Junge Menschen aus zirka 40 Nationen und mit ganz unterschiedlichen Lebenswegen eröffnen in ihrer aktuellen Ausstellung einen kreativen Raum für Dialog. „Betreff: Lebens-Läufe – Medienkunst-Labor für Dialoge“ heißt die aktuelle Sommer-Schau, kuratiert von Studierenden aus dem Studiengang Internationale Medienkulturarbeit der Hochschule Darmstadt (h_da). Darin setzen sie sich künstlerisch mit ihrer bisherigen Lebensgeschichte auseinander und möchten dazu ins Gespräch mit dem Publikum kommen. Die Ausstellung im Museum Schloss Fechenbach in Dieburg wird am Mittwoch, 18.06., um 18.30 Uhr eröffnet. Anschließend kann sie dort bis einschließlich Sonntag, 20.07., besucht werden.
Insgesamt 13 Arbeiten von Studierenden des Mediencampus der h_da sind in den Ausstellungsräumen zu sehen. Darunter teils interaktive Medienskulpturen, Installationen, Soundscapes (Klangkunstwerke), Videos und Fotografien. Einen regionalen Bezug stellt die Soundscape-Komposition „Besondere Anklänge“ her. Stephanie Avila und Elisa Freitas fangen darin die akustischen Identitäten der lokalen Feste in Groß-Umstadt und Vilafamés (Spanien) ein. Sie verbinden das Klirren von Gläsern und lebhaften Gesprächen während des Umstädter Winzerfests mit Folkloremusik und Tierlauten bei den traditionellen Stierläufen in Vilafamés. Damit veranschaulichen sie, wie Klanglandschaften kulturelle Identitäten prägen.
Den Stellenwert von Familie thematisieren gleich mehrere Exponate. In der Fotoserie „Welcher Faden bleibt von dem, was wir Tag für Tag weben?“ setzt sich Meral Pourhosseinzadeh mit der Beerdigung ihrer Großmutter in einer iranischen Küstenstadt auseinander. Anhand von Teppichen zeigt sie, wie Gegenstände Spuren eines Lebens aufbewahren und symbolisch mit der Schwere eines endenden Lebens aufgeladen sind. Alltägliche Küchenklänge inklusive einer interaktiven Kochfeld-Oberfläche nutzen Irina Nikolova und Huanlin Sun in ihrer audiovisuellen Installation „Der Klang der Familie“. Mit den leisen Rhythmen von Hausarbeit möchten sie Liebe und Verbundenheit innerhalb der Familie veranschaulichen.
„Ein einst voller Ort, der jetzt leer ist“ berichtet über eine Frau, die von politischer Gewalt betroffen ist. Sie erblindet bei einer Protestaktion und durchlebt ihre letzten Momente erneut, anhand von Erinnerungen und den Dingen, die sie umgeben. Mithilfe von 360°-Video und 3D-Audio erforscht das Werk Erinnerung, Widerstand und das Recht, nicht vergessen zu werden. Der abstrakte Fulldome-Film (360°-Film) kann im Museum Schloss Fechenbach per VR-Brille angeschaut werden.
Auch mit digitalen Konsumtrends setzen sich die Studierenden auseinander. „Sinne aus dem Gleichgewicht“ von Joshua Aydan Heine und Adil Güney Yurtlu ist ein App-Experiment, das zeigen möchte, wie Wohlfühlinhalte und schnelle Nachrichtentakte das Bewusstsein für reale Krisen betäuben. Durch sich wandelnde Bilder und vielschichtige Klanglandschaften spiegelt die App die Ablenkung des digitalen Alltags wider.
