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06/12/2025 10:56

Sommerprognose IfW Kiel: Licht am Ende des Tunnels

Mathias Rauck Kommunikation
Kiel Institut für Weltwirtschaft

    Die deutsche Wirtschaft sieht etwas Licht am Ende des konjunkturellen Tunnels. Sie dürfte dieses Jahr etwas kräftiger zulegen als bislang erwartet. Das geht aus der Sommerprognose des IfW Kiel hervor. Demnach rechnet das IfW Kiel nun mit etwas höheren Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 Prozent für das laufende Jahr (Frühjahrsprognose: 0,0 Prozent) und 1,6 Prozent im Jahr 2026 (Frühjahrsprognose: 1,5 Prozent). Zunächst dürfte die wirtschaftliche Dynamik jedoch noch verhalten bleiben, auch weil die US-Handelspolitik negativ zu Buche schlägt.

    Die Talsohle ist jedoch erreicht. „Die Frühindikatoren bestätigen unsere Einschätzung, dass die Industrie nach zweijähriger Talfahrt nun – auf niedrigem Niveau – ihren Boden gefunden hat“, sagt Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW Kiel. „Die gesamtwirtschaftlich nun wieder aufwärts gerichtete Entwicklung ist im Wesentlichen binnenwirtschaftlich getragen. So steigt der private Konsum nach zweijähriger Durststrecke wieder merklicher, und auch die Unternehmensinvestitionen drehen nach und nach ins Plus.“

    Insgesamt bleibe die privatwirtschaftliche Dynamik aber für eine Erholungsphase sehr verhalten. Im kommenden Jahr, wenn sich die ungleich größeren finanzpolitischen Spielräume der neuen Bundesregierung zunehmend bemerkbar machen, wird sich das Expansionstempo jedoch merklich erhöhen – allerdings zulasten einer steigenden Neuverschuldung.

    Jetzt Konjunkturprognosen lesen:

    Deutsche Wirtschaft im Sommer 2025: Talsohle erreicht, Erholungssignale verdichten sich (https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/deutsche-wirtschaft-im-sommer-2025-tals...)

    Weltwirtschaft im Sommer 2025: Handelspolitischer Gegenwind bremst Expansion (https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/weltwirtschaft-im-sommer-2025-handelspo...)

    „Die handelspolitischen Risiken bleiben vorerst beträchtlich“, sagt Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel. „Die erratische Zollpolitik der Vereinigten Staaten erhöht weiterhin die Unsicherheit für die deutsche Außenwirtschaft.“ Daneben macht den deutschen Exporteuren aber weiterhin vor allem die deutlich gesunkene Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen.

    Exporte schwächeln weiter, privater Konsum legt zu

    So dürften die Exporte im laufenden Jahr insgesamt noch einmal um 0,4 Prozent sinken, für 2026 wird mit einem Anstieg um 1,2 Prozent gerechnet. Der private Konsum wird zwar das hohe Tempo zum Jahresauftakt nicht halten, legt aber in beiden Jahren um rund 1 Prozent wieder deutlicher zu.

    Nach zweijähriger Talfahrt dürften sich die privaten Ausrüstungsinvestitionen im Jahresverlauf fangen und im kommenden Jahr um 3,5 Prozent zulegen, während der Staat seine Beschaffungen von – vor allem militärischen – Ausrüstungsgütern in beiden Jahren weiterhin kräftig um rund 15 Prozent ausweitet. Auch die Bauinvestitionen legen nach dem Tiefpunkt im Vorjahr wieder merklich zu: Für das laufende Jahr rechnen die Konjunkturforscher mit einem Anstieg der Bauinvestitionen um 1 Prozent, im Jahr 2026 dürfte es sogar einen Zuwachs um 3 Prozent geben.

    Rückläufige Arbeitslosenquote, steigende Staatsverschuldung

    Mit den verbesserten konjunkturellen Aussichten geht auch eine Belebung auf dem Arbeitsmarkt einher. Zwar wird sich der Anstieg der Arbeitslosenquote zunächst fortsetzen – von 6,0 Prozent im Jahr 2024 auf 6,3 Prozent im laufenden Jahr. 2026 dürfte sie aber auf 6,1 Prozent zurückgehen.

    Während die Kernrate der Verbraucherpreise (ohne Energie) sich in beiden Jahren oberhalb der 2-Prozent-Marke bewegt, lassen günstigere Energierohstoffe und fiskalische Maßnahmen die Inflationsrate im kommenden Jahr auf 1,6 Prozent sinken (nach 2,2 Prozent im laufenden Jahr).

    Mit der expansiven Finanzpolitik der neuen Bundesregierung steigt auch das Finanzierungsdefizit des Staates im Jahr 2026 auf voraussichtlich 3,5 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt an. Für das laufende Jahr wirken konsolidierende Maßnahmen sowie die vorläufige Haushaltsführung nach, die das Defizit auf 2,1 Prozent sinken lassen (2024: 2,7 Prozent). Der Schuldenstand dürfte von 62,5 Prozent in Relation zum BIP im Jahr 2024 auf 63,9 Prozent im Jahr 2026 zunehmen.

    Weltwirtschaft: moderater Zuwachs

    Die Weltwirtschaft legt laut Prognose des IfW Kiel im laufenden und kommenden Jahr mit 2,9 Prozent deutlich langsamer zu als in den vergangenen Jahren. Dabei wird vor allem die Dynamik in den Vereinigten Staaten spürbar an Fahrt verlieren und die Konjunktur in China ohne Schwung bleiben. Hingegen dürfte sich die Wirtschaft in Europa leicht beleben.

    Jetzt Konjunkturprognosen lesen:

    Deutsche Wirtschaft im Sommer 2025: Talsohle erreicht, Erholungssignale verdichten sich (https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/deutsche-wirtschaft-im-sommer-2025-tals...)

    Weltwirtschaft im Sommer 2025: Handelspolitischer Gegenwind bremst Expansion (https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/weltwirtschaft-im-sommer-2025-handelspo...)

    Unser Themendossier Konjunktur (https://www.ifw-kiel.de/de/themendossiers/konjunktur/) gibt eine Übersicht über alle unsere Prognosen.

    Mehr Infos zur IfW-Forschungsgruppe Konjunktur und Wachstum auf dessen Webseite (https://www.ifw-kiel.de/de/institut/forschungszentren/makrooekonomie/konjunktur-...).

    Medienansprechpartner:
    Mathias Rauck
    Chief Communications Officer
    T +49 431 8814-411
    mathias.rauck@ifw-kiel.de

    Kiel Institut für Weltwirtschaft
    Kiellinie 66 | 24105 Kiel
    Chausseestraße 111 | 10115 Berlin
    T +49 431 8814-1
    E info@ifw-kiel.de
    www.ifw-kiel.de


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Stefan Kooths
    Direktor Konjunktur und Wachstum
    T +49 431 8814-579
    stefan.kooths@ifw-kiel.de


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    Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland 2023 – 2026
    Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland 2023 – 2026


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

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