Als neuer Professor für noninvasive kardiovaskuläre Bildgebung am Universitätsklinikum Jena untersucht Sebastian Reinartz das Herz und Gefäßsystem mit modernsten bildgebenden Verfahren. Das Ziel ist es, Herzkrankheiten zu entdecken, bevor schwerwiegende Organschäden wie z.B. ein Herzinfarkt entstehen
Seit gut einem Jahr werden die Kosten für ein Koronar-CT – die computertomografische Untersuchung der Herzkranzgefäße – beim Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung von den Krankenkassen übernommen. „Das ist durch den GBA gut begründet“, meint Prof. Dr. Sebastian Reinartz, „denn in Studien hatte sich diese Untersuchung insbesondere zum sicheren Ausschluss von gefährlichen Herzkranzgefäßverengungen und zur Beurteilung von Koronarplaques - die Vorboten des Herzinfarkts - als risikoarme und verlässliche Methode erwiesen.“ Der 48-jährige Radiologe ist Spezialist für diese Diagnostikmethode und hat seit diesem Wintersemester die am Universitätsklinikum Jena (UKJ) neu eingerichtete Professur für noninvasive kardiovaskuläre Bildgebung inne.
Wenn sich der Arterioskleroseverdacht im dreidimensionalen CT-Bild bestätigt, hilft es bei der weiteren Therapiesteuerung. Denn es zeigt nicht nur das durch Ablagerungen verengte Gefäß; an der Struktur der Plaques lässt sich auch das Risiko dafür abschätzen, dass sie sich ablösen und einen Herzinfarkt auslösen können. Anhand dieser Bildbiomarker wird entscheiden, wer eine Stentimplantation im Herzkatheter oder eine Bypassoperation benötigt, und wo eine medikamentöse Senkung der Blutfette das Infarktrisiko ausreichend senken kann. Professor Reinartz: „Zudem überzeugen die Bilder von verengten Herzgefäßen oft mehr als jede ärztliche Mahnung zu einem gesünderen Lebenswandel.“
Sebastian Reinartz studierte in Aachen Medizin und entwickelte in seiner Promotion eine Medizinsoftware für die Intensivstation. Als Assistenzarzt arbeitete er zunächst in der Inneren Medizin mit dem Schwerpunkt Kardiologie, bevor er in die Radiologie wechselte und hier seine Facharztausbildung abschloss. Mit einem Rotationsstipendium forschte er am Institut für Physics of Molecular Imaging Systems der RWTH Aachen. Er habilitierte sich mit seiner Arbeit über kardiovaskuläre Computertomographie und leitete zuletzt die kardiovaskuläre Bildgebung am Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie des Klinikums der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
In seiner Arbeitsgruppe am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Jenaer Universitätsklinikums widmet sich Professor Reinartz schwerpunktmäßig der Herz- und Gefäßbildgebung, deckt in der klinischen Routine aber den gesamten Bereich der Radiologie ab. Er hat Jena als ein neues Zentrum für eine bundesweite Studie etabliert, die die diagnostischen Möglichkeiten des Koronar-CT weiter verfeinert. Sein Ziel ist es, die kardiovaskuläre Radiologie am UKJ in der Versorgung und in der Forschung weiter auszubauen. Dabei kooperiert er mit vielen klinischen Fachrichtungen und Berufsgruppen.
Mehrfach wurde Sebastian Reinartz für Lehr- und Weiterbildungsprojekte ausgezeichnet: Er erhielt den Lehrpreis der RWTH Aachen, die Hermann-Rieder-Medaille und den Felix-Wachsmann-Preis der deutschen Röntgengesellschaft. Für Radiologinnen und Radiologen entwickelte er einen Workshop für künstliche Intelligenz, den KI-Führerschein. Für die Medizinstudierenden führte er jüngst einen dreitägigen Wiederholungskurs fürs Fach Radiologie ein, mit dem kompaktes Wissen und Kompetenzen für das Staatsexamen umfassend wiederholt werden. Dabei ist ihm wichtig zu vermitteln, dass die Patientinnen und Patienten mit ihrer Erkrankung durch individuelle Bildgebung mehr denn je im Mittelpunkt stehen: „Moderne Herzbildgebung ist ein Bildbiomarker: individuell, präzise und prognostisch relevant“, betont Professor Reinartz.
Der Radiologe Sebastian Reinartz ist neuer Professor für noninvasive kardiovaskuläre Bildgebung am U ...
Michael Szabó
Universitätsklinikum Jena
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Der Radiologe Sebastian Reinartz ist neuer Professor für noninvasive kardiovaskuläre Bildgebung am U ...
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