Fettsäuren und aus ihnen gebildete Stoffe spielen eine wichtige Rolle bei Entzündungen im menschlichen Körper – und damit auch für Gesundheit und Krankheitsverläufe. Die quantitative Analyse solcher Verbindungen stellt Forschende jedoch vor erhebliche technische Herausforderungen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Nils Helge Schebb, Inhaber des Lehrstuhls für Lebensmittelchemie an der Bergischen Universität Wuppertal, hat ein internationales Team von rund 100 Wissenschaftler*innen nun umfassende Richtlinien für eine standardisierte Quantifizierung von oxidierten Fettsäuren mittels Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS) entwickelt (siehe Infokasten).
Die Ergebnisse dieser Kooperation wurden am 20. Mai im renommierten Fachjournal Science Signaling veröffentlicht.
Viele spezielle Lipide (Fette) fungieren als körpereigene Botenstoffe und sind maßgeblich an Entzündungsreaktionen sowie der Immunregulation beteiligt. Es gibt verschiedene Arten von Lipiden. Zu den wichtigsten gehören die oxidierten Fettsäuren, auch Oxylipine genannt. Ihre medizinische Relevanz ist hoch – so basiert beispielsweise die Wirkung von Aspirin auf der Hemmung bestimmter Oxylipine. Obwohl bereits seit den 1930er Jahren zahlreiche dieser Moleküle identifiziert wurden, sind viele ihrer biologischen Funktionen bis heute nicht vollständig geklärt. Mit dem wachsenden Interesse an Oxylipinen steigt auch der Bedarf an verlässlichen Analysemethoden, die eine empfindliche und selektive Quantifizierung dieser Substanzen ermöglichen und gleichzeitig eine hohe Leistungsfähigkeit bieten.
Richtlinien für eine komplexe Analyse
Die hochmodernen Verfahren der gezielten Flüssigchromatographie (LC) Tandem-Massenspektrometrie (MS/MS) ermöglichen die routinemäßige Untersuchung von über 100 einzelnen Molekülarten in geringen Mengen in einem einzigen Analyselauf. Aufgrund der hohen Komplexität der Oxylipinanalytik besteht jedoch nach wie vor ein großer Bedarf an Unterstützung, insbesondere für Forschende, die neu auf diesem Gebiet sind. Hier setzt die neue Publikation an: Unter Federführung von Prof. Schebb hat die Interessengruppe „Oxylipinanalyse“ der International Lipidomics Society (ILS) in Zusammenarbeit mit rund 100 internationalen Wissenschaftler*innen aus mehr als 70 Forschungseinrichtungen nun gemeinsame Standards zur Oxylipinanalytik erarbeitet. „Die jetzt veröffentlichten Empfehlungen beinhalten technische Vorgaben für Oxylipinanalysen in Laboratorien, welche den aktuellen Stand der Technik in der Forschung widerspiegeln. Dabei gehen sie besonders auf die Bedürfnisse der Grundlagenforschung ein, die dem besseren Verständnis der Mechanismen von Krankheiten dient“, sagt Prof. Schebb.
Original-Artikel: https://www.science.org/doi/10.1126/scisignal.adw1245
Prof. Dr. Nils Helge Schebb
Lehrstuhl für Lebensmittelchemie
E-Mail schebb@uni-wuppertal.de
DOI: 10.1126/scisignal.adw1245
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Chemistry, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Cooperation agreements, Scientific Publications
German
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