Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) setzt ihren langjährigen Kurs fort und bereitet Ärztinnen und Ärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie auf krisen- und katastrophenbedingte Notfälle vor. Sie können sich ab sofort für lebensbedrohliche Einsatzlagen noch besser ausbilden lassen: Die neue Fortbildungsreihe heißt „Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen“. „Ereignisse wie der Anschlag in Magdeburg zeigen, wie wichtig es ist, dass unsere Krankenhäuser umfassend auf einen Ernstfall vorbereitet sind“, sagt DGU-Präsident Prof. Dr. Ulrich Stöckle, Geschäftsführender Direktor des Centrums für Muskuloskelettale Chirurgie Charité – Universitätsmedizin Berlin.
In einer Ausnahmesituation möglichst viele Patienten bestmöglich behandeln: Das ist das Ziel dieser Qualifikation. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwerben spezialisiertes Wissen, das weit über die klassische Notfallversorgung hinausgeht. So lernen sie, Patienten mit Kriegsverletzungen oder anderen komplexen Verletzungen kompetent zu versorgen. Dabei wird nicht nur die medizinische Versorgung geschult, sondern auch die Vorbereitung auf organisatorische und logistische Herausforderungen intensiviert. „Wir haben es inzwischen in Deutschland mit ganz unterschiedlichen Formen von terrorassoziierten Gewalttaten zu tun“, sagt Oberstarzt Prof. Dr. Axel Franke, Leiter der Sektion Einsatz-, Katastrophen- und Taktische Chirurgie (EKTC) der DGU. So ergeben sich Abweichungen von der zivilen Notfallversorgung durch die verwendeten Waffen und hierdurch hervorgerufenen Kriegs-, Schuss- und Messerverletzungen, teilweise mit einer Vielzahl von Opfern. „Wir gehen vom abstrakt Unvorstellbaren in das Training von konkreten Szenarien“, sagt der Bundeswehrexperte. Franke leitet als Nationaler Kursdirektor das seit 2017 existierende DGU-Kursformat „Terror Desaster Surgical Care“ (TDSC). Dieser Kurs ist einer von sechs weiteren Modulen der neuen Qualifikation, für die die DGU ein Personenzertifikat vergibt.
Oberstarzt PD Dr. Gerhard Achatz, stellvertretender EKTC-Leiter, ergänzt: „Die Vorbereitung durch die TDSC-Kurse im Traumanetzwerk hilft dabei, schwerverletzten Menschen die bestmögliche Versorgung zu bieten. Gleichzeitig gibt sie den behandelnden Teams Sicherheit und Klarheit, um im Ernstfall genau das Richtige zu tun.“
Schon seit 2012 kümmert sich die DGU mit der Gründung der Sektion EKTC um die unfallchirurgische Versorgung in Krisensituationen wie Katastrophen, Terroranschlägen und militärischen Einsätzen. Es gibt dabei eine gute, aber ausbaufähige Kooperation mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr.
Allerdings gehen die Fachgesellschaft und die Krankenhäuser bislang bei allen Maßnahmen der Vorbereitung auf Krise, Krieg, Katastrophe oder Terror in Vorleistung. „Nichtstun würde die Medizin schwächen, was erheblichen Nachteil für alle Betroffenen hätte. Daher würden wir es sehr begrüßen, wenn die Politik unsere Bemühungen als dringliche Aufforderung versteht, hier mehr Struktur und Förderung reinzubringen und dabei unterstützt, die zivil-militärische Vernetzung zu institutionalisieren“, sagt DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Dietmar Pennig.
Die DGU-Fortbildungsreihe „Notfallchirurg – Krisen- und Katastrophenlagen“ entstand in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH).
Sie umfasst die folgenden Module:
• Advanced Trauma Life Support (ATLS)
• Terror and Disaster Surgical Care (TDSC)
• Schuss- und Explosionsballistik (Videokurs)
• Gefäßtraumatologie für Chirurgen – Basiskurs
• Gefäßtraumatologie für Chirurgen – Masterkurs
• Acute Care in Trauma (ACT)
• Burn Trauma Care (BTC 48)
Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Teilnehmende, die auch zusätzlich operative Erfahrungen vorweisen können, das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Diese Auszeichnung, die in Zusammenarbeit mit der DGCH, dem Sanitätsdienst der Bundeswehr und den BG-Kliniken verliehen wird, bestätigt die herausragende Qualifikation und den Einsatz für die chirurgische Notfallversorgung von Patienten in den besonderen Situationen.
Terminhinweis:
13.-15.4.2025: European Congress of Trauma and Emergency Surgery mit einem Symposium mit internationalen Militär-Chirurgen, Aachen
https://estes-congress.org/
Weitere Informationen:
www.dgu-online.de
www.auc-online.de/notfallchirurg
Kontakt für Rückfragen:
Susanne Herda, Swetlana Meier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) e.V.
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Telefon: +49 (0)30 340 60 36 -06 oder -16
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