Die Stiftung Kindergesundheit informiert über Pilzbefall durch Tiere und andere Zoonosen.
München, 30. Juni 2025 – Katzen, Hunde, Hamster, Meerschweinchen oder Kaninchen gehören für viele Kinder zur Familie. Für Stadtkinder sind diese Haustiere oft ein wichtiger Bezug zur lebendigen Natur, berichtet die Stiftung Kindergesundheit: Der Umgang mit den Tieren steigert die Lebensfreude, fördert das Verantwortungsgefühl und wirkt sich in der Regel auch positiv aus auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer kleinen und großen Betreuerinnen und Betreuer.
Der Kontakt zu den heißgeliebten Haustieren birgt allerdings auch potenzielle Gefahren, gibt die in München beheimatete Stiftung zu bedenken: Die Tiere können beißen und tragen Schmutz und Keime von draußen in die Wohnung. Es gibt außerdem eine Vielzahl von Infektionen mit Bakterien, Viren oder Parasiten, die von einem Tier auf den Menschen übertragen werden können. Solche Krankheiten werden als Zoonosen bezeichnet. Am häufigsten sind Kinder unter zwölf Jahren betroffen, grundsätzlich kann sich jedoch jeder Mensch durch ein Haustier eine Krankheit zuziehen.
So lieb, aber leider ansteckend
Beim Streicheln und Kuscheln können Haustiere auch Hautpilze übertragen, Schmarotzer, die entzündliche Hautveränderungen auslösen können. Das Tückische ist dabei: Die Tiere können die Krankheitserreger in ihrem Fell beherbergen, ohne dass bei ihnen selbst irgendwelche Symptome zu sehen sind.
Zu den häufigsten Erkrankungen, die durch Hautpilze (Dermatophyten) verursacht werden, gehören entzündliche Veränderungen der Kopfhaut. Diese Pilzinfektionen (medizinisch: Mykosen) treten insbesondere bei Kindern zwischen dem 3. und 9. Lebensjahr auf, während Erwachsene und Säuglinge seltener von ihnen betroffen sind. Infiziert werden vor allem der behaarte Kopf, manchmal aber auch die Hände und Unterarme, der Hals und das Gesicht.
Die Hautpilze werden durch Sporen übertragen, winzige, mit bloßem Auge nicht erkennbare Teilchen. Sie können von einem Hund oder von einer Katze stammen und befinden sich vor allem auf dem behaarten Kopf, manchmal aber auch auf den Händen und Unterarmen, auf Hals und Gesicht. Die von Sporen befallenen Hautschüppchen und Haare sind ansteckend und können die Pilzerkrankung vom Tier auch auf den Menschen übertragen.
Die Sporen nisten sich in der Haut ein und ernähren sich von Keratin, einem Eiweiß, das in der oberen Hautschicht und in den Haaren enthalten ist.
Kahle Stellen auf der Kopfhaut
Besonders gefürchtet ist die von bestimmten Hautpilzen ausgelöste „Ringelflechte“ der Kopfhaut, medizinisch „Tinea capitis“ genannt. Dabei bilden sich auf der behaarten Kopfhaut eine oder mehrere kreisförmige kahle Stellen mit rosa bis rötlich gefärbter, schuppender und juckender Haut. Manchmal entstehen auch schmerzhafte Risse.
Die typischen Zeichen einer Tinea capitis sind die rundlichen, oft scharf begrenzten, schuppenden Areale auf der Kopfhaut, auf denen die Haare fehlen oder stark ausgedünnt sind. Bei einer länger bestehenden oder eitrigen Entzündungsreaktion können nach der Abheilung auch bleibende Narben entstehen.
Von der ansteckenden Krankheit werden oft ganze Kindergärten und -krippen, Kinderheime oder Schulklassen heimgesucht. In solchen Fällen muss das Gesundheitsamt umgehend informiert werden, unterstreicht die Stiftung Kindergesundheit.
Hat sich ein Kind mit einem Hautpilz infiziert, trifft es oft auch die anderen Mitglieder der Familie: Der Erreger wird auch von Mensch zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragen.
Zunahme durch die Covid-19-Pandemie
In letzter Zeit haben die Erkrankungen durch Hautpilze sehr stark zugenommen, berichtet die Stiftung Kindergesundheit. Der aktuelle Anstieg ist anscheinend zum Teil auch auf den von jungen Menschen beliebten Besuch von Barbershops zurückzuführen, wenn deren hygienische Verhältnisse in einigen Fällen unzureichend sind.
Aber auch die erst kürzlich abgeklungene COVID-19-Pandemie ließ die Zahl der mit Hautpilzen infizierten Kinder in die Höhe schnellen, da während der Pandemie in den Familien deutlich mehr Haustiere gekauft und gehalten wurden.
Die Behandlung dauert oft Monate!
Es gibt mehrere Medikamente (Antimykotika), die gut wirksam gegen Pilzinfektionen sind. Sie können direkt auf eine Pilzinfektion der Haut oder eines anderen Körperbereichs (z.B. Mund oder Geschlechtsorgane) aufgetragen werden. Antimykotika können auch oral eingenommen oder gespritzt werden, wenn damit eine schwerere Infektion behandelt werden muss.
Da Pilze sehr hartnäckige Lebewesen sein können, dauert die Behandlung bei schweren Pilzinfektionen oft mehrere Monate. Auch das von der Pilzinfektion betroffene Haustier sollte entsprechend mitbehandelt werden.
Wichtig: Händewaschen nicht vergessen!
Wichtig ist auch die Vorbeugung: Wenn Kinder im Freien gespielt haben, sollten sie sich anschließend die Hände waschen. Das gleiche gilt, wenn sie sich mit einem Haustier beschäftigt oder dessen Schlafstelle oder Käfig gereinigt haben. Haustiere sollten außerdem regelmäßig von einem Tierarzt betreut werden.
Die von Tieren übertragene Hautpilze sind in den meisten Fällen gut zu behandeln, betont die Stiftung Kindergesundheit. Die Angst vor einer Pilzinfektion sollte also kein Grund sein, sich gegen die Anschaffung eines Haustiers zu entscheiden.
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Teaching / education, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).