Das Europäische Recht und der Vergleich der Rechte von Mitgliedsstaaten insbesondere im mittel- und osteuropäischen Raum stehen im Mittelpunkt eines Kongresses vom 4. bis 6. Juni: Zahlreiche Expertinnen und Experten treffen auf Einladung des Instituts für Europäisches Recht (IER) der Universität des Saarlandes in Saarbrücken zusammen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universitäten aus Spanien, Georgien, Polen, Bulgarien, Tschechien und Deutschland diskutieren Fragen der Entstehungsgeschichte des Europarechts, dogmatische Probleme und aktuelle Anwendungskonflikte. Die Veranstaltung findet statt anlässlich des 70jährigen Bestehens des Instituts.
Juristinnen und Juristen der Universität des Saarlandes begleiten seit mehr als sieben Jahrzehnten den Prozess der europäischen Einigung. Europäisches und internationales Recht sind traditionell Schwerpunkte der Saarbrücker Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Das Institut für Europäisches Recht, das den weiterbildenden Masterstudiengang „Deutsches Recht und Europäische Rechtsvergleichung“ für ausländische Juraabsolventinnen und -absolventen anbietet, gilt deswegen neben weiteren Einrichtungen der Fakultät wie dem Europa-Institut, dem Centre juridique franco-allemand CJFA und dem Rechtswissenschaftlichen Zentrum für Europaforschung als Treffpunkt des internationalen juristischen Nachwuchses.
„Leitgedanke des Instituts für Europäisches Recht war und ist bis heute, dass die auslandsrechtliche und rechtsvergleichende Forschung im gleichen Maße an Bedeutung gewinnt, je enger Staaten miteinander verflochten und je mehr sie voneinander abhängig sind. Dies gilt vor allem für die europäische Integration“, betont Jura-Professorin Tiziana Chiusi, die das Institut für Europäisches Recht als Direktorin leitet.
Die Rechtsordnungen der Länder Europas zu vergleichen und miteinander in Einklang zu bringen, steht am Institut für Europäisches Recht im Mittelpunkt von Lehre und Forschung. „Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den Ländern Mittel- und Osteuropas“, erklärt Tiziana Chiusi. Das Institut pflegt hierzu enge Kooperationen mit Universitäten in Polen, Tschechien, Rumänien, Bulgarien und Georgien, aber auch in anderen Teilen Europas wie Spanien und Italien und darüber hinaus wie zum Beispiel in China. Auch zahlreiche Doktorandinnen und Doktoranden forschen mit am Institut, das unter anderem auch Rechtsgutachten für Gerichte und Behörden erstellt.
Aus Anlass des 70jährigen Bestehens des Instituts für Europäisches Recht treffen vom 4. bis 6. Juni wichtige Kooperationspartnerinnen und -partner des Instituts in Saarbrücken zu einem internationalen Kongress zusammen. Es werden Gäste aus den Universitäten Warschau, Tiflis, Sofia, Prag, Oviedo und Vigo erwartet.
Der Kongress mit dem Titel „Europäisches Recht und Europäische Rechte im Vergleich – Entstehungsgeschichte, dogmatische Fragen, Anwendungskonflikte“ beginnt mit einer Festveranstaltung im Rathaussaal der Landeshauptstadt Saarbrücken am Mittwoch, dem 4. Juni, um 16.30 Uhr. Der Minister der Finanzen und für Wissenschaft des Saarlandes, Jakob von Weizsäcker, die Dekanin der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Professorin Annette Guckelberger, und die Vorsitzende des Clusters für Europaforschung der Universität des Saarlandes CEUS, Professorin Claudia Polzin-Haumann, eröffnen gemeinsam mit Direktorin Tiziana Chiusi den Kongress.
Der langjährige ehemalige Direktor des Instituts für Europäisches Recht, Professor Michael Martinek, wird in seinem Vortrag „Europäisches Recht contra Europarecht“ einen Rückblick auf das Institut werfen und dessen Entwicklung in den vergangenen sieben Jahrzehnten beleuchten. Den Festvortrag hält die Generalanwältin am Europäischen Gerichtshof, Professorin Juliane Kokott, zum Thema „Integration durch Recht – Zur Aufgabe des Instituts für Europäisches Recht und des Europäischen Gerichtshofs“.
Am 5. und 6. Juni kommen die internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Vertreterinnen und Vertreter aus Gerichten und Politik ab 9 Uhr in der Rechtswissenschaftlichen Fakultät im Kongress-Saal Nr. 027 in Gebäude B4 1 auf dem Saarbrücker Campus zusammen.
Themen sind unter anderem der für das Europäische Recht prägende Einfluss des römischen Rechts, das Recht auf Freizügigkeit in der EU, die Europäische Erbrechtsverordnung, die Europäisierung der Wirtschaftsgesetzgebung in Georgien und der Einfluss des deutschen Rechts auf die georgische Zivilrechtsfortbildung, Konflikte zwischen den verschiedenen Europäischen Zivilrechtsordnungen, die AGB-Kontrolle in der Rechtsprechung des EuGH sowie das Recht auf Anerkennung und Vollstreckung von ausländischen Urteilen aus der Perspektive der Grundrechte.
Prof. Dr. Dr. h.c. Tiziana J. Chiusi
Tel.: +49 (0)6 81 302-3122; E-Mail: IER@uni-saarland.de
https://www.uni-saarland.de/institut/ier.html -
http://Weitere Informationen zum IER und Programm des Kongresses
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