Für viele deutsche Unternehmen ist der afrikanische Kontinent ein Zukunftsmarkt. Ihn zu erschließen stellt insbesondere den Mittelstand vor Herausforderungen. Mit seiner Forschungsgruppe „Doing Business in Africa“ untersucht Professor Dr. Philipp von Carlowitz von der ESB Business School der Hochschule Reutlingen, welche Strategien Erfolg versprechen. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erhält der Think Tank nun 1,4 Millionen Euro für vier Jahre.
„Unser Think Tank „Doing Business in Africa“ ist in Deutschland einmalig und genießt international eine hohe Anerkennung“, sagt Philipp von Carlowitz, Professor für internationales und strategisches Management an der ESB Business School, der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Hochschule Reutlingen. „Unser Alleinstellungsmerkmal in der angewandten Forschung ist die reine Unternehmensperspektive auf die afrikanischen Märkte.“ Sein Team arbeitet an konkreten Ansätzen und Maßnahmen, wie Unternehmen den Einstieg in die afrikanischen Märkte schaffen können. Herausforderungen für Unternehmen liegen in den meist schwierigen und sehr unterschiedlichen geschäftlichen Rahmenbedingungen, wo die für Europa funktionierenden Prozesse nicht passend sind. Das neue Projekt adressiert diese Herausforderungen und erarbeitet erfolgsversprechende Ansätze für das Afrikageschäft.
Die Förderung fließt in zusätzliche personelle Ressourcen und verstärkt den nationalen und internationalen Praxis- und Wissenstransfer: Vorträge und Veranstaltungen wie Workshops und Konferenzen sollen Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft fit machen für Wirtschaftsinitiativen auf dem afrikanischen Kontinent. Denn ein stärkeres privatwirtschaftliches Engagement schafft positive Entwicklungsimpulse in den afrikanischen Ländern.
Für die kommenden vier Jahre hat sich Professor Dr. Philipp von Carlowitz außerdem einige neue Forschungsfragen vorgenommen. So möchte er untersuchen, wie Unternehmen fundierte Entscheidungen für den Markteintritt in Afrika treffen können. Auf die Frage, wie mit dem niedrigen Einkommen und den hohen Finanzierungskosten für Geschäfte in Afrika umgegangen wird, sagt der Afrikaexperte: „Ein wichtiger Aspekt ist beispielsweise das Ertragsmodell. Anstatt ihre teuren Produkte per Einmalzahlung zu verkaufen, könnten deutsche Unternehmen in dem preissensiblen Markt Mietkaufmodelle etablieren.“ Auch die Nutzung von neuen Technologien wie Drohnen oder Blockchain hält von Carlowitz für sinnvoll, um viele operative Herausforderungen im Afrikageschäft zu bewältigen. Ein Thema von Bedeutung für den lokalen Privatsektor sind Innovation Hubs, die in vielen Ländern Afrikas als Inkubator für neue Geschäftsideen und Start-Ups dienen. Dabei untersucht das Projekt unter anderem die Stärkung von Frauen als Gründerinnen sowie die Förderung von Unternehmensgründungen von marginalisierten Gruppen in den Großstädten.
„Doing Business in Africa“ öffnet den Blick auf den afrikanischen Kontinent jenseits von Entwicklungshilfe. Das Bild von Afrika als Spendenempfänger hält Professor Dr. Philipp von Carlowitz sowieso für veraltet und diskriminierend. Stattdessen empfiehlt er, sich an Italien, Frankreich oder den Niederlanden ein Beispiel zu nehmen. „Diese Länder setzen viel stärker auf den Privatsektor als ‚Enabler‘ von Entwicklungszusammenarbeit. Davon profitieren beide Seiten: die Unternehmen und Menschen in Europa und in Afrika.“
Professor Dr. Philipp von Carlowitz (hinten rechts) mit Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeitern de ...
Hochschule Reutlingen
Das Team des Think Tanks „Doing Business in Africa“ mit Gastprofessoren afrikanischer Universitäten ...
Hochschule Reutlingen
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, all interested persons
Economics / business administration, Politics
transregional, national
Research projects, Science policy
German
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