Die vom NEGZ · Kompetenznetzwerk Digitale Verwaltung herausgegebene und von der msg systems ag geförderte Studie zeigt das Potential für deutsche Kommunen, Smart City und digitale Verwaltung zusammen zu denken.
In der Kurzstudie Smart City und Smart Government - Geförderte „Modellprojekte Smart Cities“ als Synergieeffekt für das kommunale E-Government?, analysieren die Autoren Werner Achtert (msg systems ag), Stephan Jarvers (Digitalstrategie & technische Weiterentwicklung Landkreis Osnabrück) und Christian Schachtner (Professor für Wirtschaftsinformatik Hochschule RheinMain) die Wechselwirkungen zwischen Smart-City- und Smart-Government-Initiativen in Deutschland. Während Smart City vor allem die Stadtentwicklung betrifft und sich auf lebenswerte Städte fokussiert (z. B. Reduzierung von Umweltbelastungen), konzentriert sich Smart Government auf die digitale Verwaltung, wie z. B. Online-Bürgerdienste.
Mit ihrer Studie wollen die Autoren zeigen, wie eine enge Verzahnung beider Ansätze zur digitalen Transformation kommunaler Verwaltungen beitragen und Synergieeffekte erzeugen können. Mit Hilfe einer halbstandardisierten Online-Befragung unter 25 Kommunen, die im Rahmen des 820-Millionen-Euro-Programms “Modellprojekte Smart City” (MPSC) der Bundesregierung gefördert wurden, konnten Ergebnisse zu aktuellen Herausforderungen, Praktiken und Erfolgsfaktoren abgeleitet werden.
Zentrale Erkenntnisse der Online-Befragung:
- Ganzheitliche Strategien: Die Online-Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der befragten
Kommunen bereits eine integrierte digitale Strategie verfolgt, die sowohl E-Government-
als auch Smart-City-Aspekte miteinander verknüpft.
- Politische Führung: Politische Entscheidungsträger sind Schlüsselakteur:innen bei der
Gestaltung und Umsetzung digitaler Strategien im Kontext von Smart-City-Initiativen
innerhalb der kommunalen Selbstverwaltung.
- Synergiepotenziale: Durch die Verknüpfung von Smart City und E-Government entstehen
wertvolle Synergien, die zu einer effizienteren Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen,
wie z. B. digitale Beantragung von Ausweisen, digitale Plattformen zur Bürgerbeteiligung
und einer Verbesserung der Lebensqualität in Städten beitragen können.
Besonders betont wird die Bedeutung der politischen Führung und neuer Führungsrollen wie der Chief Digital Officers (CDOs) in der Verwaltung. Diese Akteur:innen fördern laut Autoren die interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen zwischen den beteiligten Abteilungen (IT-Abteilung, Verwaltung), welche für den Erfolg digitaler Initiativen unerlässlich sind.
“[...] Synergieeffekte zwischen den Smart-City- und E-Government-Bereichen können nur dann realisiert werden, wenn ein intensiver Wissenstransfer und -aufbau zwischen den beteiligten Akteuren und Systemen stattfindet.” (Jarvers, Schachtner, Achtert)
Doch laut Studie bestehen weiterhin Herausforderungen, wie beispielsweise Hierarchien und Silodenken in den Verwaltungen, die den Wissenstransfer erschweren. Im Fokus der Umfrage stand zudem die Frage, wie es mit den Smart-City-Initiativen nach dem Ende der MPSC-Förderung im Jahr 2026 weitergeht. Laut Autoren stehen viele Kommunen vor der Herausforderung, tragfähige und nachhaltige Finanzierungs- und Organisationsmodelle für die Zeit nach dem Auslaufen der Fördermittel zu entwickeln.
In ihren Handlungsempfehlungen verweisen die Autoren auf Netzwerke, wie der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS), die weiterhin eine wertvolle Unterstützung für den Wissenstransfer bieten. Zudem wird eine gezielte politische Unterstützung von Digitalisierungsstrategien, die Bereitstellung von personellen und finanziellen Ressourcen sowie die Implementierung von adaptiven IT-Infrastrukturen empfohlen. Und um eine langfristige Umsetzung von Smart-City-Strategien sicherzustellen, sollten laut Autoren frühzeitig nachhaltige Finanzierungsmodelle etabliert werden.
Abschließend befürworten die Autoren die Intensivierung eines interkommunalen Austauschs, wie z. B. durch die Regionalkonferenzen des Smart-City-Dialogs. Entscheidend ist vor allem die Akzeptanz digitaler Initiativen bei den Bürger:innen und der lokalen Wirtschaft, um die Synergiepotenziale zwischen Smart City und E-Government optimal zu nutzen, so die Autoren.
Die NEGZ-Kurzstudie kann vollständig als Download hier abgerufen werden: https://negz.org/publikation/smart-city-und-smart-government/
Die wesentlichen Erkenntnisse der Kurzstudie werden am 13. Mai im Rahmen von "Digitaler Staat Online" des Behörden Spiegel vorgestellt:
https://www.digitaler-staat.online/events/negz-spezial-smart-city/
Über das NEGZ:
Das NEGZ · Kompetenznetzwerk Digitale Verwaltung ist Fachnetzwerk und Denkfabrik
zur Digitalen Verwaltung. Es bündelt die Expertise von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, öffentlichen Körperschaften und Verbänden, um die Digitalisierung der deutschen Verwaltung zu unterstützen und voranzutreiben. Das NEGZ veröffentlicht Studien und Impulse, veranstaltet Austauschformate, vermittelt Kompetenzen und bringt diese in die Fachdiskussion ein.
Pressekontakt
Julia Mitrach · julia.mitrach@negz.org
NEGZ · Kompetenznetzwerk Digitale Verwaltung
Tel. 0156 78818008
www.negz.org
Criteria of this press release:
Journalists
Information technology
transregional, national
Research results
German
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