Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeichnet Professor Dr. Armido Studer, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, am 29. September mit der Adolf-von-Baeyer-Denkmünze aus. Die Verleihung erfolgt im Rahmen des GDCh Science Forum Chemistry (SFC) 2025 in Karlsruhe. Mit der Auszeichnung würdigt die GDCh Studer als einen der international führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Organischen Chemie. Seit mehr als zwanzig Jahren prägt er auf bemerkenswerte Weise das Gebiet der Radikalchemie.
Die mit 7500 Euro dotierte Adolf-von-Baeyer-Denkmünze wird Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der organischen Chemie verliehen. Der Namensgeber Adolf von Baeyer zählt zu den bedeutendsten Chemikern seiner Zeit und wurde 1905 für die Synthese von Indigo und der Triphenylmethan-Farbstoffe mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt. Der diesjährige Preisträger, Professor Dr. Armido Studer erhält die Auszeichnung für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der organischen Radikalchemie. Er gilt als einer der weltweit führenden Experten in diesem Bereich und hat maßgeblich zu einer „Renaissance der Radikalchemie“ beigetragen.
Studers innovative Methoden finden breite Anwendung in der Synthese und haben enormen Fortschritt gebracht. Besonders hervorzuheben sind Studers bahnbrechende Arbeiten zum Konzept des „Elektrons als Katalysator“ (Nutzung einzelner Elektronen zur Beschleunigung chemischer Reaktionen) sowie zur Nutzung des aus Wasser generierten Wasserstoffatoms als reaktive Spezies (Einsatz von Wasserstoff aus Wasser für neuartige chemische Umsetzungen).
Armido Studer, geboren 1967, studierte bis 1991 Chemie an der ETH Zürich, Schweiz, an der er 1995 auch promovierte. Nach Postdoc-Aufenthalten an der University of Pittsburgh, USA, und der ETH Zürich habilitierte er sich 2000 an der ETH. Von 2000-2004 war er Professor an der Philipps-Universität Marburg, seit 2004 ist er Direktor des Instituts für Organische Chemie und Professor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Studer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2016 und 2024 ERC Advanced Grants, den Arthur C. Cope Late Career Scholars Award der American Chemical Society (2024) und den Paracelsus-Preis der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft (2024). Er ist Mitglied der Leopoldina, der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, der Academia Europaea und der European Academy of Sciences. Mit über 440 Publikationen und einem h-Index von 104 zählt er zu den forschungsstärksten Chemikern.
Die Verleihung der Adolf-von-Baeyer-Denkmünze erfolgt auf einem festlichen Award Dinner am 29. September 2025 im Rahmen des GDCh Science Forum Chemistry (SFC) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Das Science Forum Chemistry
Unter dem Leitgedanken „Gemeinsam Grenzen überwinden und die Zukunft der Chemie gestalten“ lädt die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) vom 29. September bis 1. Oktober 2025 zu diesem neugestalteten Event an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein. Das SFC bietet Chemikerinnen und Chemikern eine einzigartige Plattform für fächerübergreifenden Austausch, internationale Vernetzung und zukunftsweisende Impulse.
„Thinking across borders“ lautet das Motto des Science Forum Chemistry 2025 – und genau darum geht es: Disziplinäre, institutionelle und nationale Grenzen zu überwinden und die großen Herausforderungen der Chemie gemeinsam anzugehen. Ein hochkarätiges Programm aus Plenarvorträgen, Sessions und spannenden Diskussionsrunden schafft den idealen Rahmen für lebendige Debatten und fruchtbare Kooperationen.
Weitere Informationen zur Tagung unter https://www.gdch.science
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 28 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis. Die GDCh unterstützt die Ausbildung in Schule und Hochschule sowie die kontinuierliche Fortbildung für Beruf und Karriere.
http://www.gdch.de
http://www.gdch.science
Professor Dr. Armido Studer (Foto: Uni MS – Linus Peikenkamp)
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Chemistry
transregional, national
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German
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