Die Juniorprofessur hat sich in den zwei Jahren ihres Bestehens als ein viel versprechender Qualifikationsweg erwiesen. So lautet das Fazit einer Studie der Arbeitsgruppe Wissenschaftspolitik der "Jungen Akademie" und des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Grundlage für dieses Ergebnis war die Befragung von Juniorprofessoren aller Fächergruppen.
Die Befragten halten ihre Position für eine angemessene Vorbereitung auf die Lebenszeitprofessur: Über 90 Prozent schätzen ihre eigene Situation als gut oder sehr gut ein, ein Drittel rechnen aufgrund ihrer Juniorprofessur mit guten oder sehr guten Karrierechancen.
Die Studie zeigt, dass die Zufriedenheit der Juniorprofessoren von verschiedenen Faktoren abhängt: Wie kollegial ist das Verhältnis zu anderen Hochschullehrern? Können die Nachwuchswissenschaftler am Budget ihres Fachbereichs gleichberechtigt teilhaben, und sind sie hinreichend mit Personal- und Sachmitteln ausgestattet? Gerade bei der letzten Frage beklagen viele Nachwuchswissenschaftler erhebliche Defizite. Sie kritisieren, dass bürokratische Hemmnisse oft einen flexiblen, sachgemäßen Einsatz der Ressourcen verhindern.
Wichtig sind den Juniorprofessoren vor allem klare Perspektiven und eine transparente Leistungsbewertung. Weiterhin wünschen sich viele Befragte flexiblere Gestaltungsmöglichkeiten, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können. Auch müsse mehr für die Gleichstellung der Juniorprofessoren getan werden, sowohl in der Selbstverwaltung der Hochschulen als auch in ihrer Darstellung nach außen. Fast drei Viertel der Befragten wünschen sich hochschuldidaktische Angebote, annähernd 40 Prozent eine bessere Betreuung, zum Beispiel durch einen Mentor.
Vor diesem Hintergrund fordern Junge Akademie und CHE Verbesserungen im weiteren Umgang mit der Juniorprofessur: Bund und Länder müssten für eine bessere Ausstattung sorgen. Die Hochschulen sollten eine transparente Evaluation und ein klar strukturierten Karrierepfad ("Tenure Track") anbieten. Auf der Ebene der Fachbereiche müsse der Dekan die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Juniorprofessoren in Forschung, Lehre und Selbstverwaltung erfolgreich sein können. Die Fachgesellschaften und die Juniorprofessoren selbst sollten sachgerechte Anforderungen und konkrete Erfahrungen in die weitere Ausgestaltung der Juniorprofessur eingehen lassen.
Die Studie kann als Printversion unter
Britta.Hoffmann-Kobert@che.de oder office@diejungeakademie.de bestellt werden.
http://www.che.de/pressemeldung.php?id=233
oder
http://www.diejungeakademie.de/ag/wissenschaftspolitik/hrg
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
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