idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/04/2025 15:47

WE&ME Award: Neuer Förderpreis für die ME/CFS-Grundlagenforschung in Österreich

Stefan Kranewitter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Österreichischer Wissenschaftsfonds FWF

    Wissenschaftliche Durchbrüche im Kampf gegen ME/CFS erzielen – dieses Anliegen verfolgt die WE&ME Foundation. Dank einer Spende an die alpha+ Stiftung des FWF stehen für Forschende an Universitäten und weiteren Forschungsstätten 450.000 Euro bereit, um dringend benötigtes Wissen über eine wenig verstandene Erkrankung zu gewinnen.

    Der neu ins Leben gerufene WE&ME Award, mit 450.000 Euro einer der höchstdotierten Forschungspreise Österreichs, der nicht durch die öffentliche Hand finanziert ist, unterstützt exzellente Wissenschaftler:innen bei der Durchführung von Forschungsprojekten im Bereich ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom). Ziel ist es, grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, um die gesundheitliche Situation von tausenden Patient:innen zu verbessern. Aktuellen Schätzungen zufolge leiden in Österreich bis zu 80.000 Personen in unterschiedlicher Intensität an den Folgen von ME/CFS. Die Ursachen sind weitgehend noch nicht verstanden, Therapieansätze zeichnen sich erst vorsichtig ab.

    Philanthropisches Engagement zur Erforschung postviraler Erkrankungen

    Mit der Spende intensiviert die WE&ME Foundation ihr Engagement in Wissenschaft und Forschung. Nach der erfolgreichen Kooperation mit dem WWTF im Jahr 2024 folgt nun mit dem bundesweit ausgeschriebenen WE&ME Award über die alpha+ Stiftung des Wissenschaftsfonds FWF der nächste Impuls: Nationale und internationale Forschende sind eingeladen, innovative Projekte oder Studien an Österreichs Universitäten oder außeruniversitären Forschungsstätten durchzuführen. Mit dem WE&ME Award finanziert die WE&ME Foundation ein Projekt oder eine Studie mit bis zu 450.000 Euro. Weitere aufgrund ihrer wissenschaftlichen Exzellenz als förderwürdig eingestufte Projekte werden vom FWF finanziert.

    „Von Medizinern und der Politik hören wir seit Jahren, dass es mehr Forschung braucht. Mit dem WE&ME Award setzen wir einen Impuls, um Leuchtturmprojekte der Grundlagenforschung in Österreich zu realisieren. Diese sind notwendig, um Therapien und damit geeignete Betreuung von Patientinnen und Patienten auf der ganzen Welt zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit dem FWF stärkt den Wissenschaftsstandort Österreich und ist eine Einladung an Forschende aus aller Welt, wegweisende wissenschaftliche Projekte in Zusammenarbeit mit österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen zu realisieren. Mit unserer WE&ME Foundation möchten wir als positives Beispiel vorangehen“, erklären Gabriele und Gerhard Ströck, Gründer der WE&ME Foundation. Sie unterstreichen „ME/CFS bedeutet nicht nur unerträgliches Leid für Betroffene und deren Angehörige, sondern auch einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden. Weitere Investitionen der öffentlichen Hand in Wissenschaft, Forschung und Therapie sind unabdingbar!“

    „ME/CFS ist eine ernstzunehmende Krankheit mit massiven Auswirkungen auf das Leben von zehntausenden Betroffenen – und zugleich ein Bereich mit großem wissenschaftlichem Forschungsbedarf. Mit dem WE&ME Award entsteht ein starkes Signal für mehr Sichtbarkeit, mehr Erkenntnis und mehr Hoffnung. Ich danke der WE&ME Foundation für dieses außergewöhnliche Engagement – solche Initiativen stärken nicht nur die Forschung, sondern eröffnen ganz konkret Perspektiven für Patient:innen. Als Wissenschaftsministerin unterstütze ich diese wichtige Zusammenarbeit mit dem FWF mit voller Überzeugung – denn Forschung ist der Schlüssel zu besserer medizinischer Versorgung“, so Österreichs Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner anlässlich der Spendenübergabe.

    „Um die komplexen Krankheitsbilder besser zu verstehen, fehlt es nach wie vor an grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Kooperation mit der WE&ME Foundation eröffnet nun wichtige Chancen: Forschende in Österreich können maßgeblich dazu beitragen, den Weg zu einer verbesserten medizinischen Versorgung zu ebnen. Mein Dank gilt der Familie Ströck für ihr Engagement. Ich lade alle ein, innovative Forschungsprojekte einzureichen – und versichere, dass der FWF alle exzellenten Vorhaben unterstützt, die nicht durch die private Spende abgedeckt werden“, so Ursula Jakubek, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der alpha+ Stiftung und kaufmännische Vizepräsidentin des FWF.

