idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/30/2025 09:30

Umweltfreundliche Standards bei Ausschreibungen nicht nur positiv

Pascal Ausäderer Presse und Redaktion
ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

    Eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim untersucht die Auswirkungen von öffentlichen Beschaffungsvorgaben und freiwilligen Standards auf die Einführung umweltfreundlicher Produkte durch Unternehmen. Dabei wird deutlich, dass beide Maßnahmen zwar einzeln die Wahrscheinlichkeit von Umweltinnovationen erhöhen, ihre gleichzeitige Anwendung jedoch hemmend wirken kann. Die Ergebnisse liefern wichtige Impulse für eine nachhaltige Innovationspolitik und eine effektive Gestaltung der öffentlichen Beschaffung.

    „Unsere Untersuchungen zeigen, dass sowohl freiwillige Standards im Allgemeinen als auch die öffentliche Beschaffung einen positiven Beitrag zur Förderung von Umweltinnovationen leisten. Die Kombination beider Instrumente kann jedoch zu unbeabsichtigten Effekten führen. Insbesondere können starre Standards dazu beitragen, die innovationsfördernde Wirkung der Beschaffung zu behindern“, erklärt Dr. Bastian Krieger, Ko-Autor der Studie und Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „Co-Creation“ am ZEW Mannheim.

    Die Herausforderung der Wirksamkeit grüner Beschaffungsvorgaben

    Die Wirksamkeit von Beschaffungsstandards hängt stark von ihrer konkreten Ausgestaltung ab. Während Vorgaben, die auf die genaue Einhaltung vordefinierter Kriterien setzen, nur begrenzt innovationsfördernd wirken, kann eine flexible Verwendung von Standards als Minimalschwelle große Umweltfortschritte belohnen und so Innovationen anregen. Das Problem: Derzeit fehlen einheitliche und detaillierte Daten, um die genaue Wirkung zu messen und die Politik entsprechend zu steuern. „Im Mittel betrachtet sehen wir allerdings, dass momentan die Verwendung freiwilliger Standards die Wirkung der öffentlichen Beschaffung signifikante Umweltinnovationen von Unternehmen zu fördern einzuschränken scheint.“

    Dies fanden die Forscher anhand einer Analyse der Antworten von über 5,000 Unternehmen in der deutschen Innovationserhebung 2021 heraus. Die ZEW-Studie unterstreicht daher die Notwendigkeit, Standards und Beschaffungsvorgaben klarer zu gestalten und besser aufeinander abzustimmen, um die Innovationsoffensive im Umweltbereich nachhaltig zu fördern.


    Contact for scientific information:

    Dr. Bastian Krieger
    Wissenschaftler im Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik"
    Telefon +49 (0)621 181-376
    E-Mail bastian.krieger@zew.de


    Original publication:

    https://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp25026.pdf


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).