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05/30/2025 06:36

DGIM unterstützt Hitzeaktionstag 2025 - Wenn die Temperaturen steigen: So schützen Sie Ihre Gesundheit bei Hitze

Dr. Andreas Mehdorn Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

    Die Sommer in Deutschland werden heißer und länger – mit teils gravierenden Folgen für die Gesundheit. Für das Jahr 2025 prognostizieren mehrere Wettermodelle einen Sommer mit besonders hohen Temperaturen. Vor allem Menschen mit internistischen Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden oder Nierenproblemen sind bei Hitze gefährdet. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) unterstützt deshalb den bundesweiten Hitzeaktionstag am 4. Juni 2025 und gibt konkrete Empfehlungen, wie Betroffene sich und andere bei extremer Wärme schützen können. Ziel ist es, das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken von Hitze zu schärfen und präventives Verhalten zu fördern.

    Hitzewellen sind kein seltenes Wetterphänomen mehr, sondern ein wachsendes Gesundheitsrisiko – auch in Deutschland. Studien zeigen, dass sich die Zahl der Tage mit Temperaturen über 30 °C seit den 1950er Jahren verdreifacht hat. Das belastet besonders Menschen mit Vorerkrankungen: „Unser Körper ist bei großer Hitze extrem gefordert. Für Menschen mit internistischen Erkrankungen kann das lebensbedrohlich werden – insbesondere, wenn sie Medikamente einnehmen oder unter Kreislaufproblemen leiden“, erklärt Professor Dr. med. Frank Lammert, Sprecher der DGIM-Arbeitsgruppe Gesundheit und Klima.

    Besonders Patientinnen und Patienten mit Diabetes, Herzinsuffizienz oder Nierenerkrankungen können empfindlich auf hohe Temperaturen reagieren. Blutzuckerwerte können bei Hitze entgleisen, der Blutdruck kritisch abfallen oder sich bereits bestehende Organschäden verschärfen. „Viele Menschen unterschätzen die Wirkung von Hitze auf die inneren Organe. Gerade bei Älteren, Vorerkrankten und Menschen unter starker körperlicher Belastung können Flüssigkeitsmangel und Hitzestress die Nieren akut schädigen“, warnt Professor Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel, Vorsitzende der DGIM und Direktorin der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Essen.

    Fünf Tipps: Das sollten Sie bei Hitze beachten

    • Regelmäßig über den Tag verteilt Trinken – auch ohne Durst-Gefühl: Zwei bis drei Liter sind ein Richtwert, bei starkem Schwitzen oder körperlicher Aktivität auch mehr. Besonders geeignet sind Wasser, ungesüßte Kräutertees oder stark verdünnte Saftschorlen. Bei Herz- oder Nierenerkrankungen sollte die individuelle Trinkmenge unbedingt mit der Ärztin oder dem Arzt abgeklärt werden. Ein guter Indikator für den Flüssigkeitshaushalt ist die Urinfarbe: Ein sehr dunkler Urin weist auf Flüssigkeitsmangel hin.

    • Medikamente ärztlich prüfen lassen: Blutdrucksenker und Diuretika zur Entwässerung können bei Hitze anders wirken. Ob die Medikation angepasst werden sollte, sollten Sie am besten schon frühzeitig mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt besprechen. Ändern Sie Ihre Medikation aber nie eigenständig. Auch die Lagerung von Arzneimitteln ist wichtig: Viele Medikamente verlieren bei Temperaturen über 25 °C ihre Wirksamkeit. Insulin darf nie ungekühlt transportiert werden.

    • Den Tagesablauf anpassen – und körperliche Belastung vermeiden: Körperliche Anstrengungen während der heißesten Tageszeiten (ca. 11–17 Uhr) sollten vermieden werden. Erledigungen und Sport sollten möglichst frühmorgens oder spätabends stattfinden.

    • Aktive Kühlung: den Körper bewusst unterstützen: Abkühlung bringen lauwarmes Duschen, feuchte Tücher oder kühlende Fußbäder. Leichte, atmungsaktive Kleidung unterstützt die körpereigene Temperaturregulation. Im Freien ist es wichtig, eine Kopfbedeckung zu tragen und direkte Sonneneinstrahlung zu meiden.

    • Kreislauf, Blutdruck und Blutzucker engmaschig im Blick behalten: Besonders Menschen mit Diabetes oder Herzerkrankungen sollten bei Hitze häufiger messen: Ideal sind zwei bis drei Blutzuckerkontrollen und mindestens eine Blutdruckmessung pro Tag.

    • Warnzeichen erkennen und ernst nehmen – besonders bei älteren Menschen: Schwindel, Kopfschmerzen, Herzrasen oder Verwirrtheit können Vorboten eines Hitzeschadens sein. Gerade bei älteren Menschen werden sie oft spät bemerkt. Daher sollten Angehörige oder Nachbarn täglich nach dem Befinden fragen, Trinkmenge und Raumtemperatur im Blick behalten und beim Kühlen der Wohnung unterstützen. Besonders alleinlebende, mobilitätseingeschränkte und chronisch kranke Menschen brauchen an heißen Tagen Aufmerksamkeit und Hilfe.

    Hitzeaktionstag 2025: Aufklärung rettet Leben

    Die DGIM beteiligt sich aktiv am bundesweiten Hitzeaktionstag 2025, einer Initiative zur gesundheitlichen Vorsorge in Zeiten des Klimawandels. „Prävention von Hitzekomplikationen muss ein fester Bestandteil der medizinischen Versorgung werden“, sagt DGIM-Generalsekretär Professor Dr. med. Georg Ertl. Medizinisches Wissen in die Breite zu tragen und Aufklärungsarbeit besonders für vulnerable Gruppen zu leisten, sei daher auch ein Ziel der DGIM.

    Dafür hat die Fachgesellschaft eigens eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die wissenschaftliche Evidenz zum Einfluss des Klimas im Bereich der Inneren Medizin zusammenträgt und daraus fundierte Empfehlungen ableitet. „Dass die Klimaveränderungen die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten beeinflussen, steht außer Frage. Daher ist es unsere Aufgabe, das Ausmaß zu erforschen und Strategien für mehr gesundheitliche Klimaresilienz zu entwickeln“, formuliert der AG-Vorsitzende Lammert die Zielsetzung.

    Bei Veröffentlichung Belege erbeten.

    Sie finden diese Meldung auch online unter: https://www.dgim.de/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/

    Ihr Kontakt für Rückfragen:
    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V.
    Dr. Andreas Mehdorn
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-313
    E-Mail: mehdorn@medizinkommunikation.org
    www.dgim.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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