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05/26/2025 12:00

Reiseschutz beginnt im Impfpass: Deutsche Leberstiftung rät zu Impfungen vor Urlaubsbeginn

Rolf Kalus externe Pressestelle
Deutsche Leberstiftung

    Hannover – Mit dem Start der Feriensaison Ende Juni beginnt für viele Deutsche wieder die schönste Zeit des Jahres. Nach den Rekordergebnissen 2024 sind die Deutschen auch in diesem Jahr in Reiselaune: 75 Prozent der Bevölkerung planen, 2025 „sicher zu verreisen“. Das geht aus einer aktuellen Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) hervor. Die Deutsche Leberstiftung nimmt diese Entwicklung zum Anlass, auf einen oft unterschätzten Aspekt der Reisevorbereitung hinzuweisen: den richtigen Impfschutz, insbesondere gegen Hepatitis A und B. Diese Virusinfektionen der Leber kommen in vielen beliebten Reiseländern vor und lassen sich durch Impfungen wirksam verhindern.

    Trotz globaler Krisen und Unsicherheiten bleibt die Reiselust der Deutschen auch 2025 ungebrochen – und hat nach wie vor einen festen Platz im Alltag. Ganz gleich, ob die Reise ein Ziel innerhalb Europas hat oder in weiter entfernte Regionen führt – bei der Urlaubsvorbereitung sollte neben der Kontrolle auf Gültigkeit von Reisepass oder Personalausweis auch der Impfpass überprüft werden. In vielen beliebten Reiseländern bestehen gesundheitliche Risiken durch Virusinfektionen wie Hepatitis A und B, die oft unbemerkt als unerwünschtes Souvenir mitgebracht werden. Beide Leberentzündungen lassen sich durch wirksame Schutzimpfungen vermeiden. Daher ist es besonders wichtig, den Impfstatus rechtzeitig vor einer Auslands- oder Fernreise zu überprüfen und gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Reiseimpfungen – insbesondere gegen Hepatitis A und B – sind ein zentraler Bestandteil der gesundheitlichen Vorsorge bei Auslandsaufenthalten.

    Auch im Jahr 2025 bestehen weiterhin regionale Unterschiede bei den Impfanforderungen für internationale Reisen, insbesondere im Hinblick auf Hepatitis A und B. Die Ständige Impfkommission (STIKO) und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) haben ihre Empfehlungen zu Reiseimpfungen im April 2025 aktualisiert, um den veränderten epidemiologischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.

    „Mit den aktuellen Reiseimpfempfehlungen der STIKO und der DTG ist heute eine umfassende Impfberatung möglich“, erklärt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. „Dabei sollten nicht nur die geplante Reiseroute, die Reisedauer und der individuelle Reisestil berücksichtigt werden, sondern auch persönliche gesundheitliche Voraussetzungen wie chronische Erkrankungen, Medikamenteneinnahme oder ein geschwächtes Immunsystem. Gerade bei Virushepatitiden – etwa Hepatitis A und B – ist der Impfschutz eine zentrale Maßnahme zur Vorbeugung, denn diese Infektionen können unbemerkt verlaufen, aber langfristige Leberschäden verursachen.“

    Hepatitis A: Schutz vor Reisebeginn

    Hepatitis A ist weltweit verbreitet, insbesondere in Regionen mit niedrigem Hygienestandard wie Teilen von Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika sowie dem Mittelmeerraum. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser. Die STIKO empfiehlt die Impfung für Reisende in entsprechende Risikogebiete. Die Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfdosen im Abstand von sechs bis zwölf Monaten. Bereits zwei Wochen nach der ersten Impfung besteht bei den meisten Geimpften ein ausreichender Schutz.

