idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/04/2025 14:15

Vertrauen in Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist moderat hoch

Bettina Leuchtenberg Kommunikation und Events
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID)

    Ein internationales Team von 241 Forschenden zeigt in einer neuen Studie: Weltweit ist das Vertrauen in Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf einem moderat hohen Niveau. Marlene Altenmüller aus dem ZPID ist an der 68-Länder-Befragung beteiligt.

    Zudem wünscht eine Mehrheit der Befragten, dass sich Forschende in Politik und Gesellschaft einbringen. Belege für eine vielfach herbeibeschworene «Vertrauenskrise» der Wissenschaft liefert die Untersuchung somit nicht. Geleitet wurde die Studie von Dr. Viktoria Cologna (ETH Zürich) und Dr. Niels G. Mede (Universität Zürich). In dem deutschsprachigen Blog The Inquisitive Mind (in.mind) haben Prof. Dr. Laura M. König und Jun.-Prof. Dr. Marlene Altenmüller die Ergebnisse der Studie aufgegriffen und zusammengefasst.

    Für die Studie, die im Rahmen des TISP Many Labs Projekts entstand und in Nature Human Behaviour erschienen ist, befragten die Autorinnen und Autoren 71.922 Menschen in 68 Ländern, darunter viele wenig erforschte Länder des «Globalen Südens». Die Untersuchung liefert erstmals seit der Corona-Pandemie weltweite, repräsentative Umfragedaten dazu, in welchen Bevölkerungsgruppen und Weltregionen Forschende als besonders vertrauenswürdig wahrgenommen werden, inwiefern sie sich öffentlich engagieren sollten und ob die Wissenschaft wichtige Forschungsthemen ausreichend priorisiert.

    Ein zentraler Befund: In allen 68 Ländern vertraut eine Mehrheit der Bevölkerung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern – sie hält sie überwiegend für qualifiziert (78%), ehrlich (57%) und besorgt um gesellschaftliches Wohlergehen (56%). Dieses Ergebnis stellt die These einer «Vertrauenskrise» der Wissenschaft infrage. Weltweit glauben jedoch weniger Menschen, dass Forschende anderen Ansichten Aufmerksamkeit schenken (42%). Die Studienautorinnen und -autoren raten Forschenden daher dazu, sich offener für Dialog und Interaktion mit der Gesellschaft zu zeigen.

    Die Studienautorinnen und -autoren finden nicht nur Unterschiede zwischen Ländern, sondern auch zwischen Bevölkerungsgruppen: In vielen Ländern bringen etwa Menschen mit rechtsgerichteten und konservativen politischen Ansichten Forschenden weniger Vertrauen entgegen. Dies deutet auf eine Polarisierung von Wissenschaftseinstellungen entlang politischer Positionen hin.

    Gleichwohl befürwortet eine Mehrheit der Bevölkerung eine aktive Rolle von Wissenschaft in Politik und Gesellschaft. Weltweit wünschen 83% der Befragten, dass Forschende mit der breiten Öffentlichkeit kommunizieren sollten.


    Contact for scientific information:

    https://leibniz-psychology.org/profil-marlene-altenmueller
    ma@leibniz-psychology.org


    Original publication:

    https://www.nature.com/articles/s41562-024-02090-5
    https://doi.org/10.1038/s41562-024-02090-5
    https://de.in-mind.org/blog/post/vertraut-die-welt-noch-wissenschaftlerinnen-und...


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Philosophy / ethics, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).