedizin Dresden wurde 2012 gegründet. Sie fördert Projekte am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und der gleichnamigen Medizinischen Fakultät Dresden in den Bereichen Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Die Stiftung ist Ansprechpartner für Spenderinnen und Spender, Unterstützerinnen und Unterstützer sowie Angehörige und Partner der Hochschulmedizin Dresden. Die Spenden werden für Vorhaben und Projekte in den drei Themenschwerpunkten Patientenversorgung, Lehre und Forschung gesammelt.
https://stiftung-hochschulmedizin.de/
Anne-Stephanie Vetter
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
der Technischen Universität Dresden
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden
Tel.: +49 (0) 351 458 17903
E-Mail: anne-stephanie.vetter@tu-dresden.de
www.tu-dresden.de/med
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UKD/Michael Kretzschmar
Criteria of this press release:
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Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
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