    Hepatitis B: individuelle Risikoabwägung

    Hepatitis B ist eine schwerwiegende Leberinfektion. Das verursachende Hepatitis B-Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Die Impfung wird insbesondere für Reisende empfohlen, die in Länder mit hoher oder mittlerer Hepatitis B-Prävalenz reisen und dort einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Risikofaktoren umfassen unter anderem längere Aufenthalte, ungeschützte Sexualkontakte, medizinische Eingriffe oder Tätowierungen im Reiseland. Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel mit drei Dosen im Schema 0-1-6 Monate.

    Kombinations-Impfstoffe: verringerte Injektionsanzahl

    Mit Kombinations-Impfstoffen, die gleichzeitig gegen Infektionen mit dem Hepatitis A- und B-Virus (HAV und HBV) wirken, ist die Anzahl der notwendigen Injektionen vermindert. Und eigentlich hat man dann einen Dreifach-Schutz, denn wer gegen das Hepatitis B-Virus geimpft ist, schützt sich auch vor dem Hepatitis delta-Virus, da eine Hepatitis delta nur mit einer Hepatitis B vorkommen kann. Das Hepatitis delta-Virus (HDV) braucht das Hüllprotein des HBV.

    Regionale Unterschiede und Impfempfehlungen

    Die Impfanforderungen variieren je nach Reiseziel:

    • Für Länder im Mittelmeerraum, Südostasien, Afrika, Mittel- und Südamerika sowie dem Vorderen Orient wird eine Hepatitis A-Impfung empfohlen.

    • Das Infektionsrisiko für Hepatitis B besteht weltweit. Die meisten chronisch Infizierten leben in Afrika und Asien.

    Hepatitis C: kein Impfschutz, aber gut behandelbar

    Weltweit sind laut WHO rund 58 Millionen Menschen chronisch mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) infiziert, in Deutschland etwa bis zu 180.000. Übertragen wird es fast ausschließlich durch Blutkontakte – zum Beispiel über unsterile Nadeln oder Rasierer. In Teilen Afrikas und Asiens sind über fünf Prozent der Bevölkerung betroffen. Eine Impfung gibt es nicht, aber moderne Medikamente (sogenannte DAAs – Direct Acting Antiviral Agents) ermöglichen heute fast immer eine nebenwirkungsarme Heilung.

    Es ist sinnvoll, spätestens sechs bis acht Wochen vor Reisebeginn eine reisemedizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Kosten für Reiseimpfungen übernehmen in vielen Fällen die Krankenkassen.

    Die Deutsche Leberstiftung bietet Kurzbroschüren über Hepatitis B, C und delta für Betroffene und ihre Angehörigen an. Bestellmöglichkeiten und Download auf der Serviceseite unter https://www.deutsche-leberstiftung.de.

    Deutsche Leberstiftung

    Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung, Forschungsvernetzung und wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung in medizinischen Fragen. Auf der Website finden Sie umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für Betroffene, Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter: https://www.deutsche-leberstiftung.de.

    UNSERE BUCHEMPFEHLUNGEN

    „Das Leber-Buch“ informiert allgemeinverständlich und umfassend über die Leber, Lebererkrankungen, Diagnosen und Therapien – inzwischen in der 5., erweiterten und aktualisierten Auflage, 2025. Das Leber-Buch ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-8426-3043-7, € 22,00 [D].

    „Das große Kochbuch für die Leber“ – 122 Rezepte mit allen wichtigen Nährwertangaben; Küchentipps und Regeln für eine lebergesunde Ernährung, 2022. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-8426-3100-7 € 28,00 [D].

    Journalisten können für ihre Berichterstattung Rezensionsexemplare der Bücher per E-Mail an asche@humboldt.de anfordern.

    Kontakt

    Deutsche Leberstiftung
    Bianka Wiebner
    Carl-Neuberg-Straße 1
    30625 Hannover
    Tel 0511 – 532 6815
    Fax 0511 – 532 6820
    presse@deutsche-leberstiftung.de
    https://www.deutsche-leberstiftung.de


    More information:

    https://www.deutsche-leberstiftung.de
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    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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