Schriftsteller Joshua Groß und Soundkünstler Jonas Urbat halten multimedialen Vortrag im Rahmen der Walter-Höllerer-Vorlesung 2025 an der TU Berlin / Einladung zur öffentlichen Veranstaltung am 3. Juli 2025
Wovon ernährt sich Sprache? Obwohl wir das Gefühl haben, dass Algorithmen – also künstliche, maschinelle Prozesse – uns sehr nahe gekommen sind, sträuben wir uns innerlich oft gegen Dinge, die aus menschlicher Sicht unlogisch oder schwer nachvollziehbar erscheinen. Interessanterweise sind es aber genau solche „unplausiblen“ Dinge, die wir Menschen selbst ständig erschaffen – z. B. in der Kunst, der Sprache oder in der Vorstellungskraft. Im Rahmen der diesjährigen Walter-Höllerer-Vorlesung an der TU Berlin fragt sich der Schriftsteller Joshua Groß gemeinsam mit dem Musiker Jonas Urbat in einem multimedialen Vortrag „ICH SELBST MUSS AUCH DIE ANDEREN SEIN. Wovon sich Sprache ernährt“, was die Bedingungen und Vorbedingungen künstlerischer Arbeit sind.
Dabei durchdringen sich poetologische Reflexion und elektronische Sounds, Tubaklänge und KI-Kompositionen. Zwischen digitalen Prozessen und literarischen Traditionen folgt der Abend der Hoffnung, dass Fantasie und Fiktion dazu beitragen können, Berührungsängste aufzufangen und Skepsis abzutragen.
Wir möchten Sie herzlich zur Walter-Höllerer-Vorlesung einladen.
Zeit: Donnerstag, 3. Juli 2025, 18.30 Uhr
Ort: Technische Universität Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Hörsaal H 104
Veranstaltet wird die Höllerer-Vorlesung von der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V. Bitte weisen Sie in Ihrem Medium auf die öffentliche Veranstaltung hin. Der Eintritt ist frei. Interessierte werden gebeten, sich bis zum 1.7.2025 zu der Veranstaltung anzumelden. Zur Anmeldung https://events.tu-berlin.de/de/events/01953d34-cbc6-7bcb-bb32-bcb400db23f1?scope...
Joshua Groß und Jonas Urbat
Joshua Groß, geboren 1989, veröffentlichte in den letzten Jahren drei vielbeachtete Romane im Verlag Matthes & Seitz. Darin verknüpft er Gegenwartstechnologien wie sprechende Kühlschränke oder fiktive Videospiele mit realistischen, teils autobiografisch geprägten Geschichten. Groß’ Werke entziehen sich klaren Genrezuordnungen wie Science-Fiction oder Climate Fiction und spielen mit Erwartungen an utopische oder dystopische Literatur. Seine ersten beiden Romane „Flexen in Miami“ (2020) und „Prana Extrem“ (2022) wurden auch wegen ihres gesellschaftlichen Anspruchs gelobt, unterstützt durch das Manifest „Mindstate Malibu“. Der aktuelle Roman „Plasmatropfen“ (2024) löst sich noch stärker von solchen Etiketten und rückt das Erzählen und die Fantasie in den Vordergrund. Groß gilt als ein Erzähler mit großer Vorstellungskraft, der Literatur als Mittel zur Zeitdiagnose versteht.
Der 1991 geborene Jonas Urbat ist Musiker, Soundkünstler und Produzent elektronischer Musik. Aufbauend auf seiner klassischen Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart verwandelt er Alltagsklänge in Kompositionen, etwa im Projekt SoundWERK, wo er Werkstatt- und Fabrikgeräusche zu Musik verarbeitet. Dafür wurde er 2019 als Kultur- und Kreativpilot des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ausgezeichnet. Mit seinem Studiovan reist er als @InTubaWild durch Europa und arbeitet mit verschiedenen Musikern, Bands und Orchestern an der Verbindung von Kunst und Technologie. Bei gemeinsamen Auftritten mit Joshua Groß vereint er Text und Sound, Improvisation und Komposition.
Walter-Höllerer-Vorlesung
Die Walter-Höllerer-Vorlesung ist eine Veranstaltung der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e. V. https://www.tu.berlin/go124505/ und ist Walter Höllerer (1922 - 2003) gewidmet, dem bedeutenden Lyriker und TU-Germanistik-Professor, der zwischen 1959 bis zu seiner Emeritierung 1988 die Professur für Neuere Deutsche Literatur an der TU Berlin innehatte. Sie findet einmal im Jahr statt. Renommierte Wissenschaftler*innen und Autor*innen widmen sich in Vorträgen und Lesungen aktuellen Fragen im Grenzgebiet von Literatur und Technik, Geistes-, Ingenieur- und Experimentalwissenschaften. Damit erinnert die Veranstaltung zugleich an den Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Walter Höllerer und seine Versuche an der TU Berlin, in einem Dialog zwischen den Disziplinen zu Standortbestimmungen im „technischen Zeitalter“ zu gelangen.
Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.
Die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V. wurde 1922 gegründet und zählt heute rund 800 Mitglieder. Sie versteht sich als Akteurin, die zum Nutzen der TU Berlin Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Medien zusammenführt. Dies gelingt ihr zum einen durch verschiedene Veranstaltungen, zu denen namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu Vorträgen eingeladen werden beziehungsweise Wissenschaftler*innen aus ihrer Forschung berichten. Zum anderen wirbt der Verein Spenden aus der Wirtschaft ein, um Preise für herausragende Leistungen in Studium und Lehre zu vergeben. Innerhalb der Universität leistet die Gesellschaft von Freunden zudem finanzielle Förderungen für studentische Projekte und unterstützt Reisen junger Wissenschaftler*innen zu Kongressen und Tagungen im In- und Ausland.
Weiterführende Informationen:
Walter-Höllerer Vorlesung 2025 https://www.tu.berlin/go107656/
Kontakt:
Prof. Dr. Hans-Christian von Herrmann
TU Berlin
Fakultät I Geistes- und Bildungswissenschaften
Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte
Fachgebiet Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft
Mitglied des Vorstands der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.
Tel.: +49 30 314-23611
E-Mail: h.vonherrmann@tu-berlin.de
Autor Joshua Groß (links) und Soundkünstler Jonas Urbat
Copyright: Nikolas Middelmann
Autor Joshua Groß
Copyright: Juri Groß
Criteria of this press release:
Journalists
Information technology, Language / literature, Philosophy / ethics
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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