Institut für Philosophie veranstaltet Kongress der Weltakademie zur Aktualität Kants.
Nr. 79/9.9.04/pe
Was uns Kant heute zu sagen hat
Kongress der Weltakademie für Philosophie in Karlsruhe
Immanuel Kant formulierte Sätze, die zu Meilensteinen der deutschen und europäischen Geistesgeschichte wurden. Das berühmteste Beispiel: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit." Der große deutsche Philosoph starb vor 200 Jahren. Aus diesem Anlass veranstaltet die Weltakademie für Philosophie (Institut International de Philosophie) ihren wissenschaftlichen Kongress erstmals in Deutschland. Die Philosophinnen und Philosophen sprechen über
"Kant heute/Kant today/Kant aujourd'hui".
Vom 18. bis 23. September
ist das Haus Solms (Bismarckstraße 24) in Karlsruhe
Schauplatz spannender Vorträge und Debatten rund um den "größten deutschen Philosophen und Vollender der Aufklärungsphilosophie", wie Professor Dr. Hans Lenk sagt. Der Karlsruher Tagungsleiter zählt nicht zuletzt aufgrund einer Vielzahl wichtiger Publikationen zu den profiliertesten deutschen Philosophen: Bis zu seiner Emeritierung 2003 war der mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftler einer der Leiter des Instituts für Philosophie an der Universität Karlsruhe. Das Institut veranstaltet den Kongress in Zusammenarbeit mit der Stadt Karlsruhe.
Die Tagung beginnt mit einer
feierlichen Eröffnung
am Samstag, 18. September, 17.30 Uhr,
im Bürgersaal des Rathauses am Marktplatz in Karlsruhe.
Im Mittelpunkt des Kongresses steht die Aktualität Kants, der mit Schriften wie der "Kritik der reinen Vernunft" ganze Wissenschaftsdisziplinen umkrempelte. Kant habe, so Lenk, spätere politische Ideen wie die eines föderativen Völkerbundes vorweggenommen. Er trat für die Gleichberechtigung von Staaten und Völkern ein wie auch für die Vermeidung von Kriegen. Damit, so Lenk, sei Kant auch relevant für aktuelle politische Diskussionen, etwa um das Selbstverständnis der UNO oder die Menschenrechte. Die Tagung will Möglichkeiten einer modernen Deutung aufzeigen - etwa indem die Philosophie Kants Vorstellung, der Mensch interpretiere seine Erfahrungen über Begriffe des Verstandes, um neuere Erkenntnisse der Wissenschaft und der Psychologie erweitert.
Zu den bekanntesten Teilnehmern des Kongresses zählt Professor Dr. Pierre Aubenque. Der Emeritus der L'Université Paris Sorbonne fungiert derzeit als Generalsekretär des Institute International de Philosophie. In einer gemeinsamen Veranstaltung des Institut für Philosophie und des Badischen Landesmuseums referiert
Professor Aubenque
am Dienstag, 21. September, 18 Uhr,
im Gartensaal des Schlosses
über das Thema "Aristoteles und Kant" -
öffentlich und in deutscher Sprache.
Immanuel Kant wurde am 22. 4. 1724 in Königsberg geboren, wo er am 12. 2. 1804 starb. Der deutsche Philosoph lehrte ab 1770 als Professor für Logik und Metaphysik in Königsberg. Seine philosophische Arbeit wird in eine vorkritische und eine kritische Phase unterteilt. Er ging davon aus, dass der Mensch seine Lebensfragen durch Erkenntnis und Vernunft beantworten könne. Zu seinen Hauptwerken zählen "Kritik der reinen Vernunft" (1781), "Kritik der praktischen Vernunft" (1788) und "Kritik der Urteilskraft" (1790).
Nähere Informationen:
Professor Dr. Hans Lenk
Institut für Philosophie
Universität Karlsruhe (TH)
Tel. 0721/608-2149
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/pm_1888.html
Criteria of this press release:
History / archaeology, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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