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04/30/2025 14:03

Neue Ansätze zur digitalen Geschichtsvermittlung: Biographien im regionalen Kontext neu erzählt

Mag. Mark Hammer Marketing und Unternehmenskommunikation
Fachhochschule St. Pölten

    Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule St. Pölten und Universität Wien untersuchte, wie Biografien in einem regionalen Kontext digital vermittelt werden können. Entstanden sind daraus ein Prototyp, der in einem Heimatmuseum biografische Daten digital aufbereitet und damit Geschichten erzählt, sowie ein Buch, das die Erkenntnisse der Forschungsarbeiten zusammenfasst. Am 10. Mai wird das Buch unter dem Titel "Digitale Erinnerungsräume gegen das Vergessen" mit anschließender Diskussion im Stadtmuseum Groß-Enzersdorf präsentiert.

    Das Projekt „RegioBioGraph“ erforschte die Potentiale, die sich durch die fortschreitende Digitalisierung für lokale Geschichtsvermittlung ergeben. Die Forschenden entwickelten Erzählformen, die Filme, moderne Archive und Datenvisualisierung verbinden.

    Datenschätze von Bürger*innen

    Lokalgeschichtliche Citizen-Science-Archive wie die Topothek stellen mittlerweile umfangreiche Datensätze und audiovisuelle Dateien zur Verfügung und werfen die Frage auf, wie ein derartiges Archiv zum Erzählen genutzt werden kann.

    Die Topothek ist eine Plattform, auf der unter Mitarbeit der Bevölkerung lokalhistorisch relevantes Material und Wissen, das sich in privaten Händen befindet, gesichert, erschlossen und online sichtbar gemacht wird.

    Aufbereiten und Wissen vermitteln

    Das Forschungsprojekt RegioBioGraph hat untersucht, wie Wissen und Datenschätze aufbereitet und für die Wissensvermittlung genutzt werden können.

    Schwerpunkte waren unter anderem, wie mit neuen Werkzeugen biographische und sozialhistorische Kontexte vermittelt werden können, welche Form der Datenaufbereitung es braucht, um ein solches Archiv interessant darzustellen, und wie damit das Verständnis von Geschichte verbessert werden kann.

    Vom Film zur Datenvisualisierung

    „Die Fähigkeit des Films, Ereignisse zu konservieren und im Rahmen der Montage neu zu arrangieren, hat den Zugang zu Geschichte über weiter Strecken des 20 Jahrhunderts geprägt. Im Rahmen fortlaufender Digitalisierung stellt sich nun die Frage, inwieweit die Vielfalt von Erzählansätzen mit Techniken kombiniert werden können, die sich der Darstellung und Verknüpfung von Daten widmen“, erklärt Georg Vogt, Leiter der Forschungsgruppe Media Creation am Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten.

    Prototyp für neue Erzählformen

    Das Projekt entwickelte im transdisziplinären Dialog Grundlagen einer neuen Erzählform. Am Ende des Projekts stand ein Prototyp eines „RegioBioGraphen“, der in der Lage ist, anhand bestimmter Fragestellungen Erzählungen zu konstruieren. Getestet wird dieser Prototyp derzeit im Stadtmuseum Groß-Enzersdorf

    Für die Tests und Darstellungen wurden zwei Fallstudien ausgewählt. Die erste ist die historische jüdische Gemeinde der niederösterreichischen Stadt Groß-Enzersdorf. Die zweite Fallstudie greift die Biografien aus der Filmdoku "Über Weiter Leben" auf, die sich mit dem Weiterleben nach dem Holocaust und dem Zurückkehren nach Österreich befasst.

    Anhand der Fallbeispiele und vertiefender Recherchen hat das Projektteam dramaturgische und erzählerische Konzepte untersucht und mit den Möglichkeiten der Datenvisualisierung umgesetzt.

