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06/16/2025 11:33

Internationale Konferenz „CARS“ in Berlin: Arbeitsgruppe entwickelt Vertrauenssiegel für KI-Anwendungen in der Medizin

Kerstin Ullrich Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e. V.

    Künstliche Intelligenz (KI) hält mehr und mehr Einzug in die Medizin. Bald werden lernende Modelle zum Einsatz kommen, die bei ärztlichen Entscheidungsprozessen unterstützen. Doch wie können wir wissen, ob die KI wahrheitsgemäß arbeitet? Dieser Frage widmet sich die Konferenz „CARS“, die vom 17. bis 20. Juni 2025 in Berlin stattfindet. Ziel ist, eine Art „Pass“ für KI-Modelle und KI-betriebene Medizinprodukte zu entwickeln. „Das ist auch für die Chirurgie ein sehr wichtiges Thema“, sagt Professor Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen, Generalsek-retär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie e.V. (DGCH). Die Konferenz findet im Langen-beck-Virchow-Haus statt, dem Sitz der DGCH.

    Diesjähriger Schwerpunkt der CARS-Konferenz – CARS steht für Computer Assisted Radiology and Sur-gery – ist die sogenannte Modell Guided Medicine. „Diese Modelle sind das A und O der künftigen Me-dizin, sie sind ein wichtiger Teil der Zukunft des Krankenhauses“, sagt CARS-Organisator Professor Dr. Heinz Lemke. Der englischsprachige Begriff bezeichnet KI-Anwendungen, die mit Patientendaten per-sonalisiert sind und bei der ärztlichen Diagnose, Therapie und Vorhersage von Krankheiten unterstüt-zen. Die Modelle können beispielsweise Patientenakten, genetische Informationen und Bilddaten prä-sentieren, um individuelle Behandlungspläne zu entwickeln und die Wirksamkeit etwa von Chemothe-rapien zu erhöhen. Sie kommen auch bei intelligenten Operationsrobotern zum Einsatz, die den Chi-rurginnen und Chirurgen auf Basis präziser 3-D-Patientenbilder während des Eingriffs Hinweise geben, wie Tumore sicher entfernt werden können.

    Für Heinz Lemke ist diese Entwicklung mit einer großen Herausforderung verbunden. „Wenn ein Chi-rurg ein KI-Modell benutzt, muss er wissen, ob es auf vertrauenswürdigen Informationen aufgebaut ist, etwa auf Leitlinien und breiter Quellenbasis“, sagt der Informatiker, der CARS im Jahr 1983 mitbe-gründete. „Wir können uns bei diesem sensiblen Thema nicht allein auf Firmen verlassen, die KI-Anwendungen herstellen und dabei vielleicht kommerzielle Absichten verfolgen.“ Vielmehr seien nachvollziehbare Beweise erforderlich, dass die medinische KI wahrheitsgemäß und transparent arbei-te. „Das ist eine Kernfrage, insbesondere bei Modellen, die ärztliche Entscheidungsprozesse unterstüt-zen“, betont auch DGCH-Generalsekretär Schmitz-Rixen.

    Deshalb hat sich CARS das Ziel gesetzt, ein „model identity certificate“ zu entwickeln – eine Art Pass für medizinische AI-Modelle. „Mit diesem MIC-Zertifikat können die Modelle ausweisen, dass sie vertrau-enswürdig sind“, erklärt Lemke. Es handle sich hierbei um einen neuen Ansatz, der die Zusammenar-beit verschiedener Disziplinen wie Chirurgie, Radiologie, Ingenieurwesen, Informatik und Kranken-haus-Architektur erfordere. „Es ist die Aufgabe der Wissenschaft, Instanzen wie der FDA Werkzeuge in die Hand zu geben, wie sie neue medizinische KI-Modelle prüfen können“, meint Lemke. Dass diese Aufgabe nun ab Dienstag im Langenbeck-Virchow-Haus angegangen wird, dem Sitz der DGCH, freut Schmitz-Rixen. „Es passt gut, dass dort moderne Patientensicherheit neu gedacht wird.“ Die CARS-Konferenz findet zum 40. Mal statt. Zur Jubiläumsveranstaltung in Berlin werden mehr als 400 Teil-nehmende aus 30 Ländern aus den Fachgebieten Chirurgie, Radiologie, Ingenieurwesen, Informatik und Krankenhaus-Architektur erwartet.

    Mehr Informationen:
    https://www.dgch.de/index.php?id=79&L=70&tx_news_pi1%5Bnews%5D=1656&...
    https://cars-int.org/

    Bei Veröffentlichung Beleg erbeten.


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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