idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/02/2025 12:10

JGU erhält rund 2,7 Millionen Euro aus EU-Mitteln für neue Doktorandenprogramme

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Die Förderung von Doktorandinnen und Doktoranden betrachtet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) als eine ihrer zentralen Aufgaben. Sie kann nun einen weiteren Erfolg verbuchen, der zur Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beitragen wird: Sechs neue Doktorandennetzwerke, an denen die JGU beteiligt ist, wurden von der Europäischen Union im Rahmen ihrer Marie Skłodowska-Curie Actions (MSCA) genehmigt. Bei den sechs Doktorandennetzwerken handelt es sich um internationale Kooperationen in den Bereichen Kultur, Archäologie, Spintronik, Chemie und Lebenswissenschaften. Die JGU wird für ihre Beteiligungen von der EU mit insgesamt 2,7 Millionen Euro unterstützt.

    Einige Programmpartner sind auch über die Allianz FORTHEM mit der JGU verbunden.

    „DECADOCS – Decadence for doctoral studies“ ist ein Forschungs- und Ausbildungsprogramm, das gängige Annahmen über Dekadenz auf den Prüfstand stellt. Meistens wird Dekadenz mit Verfall und Niedergang in Verbindung gebracht. „Wir möchten uns in der Doktorandenausbildung um eine differenziertere Sichtweise von Dekadenz bemühen und den Begriff aus neuen Perspektiven beleuchten, wobei der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Transnationalismus, Sinnlichkeit und Emotionen liegt. Das Projekt soll zeigen, dass Dekadenz nach wie vor die Grundlage für Kunst, Medien und soziokulturelle Praktiken bildet“, sagt Prof. Dr. Birger Petersen von der Hochschule für Musik Mainz, der die Beteiligung der JGU an diesem Programm leitet. Daran sind insgesamt 26 Einrichtungen beteiligt. Koordinator ist die Université Bourgogne Europe in Dijon, die auch in der FORTHEM-Allianz mit der JGU kooperiert. Die Laufzeit von DECADOCS beträgt fünf Jahre. Die JGU – hier ist außer der Hochschule für Musik auch der Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft beteiligt – erhält für diesen Zeitraum 387.000 Euro seitens der EU.

    „TheSPIS – Theaters, Sanctuaries, Performance: Interaction and Sustainability“ hat sich zum Ziel gesetzt, Ausgestaltungen, Funktionen und Potentiale des antiken griechisch-römischen Theaters in ihren vielfältigen Verzweigungen zu untersuchen. Dabei soll ein besonderer Fokus auf die enge Beziehung zu Heiligtümern und Ritualen gelegt sowie neue Schritte in der Forschung zu Theatern als Teil des sozialen und religiösen Diskurses vorangetrieben werden. „Die Doktorandinnen und Doktoranden werden die Gelegenheit erhalten, vergangene und gegenwärtige Gesellschaften des Mittelmeerraums wie auch akademische und außerakademische Aktivitäten fruchtbar miteinander zu verknüpfen“, teilt Prof. Dr. Heide Frielinghaus vom Institut für Altertumswissenschaften der JGU dazu mit. Koordinator der insgesamt 13 Beteiligten ist die Università degli Studi di Palermo, ebenfalls ein FORTHEM-Partner. Die Mainzer Beteiligung wird mit rund 870.000 Euro unterstützt, die Laufzeit beträgt vier Jahre.

    „ORBIS – ORBital-based electronIcS“ ist ein Projekt im Bereich der Spintronik, das sich mit der Erforschung und Manipulation des Bahndrehimpulses von Elektronen befasst. „Basierend auf den Erfahrungen mit der Exzellenz-Graduiertenschule Materials Science in Mainz und dem Max Planck Graduate Center schaffen wir hier einen anspruchsvollen und innovativen Rahmen für die Ausbildung von Doktoranden mit ausgezeichneten Karriereaussichten in der akademischen Welt und in der Industrie“, so Prof. Dr. Mathias Kläui vom Institut für Physik der JGU. An die Gruppe in der kondensierten Materie gehen insgesamt 580.500 Euro. Die Asociación Centro de Investigación Cooperativa en Nanociencias, CIC nanoGUNE in Spanien wird das Projekt mit vierjähriger Laufzeit koordinieren. Insgesamt tragen 24 Einrichtungen und Unternehmen zu dem Programm bei.
    „PROSPER - Training the next generation of experts in knowledge-based design PRinciples Of induStrial-scale PhotorEactoRs” mit zehn beteiligten Einrichtungen hat sich zum Ziel gesetzt, zur breiten Anwendung der Photochemie im industriellen Maßstab beizutragen. „PROSPER wird ein Netzwerk aufbauen, um die nächste Generation von Experten in den Grundlagen, den Konstruktionsprinzipien und in der Anwendung von Photoreaktoren im industriellen Maßstab auszubilden“, teilt Prof. Dr. Carsten Streb vom Department Chemie der JGU mit. Die JGU-Beteiligung wird mit gut 290.000 Euro seitens der EU unterstützt. Koordinator ist die Universität Ulm, die Laufzeit erstreckt sich über vier Jahre.