    Investitionen in Forschung sichern langfristig medizinische Versorgung

    Der Forschungsbedarf zu postakuten Infektionserkrankungen wie ME/CFS ist immens, nicht zuletzt weil neue wissenschaftliche Erkenntnisse in diesem Bereich direkte Auswirkungen auf gesundheitspolitische Entscheidungen haben. Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom, so die medizinische Fachbezeichnung für ME/CFS, ist eine schwere, bislang unheilbare Multisystemerkrankung, die die Lebensqualität massiv einschränkt. Besonders betroffen sind häufig junge, zuvor gesunde Menschen, die plötzlich aus ihrem Alltag gerissen werden. Erst durch die Coronapandemie und das vermehrte Auftreten von Long Covid als möglicher Folgeerkrankung rückte ME/CFS stärker in das öffentliche Bewusstsein.

    Exzellente Grundlagenforschung als Basis für die Heilung von ME/CFS

    Die Förderung richtet sich an Forschungsprojekte, die sich der Entschlüsselung des Pathomechanismus und/oder den Auswirkungen sowie möglichen Behandlungen von ME/CFS bzw. postakuten Infektionssyndromen mit dem Leitsymptom PEM (Post-Exertional Malaise) widmen. Das besondere Interesse seitens der WE&ME Foundation liegt auf biomedizinischen Projekten und Studien. Voraussetzung bei Studien ist, dass Patient:innenkohorten die strengen Einschlussbedingungen gemäß den kanadischen Konsenskriterien (CCC) und/oder den internationalen Konsenskriterien (ICC) erfüllen.

    Vergabe nach höchsten wissenschaftlichen Standards

    Die Preisvergabe wird nach dem international anerkannten Qualitätssicherungsverfahren des Wissenschaftsfonds FWF erfolgen. Für die Begutachtung der eingereichten Forschungsvorhaben greift der FWF auf unabhängige internationale Gutachter:innen zurück. Die Vorauswahl der förderwürdigen Projekte erfolgt durch das Kuratorium des FWF, die endgültige Auswahl trifft die WE&ME Foundation auf Basis der Vorschläge des FWF-Kuratoriums.

    Einreichung ab Anfang Juli 2025

    Einreichungen sind von Juli bis Oktober 2025 beim FWF möglich, die Förderentscheidungen werden im Frühjahr/Sommer 2026 getroffen. Zusätzliche finanzielle Anreize erhöhen die Attraktivität, Forschungsideen beim WE&ME Award einzureichen. Mit den Fördermitteln können Forschende das Projekt gemeinsam mit ihrer Gruppe bis zu vier Jahre lang auf höchstem internationalen Niveau durchführen.

    Über die WE&ME Foundation

    Die WE&ME Stiftung (ehemals TEMPI Stiftung) wurde 2020 von Gabriele und Gerhard Ströck gegründet und hat ihren Sitz in Wien. Der Weg der Familie Ströck wurde durch die Auswirkungen von ME/CFS tiefgreifend beeinflusst und hat das Wesen und den Zweck der WE&ME Stiftung mit unerschütterlicher Entschlossenheit geformt. Zwei ihrer drei Söhne sind von ME/CFS betroffen. Die WE&ME Foundation setzt sich für die Grundlagenforschung im Bereich ME/CFS ein. Sie möchte das Wissen aus Forschung, Medizin und Patientenerfahrung zusammenführen, bündeln und breite Awareness schaffen, damit die notwendige Patientenversorgung erzielt werden kann. Weitere Informationen sind auf weandmecfs.org zu finden.

    Über die alpha+ Gemeinnützige Stiftung des Wissenschaftsfonds FWF

    Als erster öffentlich finanzierter Forschungsförderer in Europa gründete der FWF mit der alpha+ Stiftung eine gemeinnützige Stiftung, um mit Philanthropie Österreichs Forschenden mehr Möglichkeiten in der Grundlagenforschung zu eröffnen. Ziel ist es, neue Forschungspreise entlang der UN Sustainable Development Goals zu etablieren und die wissenschaftlichen Karrieren hochtalentierter Nachwuchsforscher:innen zu fördern. Derzeit werden über den FWF Forschungsprojekte im Ausmaß von 2,5 Millionen Euro pro Jahr durch private Zuwendungen finanziert.

    Über den Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF

    Der Wissenschaftsfonds FWF ist Österreichs führende Organisation zur themenoffenen Förderung der Grundlagenforschung sowie der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschung. In einem internationalen Peer-Review-Verfahren fördert der FWF jene Forschenden und Ideen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Qualität wegweisend sind. Die gewonnenen Erkenntnisse stärken Österreich als Forschungsnation und legen eine breite Basis, um zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen besser begegnen zu können.


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine
    transregional, national
    Contests / awards
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).