idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/14/2025 10:30

75 Jahre WBAE: Ältester Wissenschaftsbeirat des Bundeslandwirtschaftsministeriums feiert

Nadine Kraft Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

    Vor 75 Jahren wurde der heutige Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) gegründet. Minister Cem Özdemir dankt im Rahmen einer Jubiläumsfeier dem ältesten Beirat des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für dessen zahlreiche Gutachten. Die waren nicht immer bequem, haben aber wichtige Themen für die Landwirtschaft und Ernährung gesetzt. Immer mit dabei: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Instituts.

    Berlin/Braunschweig (14. Februar 2025). 91 Veröffentlichungen, 2 Ministerinnen und 13 Minister, 93 Mitglieder – das ist die quantitative Bilanz des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nach 75 Jahren. Bereits 1950 wurde der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik gegründet. Er ist damit eines der ältesten Beratungsgremien auf Bundesebene. In dieser Zeit hat der Beirat in ausführlichen Gutachten Themen wie die zukunftsfähige Nutztierhaltung und eine nachhaltige Ernährungspolitik angestoßen sowie neue Perspektiven für die Gemeinsame Agrarpolitik und den Klimaschutz in der Landwirtschaft entworfen.

    Ihre Fachkenntnisse eingebracht haben immer auch Institutsleiterinnen und -leiter des Thünen-Instituts und seiner Vorgängerinstitution, der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL). Aktuell wirken Prof. Dr. Hiltrud Nieberg, Leiterin des Instituts für Betriebswirtschaft, als stellvertretende Vorsitzende, und Prof. Dr. Peter Weingarten, Leiter des Instituts für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen, im Beirat mit. Der jüngst verstorbene Präsident des Thünen-Instituts, Prof. Dr. Folkhard Isermeyer, hat die Arbeit als Beiratsvorsitzender über viele Jahre geprägt.

    Anlässlich des Jubiläums sagte der aktuelle Beiratsvorsitzende Prof. Dr. Achim Spiller von der Universität Göttingen: „Die Arbeit des WBAE hat sich über die Jahrzehnte gewandelt. Heute widmen wir uns nicht mehr nur agrar-, sondern in gleichem Maße ernährungspolitischen Fragestellungen, so dass der Beirat interdisziplinär zusammensetzt ist.“ Und weiter: „Wir sehen unsere Stärke darin, dass wir mit breit angelegten Gutachten die ‚langen Linien der Politik‘ wissenschaftlich unterstützen wollen, nicht im politischen Tagesgeschäft.“

    Die stellvertretende Vorsitzende, Prof. Dr. Britta Renner (Universität Konstanz), unterstrich die Bedeutung der engen Verzahnung von Landwirtschaft und Ernährung: „Diese Themen lassen sich nur gemeinsam denken. Das BMEL ist der richtige Ort, um sie zusammenzuführen.“ Als Beispiel führte sie das Gutachten zur nachhaltigeren Ernährung an. Resonanz aus der Politik auf dieses Gutachten lässt sich unter anderem am 2023 etablierten Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ oder der Ernährungsstrategie der Bunderegierung aus dem Jahr 2024 erkennen.

    Nicht alle Empfehlungen des Beirats finden jedoch sofort politischen Widerhall. Prof. Dr. Hiltrud Nieberg (Thünen-Institut Brauschweig), ebenfalls stellvertretende Vorsitzende, bemerkte: „Einige unserer Vorschläge zur Gemeinsamen Agrarpolitik oder zur Reduktion von Nährstoffüberschüssen beim Düngen behalten auch Jahre später ihre Aktualität. Für wissenschaftliche Politikberatung benötigt man meistens viel Geduld.“

    Prof. Dr. Harald Grethe (Humboldt-Universität zu Berlin), ehemaliger Vorsitzender des Beirats, verwies auf das Gutachten zur Nutztierhaltung: „Obwohl unsere Empfehlungen nur sehr zögerlich und in wesentlichen Teilen nicht umgesetzt wurden, haben sie zur Einsetzung der Borchert-Kommission geführt und einen Paradigmenwechsel eingeleitet.“ Grethe betonte abschließend: „Ich habe großen Respekt davor, dass sich das BMEL einen unabhängigen wissenschaftlichen Beirat ‚leistet‘, der auch immer wieder unbequeme Gutachten vorlegt.“


    More information:

    https://www.bmel.de/DE/ministerium/organisation/beiraete/agr-organisation.html


    Images

    Die 91 Gutachten des WBAE als Wortwolke.
    Die 91 Gutachten des WBAE als Wortwolke.

    Thünen-Institut


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Die 91 Gutachten des WBAE als Wortwolke.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).