    Buchpräsentation

    Am 10. Mai wird das Buch unter dem Titel "Digitale Erinnerungsräume gegen das Vergessen" mit anschließender Diskussion im Stadtmuseum Groß-Enzersdorf präsentiert.
    https://www.noemuseen.at/museumsfruehling-niederoesterreich/veranstaltung/info/w...

    Kooperatives Forschungsprojekt

    Partner im Projekt waren das Archiv und die theaterhistorische Sammlung des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Deren Leiterin Birgit Peter war auch Initiatorin des Filmprojekts „Über weiter Leben“. Die Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich (GFF) hat das Projekt finanziert.

    Sammelband

    Erkenntnisse und Ergebnisse zu dem Forschungsprojekt sind nun als Beitrag in diesem Sammelband erschienen:

    Digitale Strategien zur Erschließung prekärer Bestände
    Über Erzählen, Ausstellen, Partizipieren
    Birgit Peter, Georg Vogt, Clemens Baumann, Klaus Illmayer, Alexander Rind, Sara Tiefenbacher (Hg.)

    V&R unipress, Vienna University Press, 1. Auflage 2025, 2024
    Manuscripta theatralia - Band 004
    354 Seiten, mit 22 Abbildungen, ISBN: 978-3-7370-1759-6
    Als Buch (60 €) oder PDF (Open Access)

    https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/59244

    Projekt RegioBioGraph. Digitale Geschichtsvermittlung an der Schnittstelle von filmischer Biographie und Datenvisualisierung
    https://research.fhstp.ac.at/projekte/regiobiograph

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    Über die FH St. Pölten – University of Applied Sciences

    Die Fachhochschule St. Pölten steht für zukunftsweisende Hochschulausbildung, angewandte Forschung und internationale Vernetzung. Knapp 4.000 Studierende erhalten in zahlreichen Bachelor- und Master-Studiengängen sowie berufsbegleitenden Weiterbildungsprogrammen eine praxisorientierte Ausbildung in den Themenbereichen Medien, Kommunikation, Management, Digitale Technologien, Informatik & KI, Security, Bahntechnologie, Gesundheit und Soziales. Lehre und Forschung sind dabei eng verzahnt: Als forschungsstarke Hochschule kooperiert die FH St. Pölten mit nationalen und internationalen Partner*innen in anwendungsbezogenen Projekten. Zudem leitet sie die europäische Hochschulallianz E³UDRES² (Engaged and Entrepreneurial European University as Driver for European Smart and Sustainable Regions) und entwickelt zusammen mit Hochschulen aus neun Partnerländern zukunftsweisende Konzepte für die Hochschule der Zukunft sowie für smarte und nachhaltige europäische Regionen.

    Informationen und Rückfragen:

    Mag. Mark Hammer
    Fachverantwortlicher Presse
    Marketing und Unternehmenskommunikation
    T: +43/2742/313 228 269
    M: +43/676/847 228 269
    E: mark.hammer@fhstp.ac.at
    I: https://www.fhstp.ac.at/de/presse

    Pressetext und Fotos zum Download verfügbar unter https://www.fhstp.ac.at/de/presse
    Allgemeine Pressefotos zum Download verfügbar unter https://www.fhstp.ac.at/de/presse/pressefotos-logos

    Die FH St. Pölten hält ausdrücklich fest, dass sie Inhaberin aller Nutzungsrechte der mitgesendeten Fotografien ist. Der Empfänger/die Empfängerin dieser Nachricht darf die mitgesendeten Fotografien nur im Zusammenhang mit der Presseaussendung unter Nennung der FH St. Pölten und des Urhebers/der Urheberin nutzen. Jede weitere Nutzung der mitgesendeten Fotografien ist nur nach ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung (Mail reicht aus) durch die FH St. Pölten erlaubt.

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    Images

    Prototyp RegioBioGraph
    Prototyp RegioBioGraph
    Clemens Baumann
    FHSTP / Clemens Baumann

    Buchcover
    Buchcover
    David Krems
    Vienna University Press / David Krems


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    History / archaeology, Information technology, Media and communication sciences, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

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