    Das Doktorandennetzwerk „EURECA - EURopean Epitranscriptomics of Cancer Academy“ will das Epitranskriptom von Krebs nutzen, um Beiträge zur Diagnose, Prognose und Therapie von Krebserkrankungen zu leisten. Die Epitranskriptomik ist ein neues Forschungsgebiet, das RNA-Modifikationen und ihre Funktion untersucht. „Wir freuen uns, dass wir hier mit unserer Expertise auf dem Gebiet der RNA-Modifikationen und Nukleinsäureforschung beitragen können“, so Prof. Dr. Mark Helm, dessen Gruppe am Institut für pharmazeutische und biomedizinische Wissenschaften hierfür mit gut 290.000 Euro unterstützt wird. Bei insgesamt 19 beteiligten Institutionen liegt die Gesamtkoordination während der vierjährigen Laufzeit bei dem Erasmus Universitair Medisch Centrum Rotterdam in den Niederlanden.

    Im Bereich Molekularbiologie wird „NEUROMECH - The role of cellular mechanical stress in the pathogenesis of neurodegenerative disorders” das Gebiet der Mechanobiologie mit dem Gebiet der neurodegenerativen Erkrankungen verbinden. „Die Mechanobiologie erforscht die Auswirkungen physikalischer Kräfte auf die Zellphysiologie. Es gibt Hinweise darauf, dass Schlüsselmechanismen der Neurodegeneration damit in Zusammenhang stehen“, so Prof. Dr. Dorothee Dormann vom Institut für Molekulare Physiologie der JGU und Adjunct Director am Institut für Molekulare Biologie (IMB). Die Mainzer Gruppe wird ebenfalls mit rund 290.000 Euro unterstützt. Koordinator des Programms mit 14 Beteiligten ist die Università degli Studi dell'Aquila in Italien.

    MSCA Doctoral Networks und FORTHEM

    Mit den Doctoral Networks im Rahmen der Marie Skłodowska-Curie Actions (MSCA) fördert die EU transnationale Doktorandenprogramme mit unterschiedlichen Einrichtungen aus dem akademischen und nicht-akademischen Bereich. Ziel ist es, die Karriereaussichten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durch internationale, interdisziplinäre und intersektorale Mobilität zu verbessern und den Wissenstransfer zwischen den beteiligten Einrichtungen zu stärken. Hierdurch soll die Nachhaltigkeit, Qualität und Relevanz von Doktorandenprogrammen erhöht werden.

    FORTHEM ist eine Europäische Universitäts-Allianz, die von der JGU koordiniert wird und deren Aufbau seit 2018 mit Mitteln der Europäischen Kommission gefördert wird. In FORTHEM – Fostering Outreach within European Regions, Transnational Higher Education and Mobility – kooperieren neun europäische Universitäten mit dem Ziel, die Mobilität von Studierenden und Mitarbeitenden zu verbessern und neue Formen der Zusammenarbeit zu vereinfachen.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Birger Petersen
    Hochschule für Musik
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Tel.: +49 6131 39-28000
    E-Mail: birger@uni-mainz.de
    https://www.musik.uni-mainz.de/lehrende/birger-petersen/

    Prof. Dr. Heide Frielinghaus
    Klassische Archäologie
    Institut für Altertumswissenschaften
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Tel.: +49 6131 39-22174
    E-Mail: frieling@uni-mainz.de
    https://www.klassische-archaeologie.uni-mainz.de/univ-prof-dr-heide-frielinghaus...

    Prof. Dr. Mathias Kläui
    Physik der Kondensierten Materie
    Institut für Physik
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Tel.: +49 6131 39-23633
    E-Mail: klaeui@uni-mainz.de
    https://www.klaeui-lab.physik.uni-mainz.de/homepage-prof-dr-mathias-klaeui/

    Prof. Dr. Carsten Streb
    Department Chemie
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Tel. +49 6131 39-29045
    E-Mail: carsten.streb@uni-mainz.de
    https://strebgroup.uni-mainz.de/

    Prof. Dr. Mark Helm
    Institut für Pharmazeutische und Biomedizinische Wissenschaften (IPBW)
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Tel.: +49 6131 39-25731
    E-Mail: mhelm@uni-mainz.de
    https://www.ak-helm.pharmazie.uni-mainz.de/

    Prof. Dr. Dorothee Dormann
    Molekulare Zellbiologie
    Institut für Molekulare Physiologie (IMP)
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    und
    Institut für Molekulare Biologie (IMB)
    Tel.: +49 6131 39-36206
    E-Mail: ddormann@uni-mainz.de
    https://www.imb.de/research/our-research-groups/dormann/biography


    More information:

    https://marie-sklodowska-curie-actions.ec.europa.eu/ Marie Skłodowska-Curie Actions der EU
    https://www.forthem-alliance.eu/ FORTHEM Allianz


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Students
    interdisciplinary
    transregional, national
    Cooperation agreements, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).