Das Großforschungsprojekt »Silicon Economy« hat es geschafft, neue Wege in der Logistik zu ebnen: zu mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Mit dem offenen B2B-Plattformökosystem und der Gründung der »Open Logistics Foundation« konnten die beteiligten Forschenden Meilensteine in der Branche erreichen. Nun geht eines der größten Forschungsprojekte in der Logistik, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert wurde, zu Ende. Am 29. Januar zogen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus BMDV und Wirtschaft am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML Bilanz.
Mit über 150 Forschenden und in enger Zusammenarbeit mit der Industrie hat das Projekt über einen Zeitraum von über vier Jahren etliche Meilensteine verzeichnet: Mehr als 20 sogenannte Entwicklungsprojekte – vom digitalen Frachtbrief (eCMR) und Vorbereitungen für EU-weite digitale Frachtinformationen (eFTI) über KI-basierte Estimated-Time-of-Arrival-Services bis hin zu IoT-Devices und dynamischen Transportrobotern – wurden in Dortmund umgesetzt. Im Konsortium haben das Fraunhofer IML und das Fraunhofer-Institut für Software und Systemtechnik ISST zusammen mit verschiedenen Lehrstühlen der Technischen Universität Dortmund an neuen Themen für Open-Source-Logistik geforscht. Zudem haben die Forschenden zahlreiche Hardware- und Softwarekomponenten entwickelt, die anschließend als Open Source über das Repository der Open Logistics Foundation veröffentlicht – und damit der Industrie, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Start-ups zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt wurden.
Seit 2020 wurde die Silicon-Economy-Forschung vom BMDV mit insgesamt rund 35 Millionen Euro gefördert. In zwei Förderphasen (2020 bis 2023 und 2023 bis Ende 2024) lag der Fokus auf der Digitalisierung der Branche. Zudem waren die Entwicklung von Software- und Hardwarekomponenten für eine KI-basierte Plattformökonomie, der Open-Source-Ansatz und der Aufbau einer Entwickler- und Nutzer-Community weitere Themen. »Das Forschungsprojekt Silicon Economy hat in den vergangenen Jahren eindrucksvoll gezeigt, welche Potenziale Open-Source-Entwicklungen und KI-Anwendungen für eine effiziente und nachhaltige digitale Logistik haben. Gerade angesichts des Fachkräftemangels müssen wir wo immer es geht auf volldigitale Prozesse setzen. Nur so kann die deutsche Logistikwirtschaft international wettbewerbsfähig bleiben. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für unser Ziel einer volldigitalen Transportkette«, unterstreicht Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, anlässlich des Projektabschlusses.
»In über vier Jahren Forschung für die Silicon Economy haben wir ein starkes Fundament für die weitere Digitalisierung der Logistik gelegt. Vor allem aber ist es uns gelungen, einen Open-Source-Geist zu schaffen und auch große Logistikplayer damit anzustecken. Das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. Nun gilt es – und das hat auch unsere Studie zum Projektabschluss nochmal deutlich gezeigt – am Ball zu bleiben und für die Zukunft an den richtigen Stellschrauben zu drehen, in der Logistikforschung und in der Praxis«, betonte Prof. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML, im Rahmen der Abschlussveranstaltung.
Das Förderprojekt war auch Ausgangspunkt für die Open Logistics Foundation, die die neue Zusammenarbeit auf privatwirtschaftlicher Basis fortführt. 2021 wurde die Foundation von Dachser, DB Schenker, duisport und Rhenus gegründet. Kern der Stiftungsarbeit ist der Betrieb des so genannten Open Logistics Repository (https://git.openlogisticsfoundation.org/explore/groups), einer technischen Plattform, auf der Soft- und Hardware, Schnittstellen, Referenzimplementierungen und Komponenten quelloffen unter einer freien Lizenz (permissive license) zur Verfügung stehen. Unternehmen können diese dazu nutzen, um beispielsweise eigene Plattformen zu erweitern oder neue Produkte und Geschäftsmodelle schneller aufzusetzen. Von Vorteil ist außerdem, dass es sich nicht um isolierte Softwarelösungen handelt, sondern alle Komponenten untereinander kompatibel sind, was eine digitale Vernetzung über die Unternehmensgrenzen hinaus erleichtert. So konnte in den vergangenen Jahren eine Community aufgebaut werden, die Logistik- und IT-Unternehmen unterschiedlichster Größe vernetzt und in der diese Unternehmen gemeinschaftlich Open-Source-Projekte vorantreiben – auch auf Basis der vorhandenen Komponenten aus dem Silicon-Economy-Projekt.
Zur Open Logistics Foundation: https://openlogisticsfoundation.org/
Zur Silicon-Economy-Website: https://www.silicon-economy.com/
Zum Projektsteckbrief: https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/KI-Projekte/silicon-economy-logist...
Teilnehmende an der Abschlussveranstaltung zur Silicon Economy
Frederic Eynck
Fraunhofer IML
Zahlreiche Soft- und Hardwarekomponenten wurden über die Projektlaufzeit quelloffen zur Verfügung ge ...
Frederic Eynck
Fraunhofer IML
Criteria of this press release:
Journalists
Traffic / transport
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
Teilnehmende an der Abschlussveranstaltung zur Silicon Economy
Frederic Eynck
Fraunhofer IML
Zahlreiche Soft- und Hardwarekomponenten wurden über die Projektlaufzeit quelloffen zur Verfügung ge ...
Frederic Eynck
Fraunhofer IML
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).