Jhon Pereira aus Nicaragua gehört zu den ersten Studierenden des neuen englischsprachigen Bachelorstudiengangs Industrial Engineering am Campus Gütersloh der Hochschule Bielefeld. Der 20-Jährige hat bereits ein Praktikum beim Landmaschinenhersteller CLAAS in Harsewinkel absolviert.
Gütersloh (hsbi). „Es war schon lange mein Traum, an der Hochschule Bielefeld zu studieren“, erzählt Jhon Pereira. Sein Cousin war bereits vor einigen Jahren als ERASMUS-Student an der Hochschule Bielefeld (HSBI) und hat ihm begeistert berichtet. Eigentlich wollte Jhon auch ein ERASMUS-Austauschsemester an der HSBI machen, „doch das Leben hatte etwas noch Besseres für mich vorgesehen“, schmunzelt er. 2023 erhielt er die Möglichkeit eines Austauschjahrs an der Hochschule Rhein-Waal, wo er seine Deutschkenntnisse vertiefte, erste Lehrveranstaltungen besuchte und den deutschen Hochschulalltag kennenlernte. Von dort aus begann er, sich weiter Richtung HSBI zu orientieren, und so war es wohl glückliche Fügung, dass 2024 zwei neue englischsprachige Bachelorstudiengänge am Campus Gütersloh starteten und er sich für einen Studienplatz in Industrial Engineering bewerben konnte. „Über die Zusage habe ich mich wahnsinnig gefreut“, erinnert sich Jhon, der seinem Traum damit ein weiteres Stück näher gerückt war.
Sechzehn Nationalitäten – ein Studiengang, ein Ziel
Das erste Semester in Gütersloh hat er inzwischen hinter sich: „Es ist wunderbar verlaufen!“ Durch sein vorangegangenes Studium in Industrial Engineering an der Universidad Tecnológica La Salle in León in Nicaragua (ULSA) von 2000 bis 2023 sind ihm die Studieninhalte bereits zu großen Teilen vertraut, auch mit der englischen Sprache kommt er gut zurecht. Deutsch lernt er seit gut zwei Jahren zusätzlich. In seinem Studiengang sind zurzeit sechzehn Nationalitäten vertreten: „Mit Leuten aus verschiedenen Kulturen zusammenzuarbeiten ist sehr bereichernd und auch faszinierend: Wir teilen Ideen, beeinflussen und pushen uns gegenseitig und lernen so viel voneinander, weil jeder auf seine Weise eigene Ansätze mitbringt. Die Zusammenarbeit ist sehr harmonisch. Bis jetzt bin ich jedenfalls noch nicht auf interkulturelle Hürden gestoßen. Schließlich haben wir alle ein gemeinsames Ziel, wir wollen was lernen, an Projekten arbeiten und uns gegenseitig als Teamplayer unterstützen.“ Seit Oktober 2024 lebt er in einer Wohngemeinschaft in Bielefeld mit zwei Masterstudenten zusammen, die ihn sowohl in studentischen Fragen als auch im Alltag unterstützen. „Mit Deutschen zusammenzuleben, hilft mir natürlich sehr bei der sozialen Integration und dabei, die Sprache noch besser zu lernen.“
Aus dem landwirtschaftlichen Betrieb in Nicaragua zu CLAAS
In seiner Heimat absolvierte er vor seinem dortigen Studium eine technische Ausbildung als Microcomputer Operator und sammelte Erfahrung in der Logistik, unter anderem bei DHL. Sein familiärer Hintergrund ist landwirtschaftlich geprägt: Sein Vater exportiert Wurzeln und Knollen, sein Großvater hat auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb Mais, Baumwolle und Hirse angebaut. Jhon hat in den Schulferien oft ausgeholfen. Diese Verbindung zur Landwirtschaft trug dazu bei, sich bei CLAAS für ein Praktikum zu bewerben: „Ich bin absolut begeistert, dass ich in einem in der Agrartechnik hoch renommierten Unternehmen wie CLAAS einen Einblick in eine innovative Arbeitsatmosphäre bekomme und meine Erfahrung in einem realen Arbeitsumfeld anwenden darf“, findet Jhon. „Ich habe beim Vergleich von Schweißtechnologien eigenständig Zugversuche durchgeführt, die Ergebnisse ausgewertet und im Team präsentiert sowie eine Testreihe zur Verbesserung des Korrosionsschutzes durchgeführt“, berichtet der Student. Das Praktikum hat mir in den zwei Monaten mit spannenden Aufgaben einen tiefen Einblick in die Produktion ermöglicht.“ Auch für CLAAS ist der Studiengang ein echter Gewinn: „In unserer globalen Matrixorganisation konnten wir Jhon schnell in einem produktionsnahen und international aufgestellten Team einsetzen“, berichtet Hannah Lohrmann, Personalreferentin bei CLAAS. „Der Auswahl- und Einstellungsprozess mit der HSBI hat reibungslos geklappt und wir können die Kooperation mit dem Studiengang absolut empfehlen“, ergänzt Lohrmann, die sich über das Interesse an Praktikumsmöglichkeiten und Werkstudierenden-Stellen bei CLAAS freut.
