Querschnitt aus Industrie, Politik und Gesellschaft zu Gast in der Warema-Renkhoff-Aula
„Motivation, Herzblut, Kreativität und Ausdauer“ – diese herausragenden Eigenschaften hat Angelique Renkhoff-Mücke, Vorsitzende des Stiftungsrats der Hans-Wilhelm Renkhoff Stiftung, den Absolventinnen und Absolventen der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) mit den besten Abschlussarbeiten bescheinigt. Gemeinsam mit der Gesellschaft der Förderer und Freunde der THWS zeichnete die Stiftung sieben Abschlussarbeiten aus. Außerdem gab es eine finanzielle Förderung von jeweils rund 20.000 Euro für zwei Forschungsprojekte.
Angelique Renkhoff-Mücke begrüßte die Absolvierenden, Professorinnen und Professoren der THWS sowie zahlreiche Gäste aus Industrie, Politik und Gesellschaft. Die THWS sei ein Ort der Innovation und des kritischen Denkens, so die Stiftungsratsvorsitzende. Die inzwischen sechs Technologietransferzentren sorgten für überregionale Ausstrahlung und zeugten vom Fokus der Hochschule auf praxistaugliche Lösungen.
Die Verbindung zwischen anwendungsorientierter Forschung an der THWS und den Bedarfen der Industriepartner war auch das Thema der Festansprache von Manfred Süß, Standortleitung Schweinfurt der ZF Friedrichshafen AG. Als Beispiel nannte er die erfolgreiche Kollaboration zwischen THWS und ZF bei der Robothon Grand Challenge im Jahr 2021. Bei diesem Wettbewerb ging es darum, die Recycling-Quote von Elektroschrott durch Automatisierung zu erhöhen. Damals hatte das THWS-Team den ersten Preis geholt und sich gegen neun konkurrierende Teams aus vier verschiedenen Kontinenten durchgesetzt. Süß betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit in den Bereichen Robotik und KI: „Diesen Vorsprung, den wir durch die Hochschule haben, den müssen wir uns bewahren!“ Schließlich sei der Standort Schweinfurt ein Leitwerk im weltweiten ZF-Verbund und kümmere sich um wichtige Zukunftsthemen. Sein Appell an Studierende und Absolvierende: „Unterschätzen Sie nicht, was Sie können!“ Dieser Wissensvorsprung sei dem Einzelnen vielleicht gar nicht bewusst, könne aber entscheidend sein für die Zukunft der Region.
Anschließend überreichten THWS-Präsident Prof. Dr. Jean Meyer und Angelique Renkhoff-Mücke den Preisträgerinnen und Preisträgern Urkunden für ihre ausgezeichneten Abschlussarbeiten. Die Laudatio hielten die betreuenden Professorinnen und Professoren, entweder in Person oder per Videobotschaft.
Die prämierten Arbeiten
Prof. Dr. Tobias Fertig würdigte die Masterarbeit von David Henkelmann, der sich dem Thema digitale Barrierefreiheit gewidmet hatte: „Eine Inklusive E-Learning-Plattform mit Self-Paced-Courses für Blinde und Seheingeschränkte Menschen: Von der Konzeption bis zu Evaluation“. Neben der akademischen Exzellenz hob Prof. Dr. Fertig die Hilfsbereitschaft von David Henkelmann hervor: Er habe es nicht nur geschafft, seine Bachelor- und seine Masterarbeit mit dem Prädikat 1,0 abzuschließen, sondern habe sich immer die Zeit genommen, auch seine Kommilitoninnen und Kommilitonen zu unterstützen. Diese Eigenschaft spiegele sich in seinem Ziel wider, eine digitale Teilhabe für die gesamte Gesellschaft zu ermöglichen.
Mit der „Kommunikation nachhaltigen Bauens“ beschäftigte sich Sarah Kiesewetter in ihrer Masterarbeit. Prof. Judith Glaser erläuterte dem Publikum die Relevanz dieser Arbeit – schließlich sei der Bausektor weltweit für rund 50 Prozent der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich. Sarah Kiesewetter hat dafür den hybriden Baukasten re.form entworfen: Das Konzept umfasst als digitale Ebene eine App und kann für die Vermittlung von Fachwissen dienen sowie als Planungshilfe für den Austausch mit Architekturbüros, Baufirmen und allen Baubeteiligten. Damit lasse sich das herausfordernde Thema scheinbar mühelos in die Lebensrealität zukünftiger Bauherrinnen und Bauherren einbetten, so Prof. Glaser.
