Wie ist vollständige Autarkie durch regenerative Energiesysteme zu erreichen? Und was bringt Photovoltaik im Vergleich zur Windkraft? Das an der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) entwickelte Tool RESAT zeigt Lösungen.
Wer Kosten und Nutzen regenerativer Energiesysteme vergleichen will, kann das künftig mit dem interaktiven Werkzeug RESAT (Renewable Energy Systems Analysis Tool) erledigen. Dr. Richard Eckerle, Akademischer Direktor an der Professur für Elektrische Energieversorgung an der UniBw M, entwickelte das Online-Tool, mit dem sich regenerative Energiesysteme anhand einer Grafik analysieren und kostenoptimiert gestalten lassen.
„Unser Ziel war es, mit RESAT ein benutzerfreundliches Werkzeug zu schaffen, das grundlegende Fragen zur regenerativen Energieversorgung schnell und interaktiv beantwortet – beispielsweise zum Synergieeffekt von PV- und Windkraftanlagen, zum Nutzen von Batterie- und Langzeitspeichern, zu den Stromgestehungskosten von 100-Prozent-regenerativ-Szenarien und zu der Fülle an dafür möglichen Anlagenkonzepten“, erklärt Dr. Richard Eckerle.
Grafik veranschaulicht kostengünstigste Kombination
Eine Grafik zeigt Nutzerinnen und Nutzern, wie sie nachhaltige Energiesysteme zusammensetzen müssen, um die kostengünstigste Form für unterschiedliche Autarkiegrade zu finden. An der Grafik lesen Anwenderinnen und Anwender ab, wie sich Anpassungen bei einzelnen Komponenten auf Autarkie und Kosten auswirken und wie sie 100 Prozent Autarkie mit geringstmöglichem Kostenaufwand erreichen. Das Online-Tool präsentiert zudem alternative Systemkonfigurationen mit ähnlichem Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Die Angaben von RESAT basieren auf Durchschnittswerten für das Lastprofil von Haushalten und das Einspeiseprofil von PV- und Windkraftanlagen. Um Synergieeffekte zu erzielen, teilen sich dabei viele Haushalte großtechnische Anlagen.
Anwenderinnen und Anwender benötigen keine Vorkenntnisse in Programmierung oder ausgeprägtes Fachwissen, um RESAT zu bedienen; sie können im Tool alternative Technologiekombinationen ausprobieren, Zukaufoptionen gegenüberstellen und die Wirkungen von Kostenänderungen unmittelbar nachvollziehen.
Dr. Richard Eckerle erläutert zu dem Tool, das er ursprünglich für Studierende zur Erarbeitung und Bewertung regenerativer Versorgungsstrategien entwickelt hat: „Die Vielzahl an vorbereiteten Konfigurationen ermöglicht einen schnellen Start und liefert sofort Erkenntnisse. Besonders die grafische Aufbereitung macht es leicht, komplexe Zusammenhänge intuitiv zu erfassen. Ob für Bürgerinnen und Bürger, die erste Einblicke gewinnen möchten, oder für Expertinnen und Experten, die unterschiedliche Technologien vergleichen – RESAT bietet dafür eine Plattform.“
Wer kann RESAT nutzen?
RESAT richtet sich an alle, die ein grundlegendes Verständnis regenerativer Energiesysteme gewinnen möchten:
• Bürgerinnen und Bürger, die sich allgemein über Kosten und Nutzen verschiedener Kombinationen von Photovoltaik, Windkraft und Speichersystemen informieren möchten
• Kommunen und öffentliche Einrichtungen, die Basisinformationen für energieautarke oder CO₂-reduzierte Versorgungskonzepte benötigen
• Unternehmen und Organisationen, die generelle Informationen zu energieeffizienten Lösungen und zur Integration von Langzeitspeichern und erneuerbaren Energiequellen suchen
• Energieplanerinnen und -planer, die Technologien unter allgemeinen Last- und Einspeiseprofilen bewerten möchten.
• Bildungseinrichtungen, die Möglichkeiten und Szenarien zur regenerativen Energieversorgung vermitteln oder Informationsmaterial dazu erstellen. RESAT wurde speziell für die Lehre entwickelt und findet in diesem Bereich Anwendung.
Aktuell konzentriert sich das Entwickler-Team rund um Dr. Richard Eckerle auf das typische Lastprofil privater Haushalte. Andere Verbrauchsarten und –muster – etwa im Wärmebereich – sollen künftig eingebunden werden.
Dr. Richard Eckerle
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Electrical engineering, Energy
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
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