Die öffentliche Vernissage zur Ausstellung findet statt am Mittwoch, 18.06., um 18.30 Uhr im Museum Schloss Fechenbach. Es spricht unter anderem der Dieburger Stadtrat Florian Ahhy. Die Ausstellung ist anschließend geöffnet bis Sonntag, 20.07., zu den Öffnungszeiten des Museums (donnerstags bis samstags von 14-17 Uhr, sonntags von 11-17 Uhr). Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Flankierendes Ausstellungsprogramm (der Eintritt ist frei):
- Öffentlicher Vortrag: „Globale Kunst neu denken – Der transkulturelle Wandel in der Kunstgeschichte“. Mittwoch, 19.07., 12.30-13.30 Uhr. Referentin: Dr. Judith Bihr. Ort: Museum Schloss Fechenbach.
Thema des Vortrags: Mit zunehmender globaler Vernetzung rücken zeitgenössische Kunst- und Kulturlandschaften außerhalb des bislang vor allem euro-amerikanisch geprägten Kunstdiskurses in den Blick, wie zuletzt die 60. Biennale in Venedig 2024 zeigte. Was bedeutet diese Entwicklung hin zu einer Globalkunst für die Kunstgeschichte?
Der Vortrag ist Bestandteil der Fachtagung „Ex\\Immersio. Dialogs – Taking up the Thread“, die am 19.07 unter der Leitung von Prof. Sabine Breitsameter ganztägig im Museum Schloss Fechenbach stattfindet. In diesem Jahr werden wissenschaftliche Ansätze vorgestellt, die exemplarisch zeigen, wie sehr es sich lohnt, aus einem angestammten, geschlossen eurozentrischen Weltbild herauszutreten und in Kunst und Medien transkulturellen Perspektiven Raum zu geben.
- Nachwuchspreis Medienkultur der Stadt Dieburg: Bürgermeister Frank Haus verleiht zur Finissage am Sonntag, 20.07., um 12.30 Uhr im Museum Schloss Fechenbach den Nachwuchspreis Medienkultur der Stadt Dieburg.
Hintergrund zur Ausstellung
„Betreff: Lebens-Läufe – Medienkunst-Labor für Dialoge“ ist eine gemeinsame Ausstellung des Masterstudiengangs Internationale Medienkulturarbeit mit dem Museum Schloss Fechenbach. Die künstlerische Gesamtleitung liegt bei Professorin Sabine Breitsameter vom Fachbereich Media der h_da und Klaus Schüller, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der h_da. Für die Studierenden ist die Ausstellung ein reales Praxisprojekt. Ausstellungen zu kuratieren, zu organisieren und durchzuführen wird künftig zu ihrem professionellen Berufsalltag gehören.
Fortlaufende Neuigkeiten zur Ausstellung gibt es hier:
Website https://sose25.medienkultur.eu
Facebook https://www.facebook.com/MediaArtCulture/
Instagram @mediaartculture
Hochschule Darmstadt (h_da)
Die Hochschule Darmstadt (h_da) ist eine der größten deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs). Sie bietet ihren aktuell 14.500 Studierenden ein praxisnahes und anwendungsorientiertes Studium in den Bereichen MINT, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Architektur, Medien und Design. Viele Projekte und Inhalte in Studium, Forschung und gesellschaftlichem Transfer beschäftigen sich mit den Zukunftsthemen Nachhaltige Entwicklung, Mobilität und Digitalisierung. Die h_da betreibt ein eigenes Promotionszentrum Nachhaltigkeitswissenschaften und vergibt als erste und einzige deutsche Hochschule den akademischen Grad eines Doktors der Nachhaltigkeitswissenschaften. Visionär ist die europäische Hochschulallianz „European University of Technology (EUT+)“, der die h_da angehört: Gemeinsam mit acht weiteren Hochschulpartnern und gefördert von der EU-Kommission möchte die h_da zu einem neuen Hochschultyp zusammenwachsen – zur „Europäischen Universität“.
Website h_da: https://h-da.de
Website EUT+: https://www.univ-tech.eu
Impression vom Presserundgang durch die Ausstellung.
Source: Simon Colin
Copyright: h_da/Simon Colin
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Art / design, Cultural sciences, Media and communication sciences
regional
Cooperation agreements, Miscellaneous scientific news/publications
German
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