München 17. Februar 2025 – Leukämie ist immer noch die häufigste Krebserkrankung bei Kindern. „Diese jungen Patienten brauchen nicht nur eine wirksame Therapie, sondern auch eine fundierte Langzeitnachsorge“, mahnt Prof. Dr. Julia Hauer, Leiterin des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, welches die München Klinik und das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München gemeinsam betreiben, und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der José Carreras Leukämie-Stiftung.
„Dank der medizinischen Forschung können wir heute 90 Prozent der jungen Leukämie-Patienten retten, aber die Therapien sind sehr intensiv und leider oft nicht frei von Nebenwirkungen. Die Betroffenen werden erwachsen und haben ein Recht auf gesellschaftliche Teilhabe. Sie wollen eine eigene Familie gründen und einen Beruf ausüben, der ihnen Spaß macht. Als Gesellschaft haben wir deshalb eine besondere Verantwortung für krebskranke Kinder. Unverzichtbar ist dafür eine gute Langzeitnachsorge“, erklärt Prof. Hauer.
Große Hoffnungen setzt die engagierte Ärztin im Kampf gegen Leukämie und andere schwere Blut- und Knochenmarkserkrankungen auf zwei große Forschungsfelder, die auch von der José Carreras Leukämie-Stiftung unterstützt werden: Die Immuntherapie und die Gen-Analyse.
Prof. Hauer: „Wir sehen, dass die Immuntherapien die Behandlungen von Kindern mit Leukämien revolutionieren. In Zukunft wird es wichtig sein, Therapie-Konzepte zu entwickeln, die nicht nur die Leukämiezelle als Ziel haben, sondern die die Leukämiezellen im Verbund mit den anderen Körperzellen sehen. Wir werden künftig viel mehr Immuntherapien einsetzen, die nicht nur die Heilungschance verbessern, sondern dann auch deutlich weniger Nebenwirkungen haben.“
„Wir möchten verstehen, warum bestimmte Kinder ein höheres Risiko, an Krebs zu erkranken, haben“, erklärt Prof. Hauer das zweite Forschungsfeld. Im Rahmen der Grundlagenforschung leitet Prof. Hauer neben ihrer Arbeit als Chefärztin eine eigene Forschungsgruppe, die mögliche angeborene genetische Risiken für bestimmte Krebserkrankungen untersucht. „Wenn wir Leukämien und andere Krebserkrankungen besser verstehen, können wir früher intervenieren, und damit die Heilungschancen verbessern und Nebenwirkungen verringern.“
Als Patienten sind Kinder aber nicht nur aus medizinischer Sicht eine besondere Herausforderung. „Wir haben ein ethisches Dilemma. Auf der einen Seite möchten wir Kindern die bestmögliche Diagnostik und Therapie zu Teil werden lassen, auf der anderen Seite sind Kinder eine vulnerable Patientengruppe. Aus juristischen Gründen müssen wir deshalb in einigen Fällen diesen kleinen Patienten den Zugang zu neuen, modernen Therapien verwehren. Sprich: Wir erreichen genau das Gegenteil, von dem, was wir wollen. Das müssen wir gesellschaftspolitisch thematisieren. Auch deshalb sind Erinnerungstage, wie der Internationale Kinderkrebstag wichtig“, sagt Prof. Hauer und wünscht sich, „dass jedes betroffene Kind ein Recht auf die bestmögliche Therapie hat, unabhängig von strukturellen Hürden, die wir hier in Deutschland von Fall zu Fall haben“.
Ihr Fazit: „Forschung ist unglaublich wichtig. Das ist der Motor. Jede Leukämie, insbesondere bei Kindern, muss heilbar werden. Und mit der Unterstützung von Forschungs- und Sozialprojekten leistet die José Carreras Leukämie-Stiftung seit drei Jahrzehnten einen unschätzbar wertvollen Beitrag.“
Prof. Dr. Julia Hauer, Leiterin des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, welches die München Klin ...
München Klinik
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