„Wenn wir nicht handeln, dann hat die Demokratie fertig“
Vergabestrukturen neu denken: Wie innovationsfreundliche Beschaffung Deutschlands Sicherheitspolitik voranbringen kann
Beim 2. Parlamentarischen Frühstück der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) zum Thema „innovativ vergeben - smart steuern“ diskutierten Bundestagsabgeordnete, Vertreterinnen und Vertreter von Bundesministerien und Behörden über die strategische Bedeutung smarter Vergabeverfahren. Zentrale Forderung: Weniger Bürokratie, mehr Wirkung.
„Wenn wir nicht handeln, dann hat die Demokratie fertig.“ Mit diesen klaren Worten setzte Andreas Schwarz, MdB, einen markanten Schlusspunkt unter seinen Impulsvortrag beim zweiten Parlamentarischen Frühstück der Cyberagentur am 20. Mai 2025 in Berlin. Die Veranstaltung im Habel am Reichstag versammelte rund 40 Gäste, darunter fünf Mitglieder des Bundestages, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Abgeordnetenbüros sowie Vertreterinnen und Vertreter von Bundesministerien und Behörden der Inneren und Äußeren Sicherheit. Im Mittelpunkt stand ein Thema mit unmittelbarer sicherheitspolitischer Relevanz: Wie gelingt es, Innovationskraft durch moderne Beschaffungsformate zu stärken und strategisch zu steuern?
Der Forschungsdirektor der Cyberagentur, Prof. Dr. Christian Hummert, eröffnete die Veranstaltung mit einem klaren Appell: Öffentliche Vergabeverfahren müssen sich an den technologischen Herausforderungen der Zukunft messen lassen. Die Cyberagentur habe – als Vorreiterin – bereits gezeigt, wie vorkommerzielle Vergaben (z.B. PCP), Ideenwettbewerbe und technologieoffene Verfahren Innovationspotenziale nutzbar machen können.
In seiner Keynote betonte Sven Weizenegger, Leiter des Cyber Innovation Hub der Bundeswehr, dass Deutschland beim Thema Verteidigungsinnovation nicht mehr mit gutem Willen weiterkomme: „Wir müssen statt kriegstüchtig siegtüchtig werden.“ Es brauche Tempo, Kapital und einen echten politischen Willen, um Startups und mittelständische Unternehmen als agile Partner in die sicherheitspolitische Innovationsarchitektur zu integrieren. Weizenegger verwies auf das Portfolio seines Hubs: Mit über 180 Projekten und mehr als 40 bereits in die Truppe gebrachten Lösungen zeige sich, was möglich sei – wenn Prozesse mutig gesteuert werden.
Andreas Schwarz stellte in seinem Impuls klar: Die gegenwärtigen Vergabestrukturen sind nicht nur zu langsam, sondern riskieren, entscheidende Innovationssprünge zu verhindern. Statt starrer Lastenhefte brauche es challenge-basierte Formate, Innovationsquoten in Großprojekten und die Bereitschaft, auch in risikobehaftete, aber vielversprechende Technologien zu investieren. Der öffentliche Einkauf sei kein technokratisches Randthema – sondern ein sicherheitspolitisches Steuerungsinstrument ersten Ranges.
Die anschließenden Diskussionen unterstrichen die Forderung nach mehr Handlungsspielraum für innovationsorientierte Akteure. Dass die Cyberagentur in enger Abstimmung mit der Bundespolizei derzeit an einem Modell zur Umsetzung des „Public Procurement of Innovation“ (PPI) arbeitet – also der direkten Überführung geförderter Forschungsprojekte in marktreife Produkte – wurde von vielen Teilnehmenden als positives Signal gewertet.
Mit dem abschließenden Networking setzte sich der fachliche Austausch in offenen Gesprächen fort. Das Fazit der Cyberagentur: Innovation braucht Freiheit – vor allem von überbordender Bürokratie. Nur wenn politische Entscheidungsträger den strategischen Wert smarter Vergabeverfahren erkennen und fördern, kann Deutschland seine digitale und technologische Souveränität behaupten.
Kontakt:
Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH
Große Steinstraße 19
06108 Halle (Saale)
Michael Lindner
Pressesprecher
Tel.: +49 151 44150 645
E-Mail: presse@cyberagentur.de
Hintergrund: Cyberagentur
Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) wurde im Jahr 2020 als vollständige Inhouse-Gesellschaft des Bundes unter der gemeinsamen Federführung des Bundesministeriums der Verteidigung und des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat durch die Bundesregierung mit dem Ziel gegründet, einen im Bereich der Cybersicherheit anwendungsstrategiebezogenen und ressortübergreifenden Blick auf die Innere und Äußere Sicherheit einzunehmen. Vor diesem Hintergrund bezweckt die Arbeit der Cyberagentur maßgeblich eine institutionalisierte Durchführung von hochinnovativen Vorhaben, die mit einem hohen Risiko bezüglich der Zielerreichung behaftet sind, gleichzeitig aber ein sehr hohes Disruptionspotenzial bei Erfolg innehaben können.
Die Cyberagentur ist Bestandteil der Nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesrepublik Deutschland.
Der Cyberagentur stehen Prof. Dr. Christian Hummert als Forschungsdirektor und Geschäftsführer sowie Daniel Mayer als kaufmännischer Direktor vor.
Prof. Dr. Christian Hummert, Forschungsdirektor
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Sven Weizenegger vom CIH (2.v.l.), Andreas Schwarz, MdB und Forschungsdirektor Christian Hummert sin ...
Cyberagentur
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Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Economics / business administration, Information technology, Law, Politics, Social studies
transregional, national
Organisational matters, Science policy
German
Sven Weizenegger vom CIH (2.v.l.), Andreas Schwarz, MdB und Forschungsdirektor Christian Hummert sin ...
Cyberagentur
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