Berliner Hochschule entwickelt mit Förderung der Klaus Tschira Stiftung Qualitätsstandards für Online-Werkzeuge.
Berlin/Heidelberg, 27. Mai 2025. Im Vertrieb von Photovoltaikanlagen und Batteriesystemen gewinnen Online-Tools zunehmend an Bedeutung. Fraglich ist aber bei vielen die Zuverlässigkeit. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin will nun die Qualität dieser Solarstromrechner und das Vertrauen in deren Ergebnisse verbessern. Die Klaus Tschira Stiftung hat das Projekt „Solarstromrechner“ unterstützt.
Auf dem Dach eine Photovoltaikanlage, dazu ein kleiner Batteriespeicher im Haus – mehr braucht es nicht, um einen Großteil des eigenen Strombedarfs selbst zu decken. Doch wie groß ist der Anteil des jährlichen Strombedarfs wirklich, der aus dem Photovoltaik-Batteriesystem kommt? Und wie sehr wird die Stromrechnung dadurch gesenkt? Diese Fragen können mit sogenannten Solarstromrechnern schnell und einfach beantwortet werden. Deshalb bieten immer mehr Unternehmen solche digitalen Hilfsmittel kostenfrei an.
Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer können beispielsweise nach Eingabe des jährlichen Strombedarfs, der Größe der Photovoltaikanlage und des Batteriespeichers mit wenigen Klicks den zu erwartenden Autarkiegrad berechnen. Der Autarkiegrad gibt den jahresmittleren Anteil des Strombedarfs an, der zeitgleich durch das Photovoltaik-Batteriesystem versorgt wird.
Aber das Ganze hat auch Schattenseiten: In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Online-Tools, die zweifelhafte Berechnungsergebnisse liefern, leider gestiegen. Das ist fatal, denn die Ergebnisse von Solarstromrechnern beeinflussen häufig Kaufentscheidungen von Privatpersonen, die sich für eine Photovoltaikanlage und einen Batteriespeicher interessieren. Eine Analyse der HTW Berlin zeigt: Selbst unter identischen Rahmenbedingungen variieren die berechneten Autarkiegrade je nach Online-Tool um mehr als 20 Prozentpunkte.
Qualitätsstandards sind wichtig
Eines der untersuchten Tools ermittelte sogar einen Autarkiegrad von 99 Prozent für ein Einfamilienhaus mit einer 10-Kilowatt-Photovoltaikanlage und einem 9-Kilowattstunden-Stromspeicher. „Solche utopischen Werte lassen sich in der Praxis nicht erreichen und wecken zu hohe Erwartungen an die eigene Solaranlage“, warnt Michaela Zoll, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin.
Um die Transparenz und Qualität der Solarstromrechner zu verbessern, hat die Hochschule nun Mindestanforderungen für solche Online-Tools entwickelt. Das Ziel der Qualitätsstandards „vertrauenswürdige Solarstromrechner“ ist es, Privatpersonen den Zugang zu mehr Online-Rechnern zu ermöglichen, die valide und nachvollziehbare Berechnungsergebnisse liefern.
Hierzu gibt die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin Tipps, worauf bei der Entwicklung von Solarstromrechnern zu achten ist. Beispielsweise sollten realistische Annahmen zur zukünftigen Entwicklung des Strompreises in den Online-Tools standardmäßig hinterlegt werden. „Konkret unterstützen wir die Energiebranche mit Empfehlungen zur Wahl der Eingangsdaten und zur transparenten Darstellung der Ergebnisse und Berechnungsannahmen“, sagt Johannes Weniger, Entwickler des Unabhängigkeitsrechners und weiterer branchenweit bekannter Online-Tools.
Die Qualitätsstandards „vertrauenswürdige Solarstromrechner“ richten sich vorrangig an Unternehmen in der Solar- und Energiebranche, die Online-Tools auf ihrer Website anbieten oder diese entwickeln. Die Initiative greift Ergebnisse eines Workshops während des PV-Symposiums 2025 auf, an dem sich zahlreiche Fachleute beteiligten. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) und der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) unterstützen die Initiative der HTW Berlin. Diese entstand im Projekt „Solarstromrechner“, das durch die Klaus Tschira Stiftung ermöglicht wird.
Der Link zur Pressemitteilung mit Grafiken:
https://solar.htw-berlin.de/publikationen/qualitaetsstandards-solarstromrechner
Die Qualitätsstandards finden Sie hier:
https://solar.htw-berlin.de/publikationen/vertrauenswuerdige-solarstromrechner
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Forschungsgruppe Solarspeichersysteme
Michaela Zoll
E-Mail: michaela.zoll@htw-berlin.de
Klaus Tschira Stiftung
Kirsten Baumbusch, Kommunikation
E-Mail: kirsten.baumbusch@klaus-tschira-stiftung.de
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de.
Das Projekt der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin ermöglicht Klarheit über die zu erwa ...
©: Forschungsgruppe Solarspeichersysteme/HTW Berlin
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Das Projekt der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin ermöglicht Klarheit über die zu erwa ...
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