Der Bausektor ist einer der größten Ressourcenverbraucher weltweit. Deshalb arbeiten Industrie und Wissenschaft verstärkt an Lösungen, um diesen immensen Bedarf zu reduzieren. Auch die Hochschule Biberach (HBC) forscht zu der Fragestellung, wie das Bauen nachhaltiger werden kann. Nun konnte sie eine Stiftungsprofessur für die nachhaltige Nutzung von regional gewinn- und erzeugbaren Werkstoffen im Bauwesen Einwerben, die von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert wird. Die Professur wird mit bis zu 1,8 Millionen Euro über fünf Jahre finanziert und ist in der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement und dort insbesondere im Institut für Holzbau angesiedelt.
Der Bausektor ist einer der größten Ressourcenverbraucher weltweit. Deshalb arbeiten Industrie und Wissenschaft verstärkt an Lösungen, um diesen immensen Bedarf zu reduzieren. Auch die Hochschule Biberach (HBC) forscht zu der Fragestellung, wie das Bauen nachhaltiger werden kann. Nun konnte sie eine Stiftungsprofessur für die nachhaltige Nutzung von regional gewinn- und erzeugbaren Werkstoffen im Bauwesen Einwerben, die von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert wird. Die Professur wird mit bis zu 1,8 Millionen Euro über fünf Jahre finanziert und ist in der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement und dort insbesondere im Institut für Holzbau angesiedelt.
„Die HBC befasst sich schon seit einigen Jahren mit der Frage, wie verstärkt nachwachsende und regionale erzeugte Werkstoffe im Bauwesen eingesetzt werden können“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Matthias Bahr, Rektor der Hochschule Biberach. Erfahrungen gebe es bereits im Lehm- und Holzbau. Mit der eingeworbenen Professur sei es möglich, diesen Schwerpunkt weiter auszubauen, und zentralen systemkritischen Fragestellungen nachzugehen mit dem Ziel, Lösungen für die praktische Anwendung zu finden. „Damit geben wir Antworten auf die drängenden Fragen des Bauwesens und sorgen dafür, dass das Wissen an zukünftige Fachkräfte weitergegen wird – im Studium wie über gezielte Weiterbildungsprogramme“, so der Rektor.
Zu den nachwachsenden Rohstoffen, die für nachhaltiges Bauen in Deutschland eingesetzt werden können, gehören insbesondere die Materialien Holz, Lehm und Stroh. „Während Holz bereits eine etablierte Bauweise darstellt, gilt es im Hinblick auf die Verwendung von Lehm und Stroh als tragende Bauteile noch einige Herausforderungen zu bewältigen, die eine breitere Verwendung dieser Werkstoffe abseits von Experimentalbauten ermöglichen“, sagt Prof. Dr.-Ing. habil. Jörg Schänzlin, Leiter des Instituts für Holzbau an der HBC. Die Stiftungsprofessur solle hierfür einen Beitrag leisten und die spätere baurechtliche Erfassung dieser Materialen unterstützen. Konkret gehe es um die Bestimmung des Trag- und Verformungsverhalten sowie um Fragen der Standsicherheit. „Ziel ist es, dass sich Lehm und Stroh mittelfristig als echte Alternativen zu den herkömmlichen Werkstoffen wie Stahlbeton und Mauerwerk etablieren können“. Damit wolle die HBC einen relevanten Beitrag leisten, um Bauen wieder in umweltverträgliche Grenzen zu führen. Dabei gehe es insbesondere um die Reduktion von CO2-Emissionen sowie Abfallmengen. Aufbauend auf dieser Forschung werden die zu untersuchenden Materialien mittelfristig ausgeweitete werden, etwa auf Weidengewächse, Heu, Flachs oder Pilzmyzel, so Schänzlin.
„Von unseren Forschungen wird auch die Region stark profitieren“, ist sich Prof. Dr. techn. Heike Frühwirth sicher, „denn als Nebeneffekt solcher Projekte verbleibt die Wertschöpfung üblicherweise in der Region“. Die Prorektorin für Forschung, Transfer und Kooperationen hat den Antrag zusammen mit Prof. Jörg Schänzlin gestellt. Auch solle die Stiftungsprofessur interdisziplinär aufgestellt werden und die nachhaltige Verwendung von Werkstoffen im Bauwesen aus Sicht der Architektur, des Bauingenieurwesens und des Projektmanagements untersuchen. Anknüpfungspunkte gibt es darüber hinaus zur Biotechnologie über die Einbindung von innovativen Materialien, wie etwa Pilzmyzel. „So bauen wir unsere Forschung aus – und schaffen eine hohe Attraktivität der Hochschule für Studierende sowie für Ansprechpartner*innen in der Region, die Interesse an neuen Ideen und Kooperation haben.“ Nicht zuletzt würde der Anteil an Drittmittel finanzierten Stellen im Wissenschaftsbereich steigen. Die Professur soll nun ausgeschrieben und besetzt werden: „Wir freuen uns auf Bewerbungen von Expert*innen, die Interesse an einem interdisziplinären Forschungsumfeld haben und in Biberach als Standort für Innovation im Bauwesen arbeiten und gestalten wollen“, so die Prorektorin.
Über die Carl-Zeiss-Stiftung
Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.
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Prof. Jörg Schänzlin leitet das Institut für Holzbau. Dort ist die neue Stiftungsprofessur angesiede ...
Hochschule Biberach
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Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Construction / architecture, Environment / ecology, Materials sciences
transregional, national
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German
Prof. Jörg Schänzlin leitet das Institut für Holzbau. Dort ist die neue Stiftungsprofessur angesiede ...
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