Stadt-Rallye durch Gütersloh gehört zum Willkommenspaket
Auch die Studiengangsleiterin, Prof Dr. Mariam Dopslaf, zieht ein positives Fazit des ersten Semesters: „Der neue Studiengang lief gut an, da meine Kollegin Dr. Maria Kobert mit Unterstützung des International Office alles gut durchstrukturiert hat. Die drei Wochen vor Semesterbeginn wurden als ‚Welcome Weeks‘ mit einem Online-Intensiv-Deutschkurs und über die Wochen verteilt mehreren Online-Infoveranstaltungen, aber auch Campus-Touren in Bielefeld und Gütersloh ausgefüllt. Höhepunkt war die Stadtrallye in Gütersloh mit einem lokalen Escape-Room-Team.“
Die größten Herausforderungen liegen laut Dopslaf auf der administrativen Seite in Visa-Angelegenheiten der Studierenden, die teilweise in ihrem Heimatland wochen- oder gar monatelang auf einen Termin im Deutschen Konsulat warten müssen. Wichtig ist ihr die für eine Hochschule für Angewandte Wissenschaft typische enge Betreuung: „Durch zwei Lehrveranstaltungen im ersten Semester habe ich regelmäßigen Kontakt zu den Studierenden und kann immer wieder Informationen geben und Fragen beantworten.“ Für die kommenden Semester plant sie, ein ‚Buddy-System‘ aufzubauen, um den Beginn für die nächsten Generationen noch einfacher zu gestalten, in dem sie von den ‚alten Hasen‘ in die Geheimnisse der HSBI eingeführt werden. Vielleicht gehört auch Jhon Pereira schon bald zu einem dieser Buddys, denn er gibt seine Erfahrungen gern weiter: „Das wäre mir eine große Ehre!“
Weitere Informationen
Der englischsprachige Bachelorstudiengang Industrial Engineering (Deutsch: Wirtschaftsingenieurwesen) ist im Wintersemester 2024/25 am Campus Gütersloh gestartet und zum Wintersemester 2025/26 kommt Mechatronics and Automation (Deutsch: Mechatronik und Automatisierung) hinzu. Beide Studiengänge werden sowohl als Vollzeitstudium als auch im praxisintegrierten Modell angeboten. In der praxisintegrierten Variante sind die Studierenden während des gesamten Studiums in einem Unternehmen beschäftigt und erhalten eine Vergütung. Mehrwöchige Praxisphasen wechseln sich mit den Theoriephasen am Campus Gütersloh ab. Dadurch wachsen sie von Beginn an in das Unternehmen hinein und können die akademische Ausbildung mit der beruflichen Praxis kombinieren. Ziel ist, das in der Theorie erlernte Wissen in der Praxis anzuwenden und umgekehrt. Die Arbeitsweise in Unternehmen und damit auch spezielle Praxisanforderungen sind ihnen vertraut. ist möglich, im Vollzeitstudium zu beginnen und, wenn ein Kooperationsvertrag mit einem geeigneten Unternehmen vorliegt, in die praxisintegrierte Variante zu wechseln. . Zugangsvoraussetzung ist das Abitur bzw. die Fachhochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Vorbildung sowie Englischkenntnisse auf Niveau B2.
Ebenfalls zum Wintersemester 2024/25 startete der englischsprachige Masterstudiengang Data Science am Campus Gütersloh.
Die Bewerbung für einen Studienplatz in einem der Studiengänge ist möglich im Zeitraum zwischen dem 1. Juni und 15. Juli eines Jahres.
https://www.hsbi.de/presse/pressemitteilungen/aus-nicaragua-zum-englischsprachig... Pressemitteilung auf www.hsbi.de
Jhon Pereira gehört zu den ersten Studierenden des englischsprachigen Bachelors Industrial Engineeri ...
P. Pollmeier / HSBI
Während seines Praktikums hat er unter anderem eine Testreihe zur Verbesserung des Korrosionsschutze ...
P. Pollmeier / HSBI
Criteria of this press release:
Journalists
Materials sciences, Mechanical engineering
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German
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