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05/15/2025 17:15

Registertage 2025: Register als Baustein eines digital-vernetzten Gesundheitsdatenökosystems

Wiebke Lesch Geschäftsstelle TMF e.V.
TMF - Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF)

    Rund 170 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Industrie und Patientenorganisationen trafen sich am 13. und 14. Mai zu den Registertagen 2025 in Berlin. Unter dem Motto „Register – Perspektiven für eine bessere Datennutzung“ diskutierten sie, wie medizinische Register in Zukunft so gestaltet werden können, dass ihre Daten besser genutzt werden – auch für regulatorische Zwecke.

    Ein besonderer Fokus lag darauf, wie Register ein zentraler Baustein eines vernetzten Gesundheitsdatenökosystem im Einklang mit nationalen Entwicklungen und dem Europäischen Gesundheitsdatenraum werden können. „Register sind die Perlen im Gesundheitsdatenökosystem, weil es sich um strukturierte, qualitativ hochwertige und kuratierte Daten handelt. Mit dem im Koalitionsvertrag genannten Registergesetz wollen wir die Weiterentwicklung medizinischer Register fördern, die Datennutzung verbessern und die Anbindung von Registern an den Europäischen Gesundheitsdatenraum vorbereiten." sagte MinR'in Jana Holland, Leiterin des Referats 311 im Bundesministerium für Gesundheit auf den Registertagen. Dr. Ulrike Götting, Geschäftsführerin beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) betonte: "Wir müssen das Registerthema zu einem Gewinnerthema machen. Ich werbe für Tempo! Registerdaten müssen verlässlich, praxisnah und forschungsfreundlich genutzt werden können."

    Registergesetz soll bessere Datennutzung von Registern fördern

    Dazu müssen nationale und europäische Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass Register anschlussfähig und damit ihre Daten besser, sicherer und nutzbringender eingesetzt werden können. Das soll unter anderem durch das im neuen Koalitionsvertrag angekündigte Registergesetz erreicht werden. „Ein Registergesetz muss aus Sicht der TMF bundesweit einheitliche Rechtsgrundlagen für die Datenverarbeitung für medizinische Register adressieren, eine direkte Datenverknüpfung mit anderen Datenquellen (Record Linkage) sowie die Durchführung registerbasierter Studien ermöglichen. Darüber hinaus halten wir eine wissenschafts- und communitynahe Zentralstelle medizinischer Register (ZMR) als Unterstützungseinrichtung und Anlaufstelle für Wissenschaft, Gesundheits- und Förderwesen für unabdingbar“, unterstrich TMF-Geschäftsführer Sebastian C. Semler.

    Register als Studienplattform

    Die von medizinischen Registern erhobenen und kurartierten, qualitätsgesicherten Daten bieten gerade durch die Digitalisierung ein großes Potenzial für Forschung und Versorgung. Register können dazu beitragen, Transparenz über die Behandlungsrealität und Versorgungsqualität zu schaffen, die Wirksamkeit von Maßnahmen in der Routineversorgung zu beurteilen und den Nutzen von Arzneimitteln, Medizinprodukten oder Interventionen zu bewerten. Ein zunehmend wichtiger werdendes Einsatzgebiet von medizinische Registern ist die Generierung versorgungsnaher Evidenz für regulatorische Zwecke, etwa zur Nutzenbewertung, im Rahmen der Bewertung von Gesundheitstechnologien (HTA-Verfahren) oder für registerbasierte randomisierte Studien (rRCTs). „Erstattung mit Evidenzgenerierung wird auch in Deutschland zukünftig zunehmend wichtig werden. Register und registerbasierte RCTs könnten dabei eine zentrale Rolle spielen, denn sie sind für eine agile und langfristig aufwandsreduzierte Forschung besonders geeignet“, prognostiziert Dr. Thomas Kaiser, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), anlässlich der Registertage. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine hohe Datenqualität und ein guter Datenzugang, sind sich die Expertinnen und Experten auf den Registertagen einig. „Um verwertbare Evidenz für regulatorische Entscheidungen bereitzustellen, müssen Registerdaten genau, ausreichend, konsistent, zeitnah und valide sein. Für Regulierungsbehörden zählt die Datenqualität mehr als die Datenmenge“, betonte Dr. Carla Jonker von der niederländischen Regulierungsbehörde Medicines Evaluation Board (MEB).

    Registertage 2025

    Auf den Registertagen diskutieren Expertinnen und Experten, wie eine moderne, anschlussfähige Registerlandschaft aussehen kann. Die Veranstaltung bringt die Fachcommunity aus Forschung, Politik und Industrie zusammen, um Herausforderungen patientenbezogener Register zu thematisieren, sich zu vernetzen und wichtige Impulse zu setzen: für die Qualitätsentwicklung in der Registerlandschaft, die bessere Nutzung von Registerdaten, auch für regulatorische Zwecke und eine moderne Registerforschung.

    Über die TMF e.V.

    Die TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. steht für Forschung, Vernetzung und Digitalisierung in der Medizin. Sie ist die Dachorganisation der medizinischen Verbundforschung in Deutschland, im Rahmen derer Spitzenforscherinnen und -forscher Wissen austauschen, gemeinsam Ideen und Konzepte entwickeln und so die Zukunft der medizinischen Forschung im digitalen Zeitalter gestalten.


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    MinR'in Jana Holland, Leiterin des Referats 311 im Bundesministerium für Gesundheit auf den Registertagen
    MinR'in Jana Holland, Leiterin des Referats 311 im Bundesministerium für Gesundheit auf den Register ...
    Volkmar Otto
    © TMF e.V.

    TMF-Geschäftsführer Sebastian C. Semler
    TMF-Geschäftsführer Sebastian C. Semler
    Volkmar Otto
    © TMF e.V.


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Politics
    transregional, national
    Science policy, Scientific conferences
    German


     

    MinR'in Jana Holland, Leiterin des Referats 311 im Bundesministerium für Gesundheit auf den Registertagen


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