Crashtests gehören zum Alltag der Automobilhersteller. Sitze, Kotflügel, Motorhauben zeigen, wie sie sich bei einem Aufprall verhalten. In einer Crashanlage können nun die Komponenten einzeln getestet werden. Vorteil: Das teure Auto bleibt ganz.
Stück für Stück im Crashtest
Mit dem Auto gegen die Wand - was für jeden Autofahrer eine Horrorvorstellung ist, gehört für Automobilhersteller zum Alltag. In Crashtests demonstrieren mit Sensoren versehene Dummies, welche menschlichen Körperteile bei einem Zusammenstoß gefährdet sein können. Auch die Materialien von Kotflügeln, Seitentüren oder tragenden Teilen werden vor dem Einsatz im Fahrzeug auf ihr Verhalten bei einem heftigen Aufprall getestet. Mit einer Komponenten-Crashanlage, die das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI in Freiburg betreibt, können einzelne Teile untersucht werden - ohne dabei gleich das ganze Auto zu Schrott zu fahren.
Obwohl bei der Fahrzeugentwicklung zunehmend numerische Simulationsverfahren eingesetzt werden, bleiben reale Tests unverzichtbar. Sie liefern die Basisdaten für die Simulationsrechnungen und dienen dazu, die Ergebnisse zu überprüfen. Anstatt jedoch komplette Fahrzeuge zu testen, können die Wissenschaftler aus dem EMI in ihrer Anlage Fahrzeugkomponenten einzeln in verschiedenen Belastungssituationen und -verfahren untersuchen.
Um zu sehen, wie sich das zu untersuchende Bauteil verhält, wird es als Nutzlast auf einem druckluftgetriebenen Schlitten mit bis zu 80km/h gegen ein Hindernis, z.B. eine starre Wand, gefahren. Sensoren messen die Kräfte beim Aufprall und die Verformungen des Teils. Eine Alternative dazu ist, die Komponenten, beispielsweise eine PKW-Tür oder eine ganze Heckpartie am Prellbock zu montieren und mit einem großen Gewicht - das mit dem Schlitten beschleunigt wird - zu belasten. »Das ist so, als wenn etwas auf ein stehendes Auto auffährt« beschreibt Dr. Hartwig Nahme diesen Aufbau. »Wir können auch einen 'inversen Crash' ausführen, bei dem das Prüfobjekt, beispielsweise ein PKW-Sitz mit einem Dummy, nicht durch einen Aufprall abgebremst, sondern mit bis zu 40facher Erdbeschleunigung beschleunigt wird. Dieses Verfahren bringt Vorteile z.B. bei der Prüfung von Rückhaltesystemen wie Gurten und Airbags.« Ein weiterer Pluspunkt dieser Methode ist, daß die Komponenten nicht kaputt gehen.
Bei den Untersuchungen registrieren nicht nur verschiedene Sensoren die Daten. Mit einer Hochgeschwindigkeits-Videokamera werden die Crashversuche in extremer Zeitlupe mit bis zu 4 500 Vollbildern oder bis zu 40 500 Teilbildern pro Sekunde aufgezeichnet. Auf diese Weise lassen sich auch sehr schnell ablaufende Vorgänge sichtbar machen.
Ansprechpartner:
Dr. Hartwig Nahme
Telefon 07 61/27 14-3 55
Telefax 07 61/27 14-3 16
email: nahme@emi.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI
Eckerstraße 4
D-79104 Freiburg
Pressekontakt:
Frank Schäfer
Telefon 07 61/27 14-4 21
Telefax 07 61/27 14-3 16
email: schaefer@emi.fhg.de
http://www.fhg.de/german/profile/emi.html
© Fraunhofer EMI - In der Crashanlage können beispielsweise einzelne Fahrzeug-Komponenten unter vers ...
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Criteria of this press release:
Economics / business administration, Materials sciences
transregional, national
Research projects
German
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