Anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages am 24. März weist Professor Torsten Bauer, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) sowie Generalsekretär des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK), auf die anhaltende Bedeutung der Tuberkulosebekämpfung in Deutschland hin:
„Tuberkulose ist keineswegs eine Krankheit der Vergangenheit“, betont Torsten Bauer, Chefarzt am Helios Klinikum Emil von Behring in Berlin. „Ohne adäquate Behandlung kann sie schwerwiegende Folgen haben und sogar tödlich verlaufen. In Deutschland erkranken jährlich immer noch mehrere Tausend Menschen an Tuberkulose, was eine konsequente Weiterführung unserer Kontroll- und Präventionsmaßnahmen erfordert.“ Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 die Tuberkulose zu eliminieren.
Zuletzt 4.391 Tuberkulosefälle in Deutschland – Kleinkinder und Immungeschwächte besonders betroffen
Weltweit sterben jährlich mehr als 1,2 Millionen Menschen an einer Tuberkuloseerkrankung. Dem Robert Koch-Institut (RKI) wurden für Deutschland 4.481 Tuberkulosefälle in 2023 berichtet. Für 2024 sind es nach vorläufiger RKI-Datenlage 4.391 Tuberkulosefälle – eine geringe Abnahme der Fallzahlen ist zu beobachten. „Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Nach einer Ansteckung kann diese Patientengruppe innerhalb weniger Wochen schwer erkranken“, erläutert Bauer. Die Ansteckung von Mensch zu Mensch geschieht meist über die Atemwege. Eine Tuberkuloseerkrankung macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar, die oft schleichend beginnen und über Wochen anhalten können. Darunter anhaltender Husten – oft mit Auswurf –, Brustschmerzen, Atemnot, in schweren Fällen blutiger Auswurf.
Zunahme von multiresistenten Tuberkulosefällen besorgniserregend
Die Behandlung der Tuberkulose erfordert in der Regel eine sechsmonatige Antibiotikatherapie. „Bei der Standardtherapie werden zunächst zwei Monate lang vier Antibiotika eingenommen, gefolgt von vier Monaten mit zwei Antibiotika. Diese lange Behandlungsdauer stellt sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für das Gesundheitssystem eine Herausforderung dar“, erklärt Bauer.
Besonders besorgniserregend sei die Zunahme von multiresistenten Tuberkulosefällen (MDR-TB) in den vergangenen Jahren. „Seit 2022 beobachten wir einen Anstieg der MDR-TB-Meldungen, was die Behandlung komplexer und langwieriger macht“, warnt der Lungenmediziner.
Um die Tuberkulosebekämpfung in Deutschland weiter voranzutreiben, fordern DGP und DZK:
1. Verstärkte Aufklärung und Früherkennung, insbesondere in Risikogruppen
2. Konsequente Durchführung von Umgebungsuntersuchungen zur Unterbrechung von Infektionsketten
3. Intensivierung der Forschung zu neuen Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten
4. Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit, insbesondere mit Ländern mit hoher Tuberkuloseprävalenz
„Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Tuberkulose in Deutschland und weltweit weiter zurückdrängen“, erklärt Torsten Bauer. „Der Welt-Tuberkulose-Tag erinnert uns daran, dass wir in unserem Kampf gegen diese Krankheit nicht nachlassen dürfen.“
Weitere Informationen für Patienten, Ärzte und Fachkräfte an Gesundheitsämtern:
• Umfassende Informationen zur Tuberkulosebehandlung bietet die neue Website des Deutschen Zentralkomitees zur Tuberkulosebekämpfung: https://www.dzk-tuberkulose.de/
• Kostenfreies eBook runterladen: Die vollständig aktualisierte und überarbeitete Neuauflage des Handbuchs Tuberkulose für Fachkräfte an Gesundheitsämtern: https://www.akademie-oegw.de/fileadmin/Services/Mediathek/Publikationen/Eigenver...
• Heute noch registrieren: Online-Teilnahme an der Fachtagung „Tuberkulose Aktuell“ am 24. März von 8.30 bis 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich. Anmeldung und Programm unter: https://fzb-veranstaltungen.de/tba-2025
https://pneumologie.de/aktuelles-service/presse/pressemitteilungen/zum-welt-tube...
Professor Torsten Bauer, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsm ...
privat
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Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
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German
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