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05/09/2025 17:56

„Erfolgsgeschichte und Potenzial für die Region“ - Hochschule Bonn-Rhein-Sieg feiert ihr 30-jähriges Bestehen

Daniela Greulich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

    Vom Ausgleichsprojekt zur Institution: 30 Jahre nach ihrer Gründung ist die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) aus der Bildungslandschaft der Region nicht mehr wegzudenken. Ihr Jubiläum hat sie heute (Freitag, 9. Mai 2025) am Campus Sankt Augustin groß gefeiert – mit einer Festveranstaltung, einer Forschungsschau und dem AStA-Sommerfest.

    „Ein starkes Gemeinschaftsgefühl und der feste Wille, in der Zusammenarbeit mit anderen etwas zu bewegen, waren und sind damals wie heute die Leitideen, die uns angetrieben haben“, sagte Hochschulpräsidentin Marion Halfmann beim Festakt im voll besetzten Audimax. Seit die H-BRS nach ihrer Gründung im Rahmen des Berlin-Bonn-Ausgleichs den Lehrbetrieb aufnahm, hat sich ansonsten viel verändert. 1995 starteten insgesamt 60 Studierende im Studiengang Wirtschaft in Provisorien an den Standorten Sankt Augustin und Rheinbach. In den folgenden Jahren wurde das Studienangebot rasch ausgebaut: Schon bald kamen Informatik, Chemie, Werkstofftechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus dazu, und mit dem Studiengang Sozialversicherung wurde später in Hennef der dritte Hochschulstandort etabliert. Heute sind insgesamt 9000 Studierende eingeschrieben, es gibt rund 40 Studiengänge. Die H-BRS ist praxisorientiert, forschungsstark, freut sich über aktuell mehr als 100 Promovierende und zählt zu den drittmittelstärksten Hochschulen in NRW. Sie ist international geprägt und hat weltweit mehr als 90 Partnerhochschulen.

    Die Festrede hielt der hiesige Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen. Hinter ihm liege eine besondere Woche, sagte der CDU-Politiker. Am Dienstag wurde ein Kanzler gewählt, am Donnerstag völlig überraschend ein Papst. „Und am Freitag feiern wir heute 30 Jahre Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Das ist eine Dramaturgie, die ist sensationell.“ Röttgen hat die Gründung und Entwicklung der Hochschule intensiv beobachtet, er gehört dem Bundestag in etwa genauso lange an wie die Hochschule alt ist. „Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist eine einzige Erfolgsgeschichte“, sagte er. „Sie ist ein Potenzial der gesamten Region und darüber hinaus. Und darum möchte ich Ihnen im Namen der Bevölkerung auf das Herzlichste gratulieren. Wir, die Menschen in der Region, sind richtig stolz auf Sie.“ Bei der Gründung der Hochschule sei es der richtige Gedanke gewesen, in das Potenzial der Region zu investieren, und Wissenschaft als die Basis der Ausbildung von Menschen zu sehen. Denn die wichtigste Ressource war, ist und werde immer der einzelne Mensch sein. Dieser Gedanke sei mit der H-BRS aufgegangen und sei ein Lehrbeispiel für öffentliche Strukturpolitik. Dabei sei sich die Hochschule über das Fachliche hinaus auch immer ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. „Ich habe alle Zuversicht, dass Sie als Studienort, als wissenschaftlicher Leistungsort und auch als gesellschaftlicher Akteur weiterhin so erfolgreich, so positiv sein werden, wie das in den letzten Jahren der Fall war“, so Röttgen.

    Die Hochschule hatte die Festveranstaltung zu ihrem 30-jährigen Bestehen unter das Motto „Gestern – Heute – Morgen“ gestellt. In einer launigen Talkrunde mit Moderator Sebastian Tittelbach erzählten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen Anekdoten aus den Anfangsjahren der Hochschule, bevor neu berufene Professorinnen und Professoren mit Studierendenvertretern den Bogen ins Jetzt schlugen und berichteten, wie Lehre an der H-BRS heute aussieht. Für das Morgen stand das neue Präsidium, das im Rahmen des Festaktes offiziell vorgestellt wurde. Neben Hochschulpräsidentin Marion Halfmann und Kanzlerin Angela Fischer gehören diesem Gremium als neue Vizepräsident:innen Peter Muck (Studium und Lehre), Teena Chakkalayil Hassan (Internationales und Digitalisierung) und Johannes Steinhaus (Forschung und Transfer) an.

    Die Hochschule habe viel vor, betonte Präsidentin Halfmann in ihrer Rede. Der neue Hochschulentwicklungsplan werde gerade erarbeitet. „Wir haben auch künftig den Anspruch, Motor und Begleiterin für Veränderungen zu sein und einen Unterschied hin zum Positiven zu machen, auf allen Ebenen. Wir liefern Lösungen für Probleme unserer Gesellschaft, wir leisten Transfer für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis und wir bieten Perspektiven für jeden Einzelnen, der an unserer Hochschule lernt, lehrt, forscht und arbeitet“, sagte sie. Drei Prioritäten seien schon klar: So sollen die Campus in Sankt Augustin und Rheinbach noch attraktiver werden. Diese Weiterentwicklung ist unabhängig von der Instandsetzung des Campus Rheinbach aufgrund der Flutschäden von 2021, die mit einer Modernisierung einhergeht und Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein soll. Dann soll die Kooperation mit regionalen Bildungsinstitutionen ausgebaut werden – nicht nur mit Hochschulen wie der Uni Bonn oder der Alanus Hochschule, sondern auch mit Schulen der Region. Und nicht zuletzt gelte für die Hochschule: „Wir arbeiten daran, eine starke Gemeinschaft zu bleiben und ein bisschen von der Aufbruchstimmung von vor 30 Jahren zu bewahren“, so Halfmann.

    Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sei angekommen und werde als feste Größe in der Hochschullandschaft Nordrhein-Westfalens und darüber hinaus wahrgenommen, sagte die Präsidentin weiter. „Dennoch: Wir fühlen uns immer noch jung und wild genug, um uns Neues vorzunehmen, Innovationen zu wagen und wir wollen auch in den kommenden Jahren die Welt zumindest ein kleines bisschen verändern durch Forschung und Lehre, die wir noch stärker bedarfsorientiert ausrichten“, so Halfmann. „Die Zukunft der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird mindestens so dynamisch wie ihre Vergangenheit.“

    Nach der Festveranstaltung konnte sich die Öffentlichkeit ein Bild davon machen, mit welchen innovativen Themen sich die Forschenden der H-BRS derzeit beschäftigen. An der Forschungsschau beteiligten sich Forschungsinstitute sowie alle fünf Fachbereiche der Hochschule (Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Ingenieurwissenschaften und Kommunikation, Angewandte Naturwissenschaften, Sozialpolitik und Soziale Sicherung). Zu den Forschungsschwerpunkten der H-BRS zählen Sicherheitsforschung, Ressourcenschonung und Energieeffizienz, Visual Computing, Life Sciences und Gesundheit sowie KI und Autonome Systeme.

    „Durch die erheblich verbesserten Bedingungen für die Forschung ist es unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gelungen, mit ihren vielfältigen Themen unsere Forschungsstärke erfolgreich auszubauen“, sagt der Vizepräsident Forschung und Transfer, Johannes Steinhaus. Sehr positiv sei in diesem Zusammenhang, dass es an der H-BRS nun die Möglichkeit der Promotion über das Promotionskolleg NRW, einer Einrichtung der nordrhein-westfälischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, gebe. „Zuletzt haben wir auch vermehrt Projektförderungen in der Grundlagenforschung eingeworben. Neben unserer Forschungsstärke bei Praxisprojekten bietet uns das auch neue Möglichkeiten bei wichtigen Themen“, betont der Professor für Materialwissenschaften. Diese Forschungsstärke möglichst umfänglich zu erhalten, werde vor dem Hintergrund des drohenden Sparzwangs, dem sich die Hochschulen in den nächsten Jahren gegenübersehen, die größte Herausforderung.

    H-BRS-Forschende informierten zum Beispiel über den interdisziplinären DFG-Verbund „CytoTransport – Mechanismen und Modulation zellulärer Transportprozesse“. Wenn Transportprozesse in Zellen nicht funktionieren, hat das oft Krankheiten wie Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Nieren- und Lungenschäden oder Entzündungen zur Folge. Ein Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule untersucht die zugrunde liegenden Abläufe. Ein besseres Verständnis der Vorgänge ist Voraussetzung, um neue therapeutische Strategien zu entwickeln.
    Einen weiteren Forschungsschwerpunkt an der H-BRS bilden die Zukunftsthemen Human-Centered Privacy, Künstliche Intelligenz und Autonome Systeme. Forschung, Lehre und Transfer in diesem Bereich werden im Institut für KI und Autonome Systeme (A2S) gebündelt. Das Institut stellte hier zum Beispiel das Projekt „Zentrum Assistive Technologien (ZAT) Rhein-Ruhr“ vor. In diesem geht es um die Frage, wie sich digitale kognitive Assistenzsysteme individuell und vorausschauend an Bedürfnisse von Menschen anpassen lassen. Die Forschenden stellten ihre Arbeit ganz praxisnah mit mehreren Robotern vor.

    Andere aktuelle Forschungsprojekte beschäftigen sich mit Konzepten und technischen Möglichkeiten zur Nutzung von Wasserstoff bei der Umsetzung der Energiewende, Ressourceneinsparung und der Nutzung von recyceltem Plastik in der Kunststoffherstellung oder der nachhaltigen Landbewirtschaftung in Subsahara-Afrika.

    Zugleich gab es für die Gäste an dem Festtag die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen – bei der Forschungsschau, bei einem Empfang für Unternehmen und Forschende oder dem Alumnitreffen.

    Entscheidend für den Erfolg einer Hochschule sind natürlich die Studierenden. Sie haben an mehreren Stellen zum Gelingen des Festtages an der H-BRS beigetragen. „Wir freuen uns sehr, dass wir den großen Festtag zum 30-jährigen Bestehen der H-BRS mitgestalten durften und bei der Talkrunde die Perspektiven der Studierendenschaft einbringen und über unsere Zukunftswünsche sprechen konnten“, sagen die stellvertretende AStA-Vorsitzende Marie-Louise Kerpa und der Vorsitzende des Studierendenparlaments, Kai Sebastian Bühner. Zum Abschluss des Festtages hatten der AStA sowie alle studentischen Gremien und weitere Hochschulgruppen zudem zum großen Sommerfest für Studierende, Alumni, Beschäftigte und Gäste eingeladen. „Die Jubiläumsfeier ist eine wunderbare Gelegenheit, gemeinsam auf 30 Jahre H-BRS anzustoßen, ins Gespräch zu kommen und den Campus als lebendigen Ort des Austauschs zu erleben“, so die beiden Studierendenvertreter.


    More information:

    https://www.h-brs.de/de/kum/pressemitteilung/erfolgsgeschichte-und-potenzial-fue... Pressemitteilung mit Fotos zum Download


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    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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