Jörn Egbert vom Fachbereich Tiefbau und Verkehrswesen der Stadt Würzburg würdigte in Vertretung von Prof. Dr. Jan Wilkening die Bachelorarbeit von Jan Paul Miene: „1,5 Meter? - Messung, Analyse und Visualisierung von Überholabständen mithilfe von verorteten Ultraschallmessungen“. Bisher habe der Stadt eine solide Datengrundlage gefehlt – die Abschlussarbeit belege mit gelungenen Kartendarstellungen, wo „der gesetzlich vorgeschriebene Mindestüberholabstand regelmäßig und teils deutlich unterschritten wird“, erläuterte Egbert. Die Arbeit liefere damit einen wertvollen, praxisrelevanten Beitrag zur Verkehrsplanung in Würzburg.
Die „Optimierung der Performance und Effizienz eines Thermomanagementsystems für Fahrzeuge mit elektrifiziertem Fahrantrieb“ hatte Johannes Och in seiner Masterarbeit untersucht – eine „anspruchsvolle, komplexe und hochrelevante Fragestellung“, so Laudator Prof. Dr. Thomas Blotevogel. „Sein Beitrag wurde von der betreuenden Fachabteilung bei ZF außerordentlich positiv bewertet.“ Dies zeige auch „die hohe Qualität der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung an unserer Hochschule“.
Die Masterarbeit von Jan Seddig zu „Potenziale und Herausforderungen in der Implementierung von Equipment-as-a-Service-Geschäftsmodellen (EaaS) im industriellen Kontext“ würdigte Prof. Dr. Hannes Huttelmaier. Bei diesem Ansatz gehe es um Investitionsgüter wie Maschinen oder Anlagen, die nicht einmalig verkauft, sondern gegen eine Nutzungsgebühr zur Verfügung gestellt werden. Eine sehr praxisrelevante Arbeit, so Prof. Dr. Huttelmaier, da sie wertvolle Handlungsempfehlungen und innovative Ansätze für die praktische Umsetzung umfasse, was bei den bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet kaum der Fall sei.
Mit der „Darstellung von Übersetzer*innen und Übersetzen in R.F. Kuangs Roman Babel“ hatte sich Franziska Sonntag in ihrer Masterarbeit auseinandergesetzt und für ihre Analyse eine Reihe von wissenschaftlichen Strängen miteinander verknüpft. Die betreuende Professorin Dr. Heike Jüngst bescheinigte ihr, die Arbeit „mit traumwandlerischer Sicherheit“ geschrieben zu haben. „Ja, man begleitet eine solche Arbeit. Aber mehr war hier nicht zu tun, nur hin und wieder ein paar lobende Worte an die Autorin zu richten.“
Nur lobende Worte hatte auch Prof. Dr. Miguel Gonzalez-Salazar für die Bachelorarbeit von Francis Catherine Tenorio Rodriguez, die sich mit den Herausforderungen des Wärmesektors befasst hatte: „Comparative Analysis of Life Cycle Assessments in District Heating: Assessing CO₂ Emissions from Centralized and Decentralized Technologies Across Various Fuel Types”. Prof. Dr. Gonzalez-Salazar hob die klare Struktur und Nachvollziehbarkeit der Argumentation hervor, die wertvolle Ergebnisse für politische Entscheidungsträger liefere. Eine weitere Auszeichnung: Aktuell sei die Veröffentlichung in einem renommierten Fachmagazin in Vorbereitung.
Renkhoff Stiftung unterstützt Forschungsvorhaben
Zum Abschluss des Abends präsentierte Prof. Dr. Jan Schmitt, Vizepräsident für Forschung und Gründung an der THWS, die Gewinner von zwei Forschungspreisen der Hans-Wilhelm Renkhoff Stiftung. Prof. Dr. Christian Fischer und Prof. Dr. Alexander Versch erhalten jeweils rund 20.000 Euro, um zum Recycling von Beton sowie zum Materialmix beim 3D-Metalldruck zu forschen.
THWS-Präsident Prof. Dr. Jean Meyer wandte sich zum Schluss an alle Prämierten – „Sie können sich sicher sein, dass die THWS sehr stolz auf Sie und Ihre akademische Exzellenz ist!“ – und lud die Festgesellschaft zum Ausklang des Abends ans Buffet ein.
Kontakt:
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Prof. Dr. Jean Meyer
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praesidialbuero-wu@thws.de
Pressekontakt:
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Angela Kreipl
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97070 Würzburg
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0931 3511-8354
(V. li.): Prof. Dr. Alexander Versch, Prof. Dr. Christian Fischer, THWS-Präsident Prof. Dr. Jean Mey ...
Eva Kaupp
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Von links: THWS-Präsident Prof. Dr. Jean Meyer, THWS-Vizepräsident Prof. Dr. Jan Schmitt, Prof. Dr. ...
Eva Kaupp
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